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Der Frühling kommt! Zwölf schwule Erotikgeschichten. (German Edition)

Der Frühling kommt! Zwölf schwule Erotikgeschichten. (German Edition)

Titel: Der Frühling kommt! Zwölf schwule Erotikgeschichten. (German Edition)
Autoren: Tilman Janus
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vier Mädchen. Für die Mädchen ist Frau Lamm mitgereist, die Lateinlehrerin. Das war ganz gut, dann haben die mit Frau Lamm auch mal für sich was unternommen. Ich hab mich jedenfalls gefreut darüber. Meine Kumpels wohl nicht, die wollten die Frauen immer dabeihaben.
    Vom Flughafen in Rom fuhren wir mit dem Bus zu unseren Quartieren. Jeder war woanders untergebracht, bei italienischen Familien, denn wir sollten ja Italienisch sprechen und nicht Deutsch. Unsere Gastfamilien wohnten aber nicht weit voneinander entfernt. Wir konnten uns in zehn Minuten alle gegenseitig besuchen. Tobias, den ich ganz gern mag, wohnte am nächsten von mir. Frau Lamm und Herr Schönbrat kamen bei zwei Deutschlehrern von unserer Partnerschule in Rom unter.
    Meine Gastmutter, Signora Sciacchi, empfing mich mehr als herzlich. Sie drückte mich gleich an ihren üppigen Busen und redete begeistert auf mich ein. Da hatte ich sooo fleißig italienische Vokabeln gebüffelt, doch bei Frau Sciacchi verstand ich kein Wort. Sie schob mich ins Wohnzimmer. Sciacchis sind bestimmt nicht besonders reich, aber es gab unheimlich viel zu essen, und es schmeckte super.
    Herr Sciacchi war schon von seiner Arbeit zurück. Er ist genauso dick wie seine Frau, aber viel ruhiger. Er sprach auch langsamer. Ich konnte so halbwegs verstehen, was er sagte. Das Ehepaar Sciacchi hat neun Kinder! Ich war sprachlos. Ich dachte immer, dass meine Eltern schon viele Kinder haben, und wir sind drei Geschwister.
    Die ältesten drei Sciacchi-Kinder, alles Mädchen, sind schon selbstständig und wohnen nicht mehr zu Hause. Die vierte Tochter, Camilla, aß mit uns. Sie wirkte ganz nett. Jedenfalls lachte sie mich immer an. Dann saßen noch vier jüngere Kinder mit am Tisch, auch alles Mädchen: Lara, Gina, Cecilia und Anna. Irgendwie kam ich mir blöd vor zwischen so vielen Mädchen. Ich sehnte mich nach Tobias. Der wusste zwar nicht, dass ich heimlich ein bisschen verknallt in ihn war, aber ich hätte abends wenigstens mit ihm reden können. Tobias ist groß und dunkelhaarig und sieht ganz gut aus. Ich selber bin blond und ziemlich klein, leider. Zwei Mädchen aus der Klasse rennen mir trotzdem nach, ich weiß nicht, warum, und ich mag es auch nicht.
    Herr Sciacchi erzählte also von seinen Kindern. Sie waren sein ganzer Stolz. Ich hatte gedacht, er würde von Rom erzählen, von den alten Römern oder so, aber er sprach nur von seiner Familie. Ein Mädchen war nicht zu Hause, es hieß Andrea. Sciacchis hatten also ausschließlich Töchter. Ich fragte mich, ob sie für mich ein einzelnes Zimmer hatten, denn sie würden doch bestimmt nicht wollen, dass ich mit einer von ihren Töchtern zusammen schlief. Ich wollte es auch nicht.
    Plötzlich ging die Zimmertür auf. Ein junger Mann kam herein! Er sah unheimlich cool aus. Seine großen, braunen Augen waren so schön wie dunkle Schokolade. Seine schwarzen Haare glänzten. Er war etwas größer als ich und vielleicht ein kleines bisschen älter, aber nicht viel.
    Herr Sciacchi schimpfte, weil der Junge zu spät zum Essen gekommen war, aber dann merkte ich, dass er nicht ernsthaft böse war. Nun stellte er mir den coolen Typen vor: Das war Andrea, sein einziger Sohn!
    Oh Mann, war ich blöd gewesen! In Italien ist Andrea ja ein Männername! Schon die berühmten Dogen von Venedig hießen so! Mein Herz klopfte ganz schön laut. Es gab also doch einen Jungen hier! Und was für einen süßen! Und er hatte bestimmt ein Zimmer, in dem er alleine schlief, und ich könnte auch in diesem Zimmer übernachten. Andrea! Ein bisschen ungewohnt, der Name für einen Jungen, aber ich war schon dabei, ihn zu mögen.
    »Hi! Ich bin Walter und komme aus Berlin!«, sagte ich ein bisschen schüchtern auf Italienisch.
    »Hi Walter! Schön, dass du hier bist!« Er sprach so langsam und deutlich, dass ich alles verstand. »Morgen zeige ich dir das Colosseum. Und dann den Petersdom. Und oben auf dem Hügel hinter der Villa Medici gibt es das beste Zitroneneis!«
    Alle lachten. Wir redeten noch über alles, was wir so machen wollten. Andrea war so nett und lustig. Ich war richtig glücklich. Mit Andrea hatte ich wirklich das große Los gezogen.
    Dann wurde es Zeit zum Schlafen. Frau Sciacchi zog mich in den Flur. Zuerst zeigte sie mir das Badezimmer. Und dann mein Zimmer.
    Ja, wirklich, sie gab mir ein eigenes Zimmer, eine kleine Kammer. Meine gute Laune war weg! Da sollte ich ganz alleine schlafen! Und Andrea, wo schlief der?
    Andrea winkte mir kurz zu und
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