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Der Frevel des Clodius

Der Frevel des Clodius

Titel: Der Frevel des Clodius
Autoren: John Maddox Roberts
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weilen.« Er lächelte. »Wie gesagt, ich habe Arbeit für dich.«
    »Ich werde nie für dich arbeiten, Gaius Julius«, schwor ich.
    »Du wirst deine Meinung noch ändern. Außerdem möchte ich, daß du meine Nichte, Julia Minor, heiratest.«
    Ich starrte ihn fassungslos an, unfähig, ein Wort hervorzubringen.
    »Leb wohl, Decius«, sagte Caesar. Er wendete sein Pferd und galoppierte mit seiner Eskorte davon. Ich sah ihnen nach, bis der letzte Schein der Fackeln in der Dunkelheit verschwunden war.
    »Caesars Frau muß über jeden Verdacht erhaben sein«, rief ich ihnen nach. Trotz allem konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen.
    Diese Begebenheiten ereigneten sich in einem Zeitraum von elf Tagen im Jahr 693 der Stadt Rom, im Jahr des Konsulats von Calpurnianus und Messala Niger.
    Glossar/Worterkl

ärungen
    (Die Definitionen beziehen sich auf das letzte Jahrhundert der römischen Republik.) Aedilen: gewählte Beamte, die für die Ordnung auf den Straßen, die staatliche Getreideversorgung, die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, die Verwaltung der Märkte und die öffentlichen Spiele zuständig waren. Es gab zwei Arten von Aedilen: die plebejischen Aedilen, die keine Amtsinsignien hatten, und die curulischen Aedilen, die eine gestreifte Toga trugen und auf einem curulischen Stuhl saßen.
    Die curulischen Aedilen konnten bei Zivilgerichtsverfahren, die die Märkte und Fragen der Währung betrafen, Recht sprechen, während die plebejischen Aedilen nur Geldstrafen verhängen durften. Ansonsten waren ihre Pflichten dieselben. Da der Prunk der Spiele, die die Aedilen veranstalteten, oft die Wahl in ein höheres Amt bestimmte, war das Aedilenamt eine wichtige Stufe einer politischen Karriere.
    AS: Kupferbarren von einem Pfund Gewicht, gebräuchliche Währungseinheit.
    Atrium: einst das lateinische Wort für Haus, in der republikanischen Zeit die Bezeichnung für die Eingangshalle eines Hauses, die als allgemeiner Empfangsbereich genutzt wurde.
    Atrium Vestae: der Palast der Vestalinnen, eines der prächtigsten Gebäude in Rom.
    Auguren: Beamte, die zu staatlichen Zwecken Omen deuteten.
    Auguren konnten alle Amtsgeschäfte und öffentlichen Versammlungen untersagen, wenn sie ungünstige Vorzeichen ausgemacht hatten.
    Basilica: ein Gebäude, in dem Gerichte bei schlechtem Wetter tagten.
    Bestiarius: Tierkämpfer im Zirkus. Caestus: ein mit Ringen, Platten oder Bronzedornen verstärkter Boxhandschuh aus Lederriemen.
    Caldarium: Heißbaderaum in römischen Thermen. Die Beheizung erfolgte durch erwärmte Luft, die von unterirdischen Kanälen durch Röhren in den Wänden geleitet wurde.
    Caliga: der römische Militärstiefel, eigentlich eine schwere Sandale mit genagelten Sohlen.
    Campus Martius: ein Feld außerhalb der alten Stadtmauern, früher ein Versammlungsort und Truppenübungsplatz. Dort trafen sich die Volksversammlungen. In der Endphase der Republik wurde das Marsfeld zunehmend bebaut.
    Censoren: Magistrate, die normalerweise alle fünf Jahre gewählt wurden, um den Bürger-Census durchzuführen und die Liste der Senatoren von unwürdigen Mitgliedern zu säubern. Sie konnten bestimmte religiöse Praktiken verbieten, wenn sie sie für der öffentlichen Moral abträglich oder »unrömisch« hielten.
    Es gab zwei Censoren, und jeder konnte die Entscheidungen des anderen außer Kraft setzen. Beide trugen eine gestreifte Toga und saßen auf curulischen Stühlen. Censoren wurden normalerweise aus den Reihen der Ex-Konsuln gewählt. Das Censorenamt galt als Abschluß einer politischen Karriere.
    Centurio: »Führer einer Hundertschaft«, einer Centurie, die jedoch tatsächlich nur etwa sechzig Mann zählte. Die Centurionen waren das Rückgrat des Berufsheers.
    Charon: Fährmann der Unterwelt.
    Circus: der römische Rennplatz und das Stadion, das ihn umgab. Der erste und größte war der Circus Maximus, der zwischen den Hügeln Palatin und Aventin lag. Ein später erbauter, kleinerer Circus, der Circus Flaminius, lag außerhalb der Stadtmauern auf dem Marsfeld.
    Coemptio: Heirat durch symbolischen Verkauf. Vor fünf Zeugen und einem Libripens, der eine Waage hielt, mußte der Bräutigam eine Bronzemünze in die Waagschale werfen und sie dem Vater oder Vormund der Braut überreichen. Im Gegensatz zur Confarreatio war die Coemptio leicht durch Scheidung zu lösen.
    Cognomen: der Familienname, der den Zweig eines Geschlechts anzeigt; z. B. Gaius Julius Caesar: Gaius vom Zweig der Caesares aus dem Geschlecht der Julier.
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