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Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)
Autoren: Sarah Mallory
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nicht länger aufhalten.“
    Als sie an ihm vorbeiging, nahm er den feinen Geruch nach Limonen wahr, der ihrem Haar entströmte.

2. KAPITEL
    B eth war es nur mit Mühe gelungen, die Fassung zu bewahren. Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, als sie am ganzen Körper zu zittern begann. Ihre Knie wurden so weich, dass sie kaum aufrecht stehen konnte. Ein Stöhnen unterdrückend lehnte sie sich gegen die Wand.
    Was, um Himmels willen, hatte sie sich nur dabei gedacht, ein Zimmer zu betreten, in dem ein beinahe nackter Mann sich aufhielt? Der weiche Stoff des Morgenmantels hatte ihn umhüllt wie eine zweite Haut. Seine breiten Schultern, die schmalen Hüften, die muskulösen Oberarme, die kräftigen Schenkel – alles war deutlich erkennbar gewesen. In dem Moment, da ihr klar geworden war, dass er ihr das Tablett nicht abnehmen würde, hätte sie es auf dem Fußboden abstellen sollen. Auf gar keinen Fall hätte sie sich in die Höhle des Löwen wagen dürfen. Schließlich kannte sie den Ruf des Earls. Zweifellos nannte man ihn nicht ohne Grund den gefährlichen Lord Darrington.
    Plötzlich musste sie lachen. Die Höhle des Löwen, wahrhaftig! Der Earl hatte tatsächlich die Ausstrahlung eines edlen Raubtiers! Ein Schauer war ihr über den Rücken gelaufen, als sie beobachtete, wie er den Kamm durch sein feuchtes Haar zog. Ja, einen kurzen Moment lang hatte sie sich gewünscht, es wären ihre Finger, die mit diesen dunklen Locken spielten.
    Schockiert darüber, wie heftig sie mit all ihren Sinnen auf diesen Fremden reagiert hatte, schloss Beth die Augen. War dies etwas, das allen Witwen passierte, wenn sie ein paar Jahre lang allein gelebt hatten? Sie vermochte es kaum zu glauben, denn die Zärtlichkeiten und die intimen Momente, die sie mit ihrem Gatten erlebt hatte, waren ihr nie besonders bedeutsam erschienen. Und doch hatte sie sich eben vorgestellt, dass der Earl sie in die Arme schließen und leidenschaftlich küssen würde.
    Sie zwang sich, langsam und tief zu atmen, um sich zu beruhigen. Sie musste vernünftig sein! Dass der Earl sie so aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, hing gewiss nur damit zusammen, dass der ganze Abend so ungewöhnlich verlaufen war. Zu viel Aufregung! Ja, das war es wohl. Also würde sie sich jetzt zusammennehmen und beim Supper wieder ganz sie selbst sein.
    „Sie haben also etwas gefunden, das Ihnen passt, Mylord.“ Lady Arabella, die ein ganz in Schwarz und Silber gehaltenes Kleid trug und sehr aufrecht in ihrem Sessel saß, wirkte überaus imposant.
    Guy trat zu ihr und verbeugte sich. „Ja, ich hoffe, Sie sind mit meiner Erscheinung zufrieden, Mylady. Die bestickte Weste ist vielleicht etwas unpassend für ein Supper in Yorkshire. Aber ein Morgenmantel wäre wohl noch unpassender gewesen.“
    Beth, die neben dem Sessel stand, fand, dass der Earl großartig aussah in der Weste, die farblich zu der blau gestreiften Hose und dem Gehrock aus dunkelblauem Samt passte. Allerdings war die Weste tatsächlich ein wenig auffällig. Sie war nicht nur mit gelben Blüten und grünen Blättern bestickt, sondern zudem mit winzigen rautenförmigen Glasplättchen verziert, die im Kerzenlicht blitzten.
    Erst jetzt bemerkte Beth, dass die Kleidungsstücke nicht richtig passten. Über Brust und Schultern des Earls saßen sie sehr eng. Darringtons Bauch jedoch war so flach, dass man problemlos ein Kissen unter Rock und Weste hätte schieben können. Trotzdem hatte er natürlich recht: Alles war besser, als im Morgenmantel zum Supper zu erscheinen.
    Sie hob den Kopf, und ihre Blicke trafen sich. Seine Augen blitzten so spöttisch, dass Beth nicht eine Sekunde lang daran zweifelte, dass er ihre Gedanken erraten hatte. Heftig errötend schaute sie rasch zu Boden.
    „Da kein Gentleman anwesend ist, der uns offiziell miteinander bekannt machen könnte, und da meine Enkelin anscheinend die Sprache verloren hat, werde ich mich selbst vorstellen“, verkündete Lady Arabella. „Ich bin Lady Arabella Wakeford, Witwe von Sir Horace Wakeford und Tochter des Marquess of Etonwood. Und dies …“, sie wartete, bis der Earl ihre Hand wieder freigab, nachdem er einen Kuss darauf gehaucht hatte, „… dies ist meine Enkelin Mrs Elizabeth Forrester.“
    Er verbeugte sich. „Mrs Forrester!“
    Beth knickste. Sie wusste nicht recht, ob sie enttäuscht oder erleichtert darüber war, dass er ihr nicht die Hand geküsst hatte.
    Ihre Großmutter, der das natürlich nicht entgangen war, schien aus
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