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Der Fluch des Andvari (German Edition)

Der Fluch des Andvari (German Edition)

Titel: Der Fluch des Andvari (German Edition)
Autoren: Thomas W. Krüger
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Gesicht. „Nun ist die liebe Familie vereint.“
    Ansatzlos holte er aus und schlug den Kommissar nieder. Röwer sackte zu Boden. Sofort fiel Hansen über ihn her und riss ihm die Pistole aus der Schulterhalfter. Zornerfüllt ging Julia mit ihren Fäusten auf den Mann los.
    „Lass ihn in Ruhe, du Mistkerl!“
    Lachend wehrte Hansen die harmlosen Schläge ab. Julia jammerte, kämpfte verbissen. Bis er ihr eine schallende Ohrfeige versetzte. Schmerz zuckte durch ihren Kopf; sie fiel auf den Rücken. Tränen schossen ihr in die Augen. Sie weinte.
    „Steh auf, Mädchen!“, befahl Hansen streng.
    Julia reagierte nicht.
    „Ich sagte, steh auf!“, wiederholte er.
    Aber sie jammerte nur. Brutal griff Hansen sie an den Oberarmen und zerrte sie auf die Füße. Julia schrie schmerzerfüllt auf, weinte noch heftiger.
    In diesem Moment erschien ein weiterer Mann in der Schatzhöhle. Es war Reinhold Jenning. „Lass das Mädchen los!“, fauchte er und drohte mit seiner Pistole.
    „Sieh an“, entgegnete Hansen süffisant. „Das ist aber eine Überraschung.“
    Mit einer abfälligen Bewegung stieß er Julia von sich. Das Mädchen taumelte zurück.
    „Das Spiel ist aus. Deine Blutspur endet hier ... Thor.“
    „Wer? Ich?“, konterte Hansen gelassen. „Dort, dein Hausdiener“, fuhr er fort und wies auf ihn, „Rogatus, er ist ...“
    „Du bist der Schlächter, Steffen“, unterbrach Jenning hart. „Weder Rogatus noch ich, wie du dem Kommissar weismachen wolltest. Es war geschickt von dir, mehrere Identitäten anzunehmen und Strohmänner in den Vorständen zu platzieren. So hattest du stets die Kontrolle, aber kamst niemals selbst in Verdacht und bliebst immer nur mein Kompagnon. Doch in Wirklichkeit wolltest du mein Imperium übernehmen. Nur aus diesem Grund hast du dich bei mir eingeschlichen und dich an Hannah herangemacht. Und nach der Heirat? Wolltest du meine Tochter und mich genauso perfekt beseitigen, wie du es mit Harald geplant hattest. Er war dir auf die Schliche gekommen, aber Steinhagen war schneller. Doch du stehst ihm in nichts nach. Du bist noch skrupelloser als er.“
    „Sie haben verloren, Thor“, fügte Rogatus hinzu, „und das wissen Sie. Ihr Urgroßvater hat den Dämon wiedererweckt, getrieben von der Gier nach dem Gold. Mein Urgroßvater musste an jenem Tag sterben, aber Sie haben unser Geschlecht nicht vernichten können, auch nicht die Wächtergilde. Ihre Sippe hat achtzehn Frauen kaltblütig diesem Dämon geopfert, nur um die eigene Macht zu befriedigen. Aber dann wollte es das Schicksal, dass meine Frau eine Tochter gebar. Eine Erstgeburt. Ich brach mit der Tradition, ließ das Mädchen am Leben und der Fluch Brünhilds begann zu wirken. Um es vor dem Einfluss Ihres Ordens zu schützen, gab ich es in die Obhut einer anderen Frau, Reinholds Frau. So wuchs das Mädchen heran, behütet, ahnungslos, welche Rolle es in dem großen Kampf spielen würde.“
    Hansen sah unwillkürlich nach Hannah.
    „Ja, Thor, Hannah ist ein direkter Nachfahre des Merowingerkönigs Heermeister. Sie ist des Jägers Tochter ... sie ist meine Tochter. Haben Sie das nicht gewusst?“
    „Sie ist jetzt in meiner Gewalt.“
    „Sie haben das Schicksal heraufbeschworen“, fuhr Rogatus selbstsicher fort, „die Götter lassen sich nicht bestechen. Jetzt werden Sie für all das Blut bezahlen, das Ihre Sippe vergossen hat.“
    „Okay. Töten Sie mich. Aber was wird Ihre Wächtergilde dadurch gewinnen? Eine weitere Trophäe? Die Welt werden Sie nicht verändern.“
    „Wir befreien die Welt von Ihnen. Die Wächter des Lichts haben ihr Urteil gefällt. Sie sind einstimmig zum Tode verurteilt worden, Steffen Hansen. Wir haben nach dem Krieg lange gebraucht, um Sie oder besser Ihren Vater zu finden. Sie waren schon immer ein Meister der Tarnung. Es war nicht leicht herauszufinden, dass Ihr Urgroßvater nicht nur einen Sohn, sondern auch eine Tochter hatte. Sie hatte nach Kriegsende und des Suizids ihres Bruders die Führungsrolle im Orden übernommen, bis dann ihr eigener Sohn, also Ihr Vater, alt genug für diese Aufgabe war.“
    „Meine Anerkennung“, lobte Hansen scheinheilig. „Ich muss eingestehen, ich habe euch beide unterschätzt. Aber gestatten Sie mir noch eine Frage: Wann haben Sie Reinhold in Ihr Geheimnis eingeweiht?“
    „Nach Haralds Tod. Es schien mir ratsam, Reinhold vorzubereiten.“
    „Und jetzt wirst du sie alle sterben sehen, alter Mann.“
    Blitzschnell hob Hansen die Pistole des Kommissars. Jenning
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