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Der Fluch Des Bierzauberers

Der Fluch Des Bierzauberers

Titel: Der Fluch Des Bierzauberers
Autoren: Guenther Thoemmes
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freigelassen wurden. Im Jahr 1653 wurde in Trier die Hexenjagd mit all ihren Begleiterscheinungen schließlich behördlich verboten. Die Geschehnisse um die Belagerung Bitburgs und den Jungen mit den Ziegenfellen sind nicht zu einhundert Prozent verbürgt, sind aber als Legende von den ›Beberiger Gässestreppern‹ (den Bitburger Geiß-Überstreifern) die bekannteste Anekdote in der langen Bitburger Geschichte.

     
    Der Regensburger Bischof war tatsächlich der Einzige, der sich in Bayern beim Weißbierbrauen nicht dem Wittelsbacher Monopol beugen musste – aufgrund der Tatsache, dass Regensburg die einzige freie Reichsstadt im bayerischen Kreis war, und somit ein politischer Sonderfall. Im Jahr 1649 ließ Fürstbischof Franz Wilhelm Graf von Wartenberg deswegen in seiner Residenz, dem Bischofshof in Regensburg, neben der römischen Porta Prätoria ein neues Brauhaus errichten: die heutige Brauerei Bischofshof. Das Erste stand seit 1608 in Wörth an der Donau. Jahrzehntelange Konkurrenzkämpfe über den Verkauf des Weißbiers im Regensburger Umland zwischen Kurfürst Maximilian und dem Bischof von Regensburg sind historisch belegt.

     
    Das herzogliche Brauhaus zu Winzer war Jahrzehnte lang eine gute Geldquelle für die Wittelsbacher, wurde aber 1673 durch Feuer schwer beschädigt, dann im österreichischen Erbfolgekrieg 1742 durch kroatische Truppen zerstört und 1810 endgültig abgerissen. Der Bräuverwalter Edelweckh arbeitete von 1634 bis zu seinem Tod 1654 in Winzer. Der Braugegenschreiber Wasmair war von 1625 ebenfalls bis zu seinem Tod 1649 in Winzer beschäftigt. Sogar die gegenseitige Abneigung der Herren ist überliefert. Heute wird in Winzer kein Bier mehr gebraut. Der kleine, beschauliche Ort inmitten der Donauauen, der sich als Anglerparadies einen Namen gemacht hat, verdient aber auch ohne Schloss und Brauhaus einen Besuch.

     
    Die Vorlage für die Vampirfürstin Theodora Hyazintha von Silberstein lieferte die legendäre Gräfin Eleonora von Schwarzenberg (vor der Heirat: Prinzessin von Lobkowitz), Witwe des Fürsten Adam Franz Karl Eusebius von Schwarzenberg. Sie lebte (leider) von 1682 bis 1741, also zu spät für die Handlung dieses Romans. Die Versuchung war aber groß, diese interessante Figur der Zeitgeschichte hier passend einzuarbeiten. Eine Brauereibesitzerin als Vampir, noch dazu als die Person, die allem Anschein nach die Vorlage für Bram Stokers ›Dracula‹ geliefert hat.

    Erst Maria Theresia verbot übrigens jede Vampirverfolgung sowie alle etwaigen Abwehrmaßnahmen wie das Köpfen, Pfählen oder Verbrennen.

     
    Die Herrenbrauerei in Böhmisch-Krumau (Çeský Krumlov), Vorlage für die fiktive Brauerei in Böhmisch-Steinisch, war mit wechselndem Erfolg bis 1945 im Besitz der Familie Schwarzenberg. Seit 1989 kämpfen die Erben um eine Rückgabe zumindest von Teilen des damals enteigneten riesigen Besitzes. Die Brauerei firmiert jetzt wieder unter dem Namen ihrer Besitzer aus dem frühen 17. Jahrhundert: Eggenberg. Die Stadt Çeský Krumlov selbst ist eine Perle europäischer Baukunst und allgemein als schönste Stadt Tschechiens anerkannt. Mittlerweile UNESCO-Weltkulturerbe, ist ein Besuch trotz der Touristenmassen aus aller Welt sehr zu empfehlen. Sogar die berühmten Krumauer Bären im Schlossgraben gibt es zu sehen.

     
    Aus dem Braunschweiger ›Haus zur Hanse‹ entwickelte sich das Hofbrauhaus Wolters, das bis heute erfolgreich gutes Bier produziert.

     
    Das Schloss von Weferlingen brannte 1929 aus, die Ruine ist heute noch in einer Schleife der Aller zu besichtigen. Zum Prinzen von Homburg sei noch nachzutragen: Am 18. Januar 1872 verstarb Caroline, verheiratete Prinzessin von Reuß, die Tochter des vorletzten Landgrafen Gustav von Homburg. Mit ihrem Tod erlosch die Linie Hessen-Homburg und somit die direkte Nachkommenschaft unseres Landgrafen mit dem silbernen Bein. In anderen Adelsfamilien lebten sie weiter, so war zum Beispiel der legendäre Bayernkönig Ludwig II. ein Ururururenkel des Siegers von Fehrbellin.

     
    Zur Biergeschichte:

    Heinrich Knausten (auch: Knaust, Knaustinus, Knustius, Cnaustinus, Chnustinus) wurde zwischen 1521 und 1524 in Hamburg geboren und starb 1577 in Erfurt. Er war Doktor des Rechts, Lehrer, Schriftsteller, Dichter, Übersetzer und poeta laureatus. Er brachte 1575 das erste richtige und weithin beachtete Lexikon über Bier heraus. Und das gleich in mehreren Bänden. Seine fünf Bücher von der ›göttlichen und edlen Gabe, der
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