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Der Fuenf-Minuten-Philosoph

Der Fuenf-Minuten-Philosoph

Titel: Der Fuenf-Minuten-Philosoph
Autoren: Gerald Benedict
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karmischen Prinzipien auf unser Alltagsleben aus? Vor allem bedeutet das Karma, dass wir durch die Entscheidungen, die wir ständig treffen, unser gegenwärtiges Leben meistern und die Qualität unseres künftigen Lebens bestimmen können. Über das, was wir in unserem früheren Leben getan haben, haben wir dagegen keine Kontrolle. Uns bleibt nurdas Verständnis, dass das, was uns widerfährt, was wir denken und tun, die Verarbeitung dessen ist, was wir einst waren. Unser gegenwärtiges Leben ist gewissermaßen eine neue Chance, um Negatives zu beseitigen und auf den positiven Aspekten unseres Lebens aufzubauen. Die Vorgehensweise dazu gibt beispielsweise im Buddhismus der Edle Achtfache Pfad vor: die rechte Erkenntnis, die rechte Sicht, das rechte Reden usw. Das Karmagesetz garantiert uns, dass wir uns eine gute Geburt im nächsten Leben sichern können, wenn wir unser Leben gekonnt an dem Maßstab ausrichten, der uns selbst als sinnvoll erscheint. Dabei muss uns klar sein, dass wir in unserer Lebensführung über Wahlfreiheit verfügen und sich unsere Entscheidungen nachhaltig auswirken. Wir alle sind unsere eigenen moralischen Impulsgeber.
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    »So wie das lodernde Feuer Holz in Asche verwandelt, so verwandelt das Feuer der Selbsterkenntnis alles Karma zu Asche.   «
    Bhagavad Gita
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    Hier scheinen zwei wichtige Gedanken auf: Nicht der Akt oder die Tat selbst, sondern die dahinterstehende Absicht bestimmt den karmischen Effekt der Handlung. Wenn jemand beabsichtigt, Gutes oder Schlechtes zu tun, es aber nicht vermag, hat allein die Absicht Folgen. Zweitens ist zu betonen, dass das Karma keine Form des Determinismus bedeutet. Das Karma wirkt sich auf die Natur der Wiedergeburt aus, nicht aber auf die Taten im neuen Leben. Anders ausgedrückt, das Karma schafft eine Lage, beeinflusst aber nicht die frei gewählte Reaktion einer Person auf diese Situation. Der Ausdruck »Situation« steht hier für die allgemeinen Lebensumstände eines Menschen wie auch für die besondere Art, wie er jeden einzelnen Augenblick des Tages durchlebt. Daher betont der Buddhismus die Notwendigkeit, jeden Augenblick wachsam und »präsent« zu sein.
W elches sind die wesentlichen Werte?
    In der Moralphilosophie wird ein »wesentlicher Wert« gewöhnlich als »intrinsischer Wert« bezeichnet. Jede Theorie der Werte bemüht sich um eine Festlegung dessen, was in der Welt an sich gut, wünschenswert und wichtig ist, zum Beispiel Wahrheit oder Gerechtigkeit. Man unterscheidet den intrinsischen opportunerweise vom »extrinsischen« Wert, der keinen Wert an sich darstellt, sondern bei Beachtung zum Wert von etwas anderem beiträgt. Ein wesentlicher Wert kann als absolute Norm gelten, so etwa eine Tugend wie Güte oder eine Eigenschaft wie Schönheit. Tugend, Wahrheit und Gerechtigkeit haben alle einen moralischen Wert an sich, aber auch einen praktischen, wenn man »tugendhaft ist« und »die Wahrheit sagt«. Glück kann als wesentlich gelten, ist aber kein moralischer Wert, während alles, was das Glück anderer befördert, so zum Beispiel Barmherzigkeit oder Rücksicht, einen intrinsischen Wert darstellt, der wegen seines moralischen Gehalts wesentlich ist. Es ist leichter zu zeigen, dass etwas extrinsischen Wert hat, weil es als Mittel zum Zweck an seiner Wirksamkeit gemessen werden kann. Fitnesstraining ist beispielsweise insofern von extrinsischem Wert, als es dem Erhalt der Gesundheit dient. Dagegen kann kein Wert an sich als wesentlich gelten, wenn er einem Zweck dient, der absolut gesehen unmoralisch ist.
    Wesentliche Werte sind diejenigen, ohne die wir nicht auskommen. Sokrates setzte die Erkenntnis und insbesondere die Selbsterkenntnis auf seiner Liste ganz nach oben. Dagegen war   für Aristoteles die Glückseligkeit ein höherer Wert, weil alles andere, einschließlich der Selbsterkenntnis, als ein Mittel diesem Zweck diente. Für Platon knüpfen sich alle wesentlichen Werte an das »Gute Leben«. Dabei gibt es grundsätzlich nur ein gutes Leben, das die Menschen führen sollen. Das Gute ist für Platon ein Absolutes, so feststehend und sicher wie der morgige Sonnenaufgang. Es ist der höchste herrschende Wert, der nicht von menschlichen Neigungen, von schwankendenStimmungen, von der Zweckmäßigkeit oder von Begierden abhängt. Aus dem Guten gehen weitere Werte wie Wahrheit und Gerechtigkeit hervor, woraus folgt, dass für Platon das, »was gut ist«, eins mit dem »Rechten« ist. »Gut zu sein«, ein gutes Leben zu führen,
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