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Der fiese Fall des Hannibal

Der fiese Fall des Hannibal

Titel: Der fiese Fall des Hannibal
Autoren: Harald Tonollo
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schauten sich an.
    »Du hast das Original genommen – dann habe ich die Fälschung draufgelegt«, war sich Palme sicher.
    »Totaler Quatsch! Ich hatte zuerst die Fälschung und du hast mir anschließend das Original gegeben«, widersprach ihm sein Bruder.
    Polly verschränkte die Arme vor der Brust, und Pit drehte sich zum Fenster, damit niemand sein Grinsen sehen konnte.

     
    »Wir klären das!«, sagte Palme, und die Zwillinge verschwanden wieder.
    Fünf Minuten später flog Pollys Zimmertür erneut auf, und Pampe und Palme stürzten abermals herein.
    »Alles geklärt!«, rief Pampe.
    »Aber nichts dazugelernt …«, seufzte Polly mit einem Blick auf die offen stehende Tür.
    »Na ja, langsam wird die Zeit knapp«, verteidigte sich Palme.
    »Wir müssen schon in weniger als einer Stunde am Zuckerwattestand sein!«
    »Welches ist jetzt also das Original?«, fragte Pit.
    Pampe gab Pit eines der Päckchen. »Das hier! Auf der Unterseite klebt ein Totenkopf-Abziehbild, damit wir’s nicht mehr verwechseln.«
    »Sehr schlau!«, meinte Polly. »Gebt mir das andere Buch.« Polly verstaute es in ihrem Schulrucksack, während Pit das Original in Palmes alten Lederrucksack steckte.
    Die vier stürmten die Treppe hinunter und rasten durch den Flur in Richtung Haustür.
    »Stopp!«, rief Polly plötzlich. »Ich sage noch kurz Karla Bescheid, dass wir weg sind.«
    »Muss das sein?«, nörgelte Pampe.
    »Ja, das muss sein!«, antwortete Polly und ging in die Küche. Karla hockte mit gesenktem Kopf am Tisch und hackte toteKellerasseln für das Abendessen. »Hallo, Karla«, begann Polly. »Wir gehen jetzt und holen Hannibal zurück.«
    Die Köchin schaute auf – dicke Tränen liefen ihr über die Wangen. »Kleines Pollyxenia und kleine Herren Pamphilius und Palmatius und Gast von kleines Pollyxenia so nett und freundlich sind!«, schniefte sie. »Wenn alle wieder da mit geliebtes Hannibal, alle bekommen große Portion Essen ganz besondere!«
    »Ach, was Kleines reicht uns. Vor allem keine Kellerasseln für Pit und mich, du weißt ja …«
    In diesem Moment hörten sie ein lautes Scheppern.
    Polly machte auf dem Absatz kehrt und blieb wie versteinert im Flur stehen, als sie sah, dass ein etwa zwei mal zwei Meter großes Eisengitter direkt neben Pit auf dem Boden lag. Pampe und Palme starrten mit offenem Mund nach oben.
    Aus einem der Dachfenster ragte Gunthers kahler Kopf.
    »Gunther, du Kerl dummes!«, schimpfte Karla, die an Polly vorbei zu Pit geeilt war. »Kannst nicht werfen alles aus Fenster vor die Tür!« Sie streckte ihre speckigen Arme in die Höhe und schimpfte. »Gast von kleines Pollyxenia jetzt wäre tot, wenn Gunther dummes hätte getroffen!«
    Pit war kreidebleich. »Irgendwie nicht ganz ungefährlich bei euch, was?«
    »Das … das tut mir wirklich leid!«, stotterte Polly.

     
    »Sollte aufräumen diese Dachboden und werfen weg, was unnütz«, erklärte Karla und in Richtung Dach schrie sie: »Aber doch nicht werfen aus diese Fenster auf diese Gast!«
    Gunther wurde knallrot.
    »Jetzt kommt schon!«, sagte Palme. »Ist ja nichts passiert. Der Bus wartet nicht!«

Die Geisterbahn
     
    Der Zuckerwatteverkäufer hatte keinen guten Tag. Seit acht Stunden stand er jetzt schon hinter seiner Bude und hatte fast nichts verkauft. Außerdem ging ihm die ewig gleiche Musik vom Kinderkarussell nebenan mächtig auf die Nerven. Zum x-ten Mal schaute er sich um und schüttelte den Kopf. Auch am Schießstand war nichts los, und von den sechs Schiffschaukeln waren nur zwei in Betrieb.
    Als mit einem Mal drei Jungen und ein Mädchen auf ihn zusteuerten, hob sich seine Laune ein wenig. »Jeder eine Zuckerwatte?«, fragte er, nachdem die vier direkt vor ihm stehen geblieben waren.
    Doch statt des erhofften Nickens kam sofort eine Gegenfrage. »Haben Sie vielleicht eine Nachricht für uns, in der es um ein Buch geht?« Das Mädchen blickte ihn neugierig an.
    »Buch?«, fragte der Zuckerwatteverkäufer verdattert zurück.
    »Sieht das hier etwa aus wie eine Buchhandlung?«
    »Es könnte auch von einem Hund die Rede sein.«
    »Sagt mal, wollt ihr mich veräppeln?«
    Polly gab nur ein nachdenkliches »Hmm« von sich und schaute die anderen fragend an.
    »Und wie wäre es mit Zuckerwatte?«, hakte der Verkäufer nach.
    »Nein, danke!«, antwortete Polly.
    Pit schüttelte abwesend den Kopf.
    »Wenn sie mit Schneckenschleim wäre, würde ich darüber nachdenken«, erklärte Pampe ernst. »Aber so …« Er machte ein angewidertes
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