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Der fremde Zwang

Der fremde Zwang

Titel: Der fremde Zwang
Autoren: Clark Darlton
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meinte:
    „Das ist vernünftig. Über der Arbeit sollte man niemals das Essen vergessen. Hallo, Liebling, wie weit bist du?“
    Sie stand immer noch an der Tür.
    „Gleich fertig“, erklärte sie und verschwand.
    Gordon nickte Glenn aufmunternd zu.
    „Ein reizendes Geschöpf, Ihre Braut. Man sollte nicht glauben, welcher Schatz an Phantasie hinter ihrer weißen Stirn schlummert.“
    Auch damit wußte Glenn nichts anzufangen. Er zuckte mit den Schultern und schwieg.
    Bald darauf brachte Ann das Essen, und sie alle verspeisten die Leckerbissen mit fast verdächtigem Appetit. Schließlich wischte sich Gordon den Mund ab, erhob sich und verabschiedete sich mit den Worten:
    „Verzeihen Sie mein ungebetenes Eindringen bei Ihnen, aber mein Dienst fragt niemals nach meinen Wünschen. Ich werde mich noch ein wenig in der Werft umsehen. Gute Nacht!“
    Sie starrten ihm bestürzt nach.
    In der Werft arbeitete Brenner an der Montage des Antriebsblocks. Wenn Gordon ihn dabei erwischte …
    Draußen war es inzwischen dunkel geworden.
    Glenn sprang auf.
    „Packe deine Sachen, Ann. Ich werde Henderson unterrichten inzwischen. Wir müssen sofort zur Werft und noch im Verlauf der Nacht den Start wagen. Morgen ist es zu spät.“
    Und während Ann tat, was er ihr gesagt hatte, stellte Glenn die Verbindung mit Professor Henderson her.
     
    *                 *
    *
     
    Der Einbau des Antriebes stellte für Max Brenner kein Problem mehr dar. Platz war im „Maschinenraum“ genügend vorhanden, und den plombierten Block des Normaltriebwerkes konnte er ignorieren.
    Alles war genügend vorbereitet gewesen. Die Halterungen fesselten Brenners Konstruktion unverrückbar an den bestimmten Platz. Noch einige Anschlüsse, und die „Universum“ war startbereit.
    Diesen Namen hatte Henderson für das Schiff vorgeschlagen, weil es seiner Aufgabe entsprach. Der Start würde mit dem Normaltriebwerk erfolgen, während erst im freien Raum die Neukonstruktion Brenners eingesetzt werden sollte.
    Die blonden Haare hingen dem Physiker wirr in die Stirn, als er sich aufrichtete. Eigentlich blieb nicht mehr viel zu tun. Notfalls ließen sich die letzten Anschlüsse noch nach dem erfolgten Start tätigen. Eine Verschnaufpause würde guttun.
    So kam es, daß Brenner von Inspektor Gordon bei einer ganz normalen Beschäftigung angetroffen wurde, die ihm keine Veranlassung gab, sofort einzugreifen.
    Gordon hatte die Werft offiziell betreten, ohne den Posten seine Ankunft zu verheimlichen. Lediglich vor der großen Montagehalle, in der sich Hendersons Versuchsanstalt befand, verlangsamte sich sein Schritt, und er wurde vorsichtiger.
    In der Halle brannte Licht.
    Wuchtig und zweifellos schön ruhte das Raumschiff, mit der Spitze leicht nach oben zeigend, in der fahrbaren Starthalterung. Für einen Augenblick kam Gordon der Gedanke, daß es so, wie es jetzt in der Halle lag, sofort starten könnte. Aber dann erblickte er Brenner, der auf einer Werkbank saß und etwas aus einer Konservendose löffelte. Jetzt drehte er sich um und sah ihm neugierig entgegen.
    „Nanu? Besuch zu so später Stunde?“ wunderte er sich verblüfft.
    Der Inspektor grüßte kurz und trat näher.
    „Sie arbeiten spät?“ stellte er die Gegenfrage. „Ich habe nicht gewußt, daß Ihre Arbeiten so wichtig sind.“
    Der Physiker ließ seinen Löffel in die angebrochene Dose fallen und schob diese zur Seite. Dann erhob er sich und trat Gordon entgegen.
    „Wer sind Sie überhaupt? Haben Sie eine Berechtigung, diese Halle zu betreten?“
    „Allerdings“, knurrte der Inspektor und stellte sich vor. „Und zwar komme ich im Auftrage des Hauptquartiers. Sie werden wissen, was das bedeutet. Es liegen somit handgreifliche Beweise für die Anschuldigungen vor, die wir gegen Sie vorzubringen haben.“
    Brenner ahnte, um welche Anschuldigungen es sich handelte. Einer der Arbeiter mochte eine unvorsichtige Bemerkung aufgeschnappt und weitergeleitet haben. Das geschah bei aller Vorsicht und war kaum zu vermeiden. Aber Brenner hätte niemals gedacht, daß sich die geheime Polizei daraufhin gleich einschalten würde.
    „Da bin ich aber gespannt“, sagte er lässig und zog ein Päckchen Zigaretten aus der Tasche. „Vielleicht erklären Sie mir …“
    „Uns interessiert der neue Antrieb, den Sie entwickelt haben, ohne den Auftrag dazu zu besitzen. Nun, was haben Sie zu sagen?“
    Ehe Brenner antworten konnte, trat aus dem Schatten des Hintergrundes eine Gestalt, flankiert von
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