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Der falsche Apostel

Der falsche Apostel

Titel: Der falsche Apostel
Autoren: P Tremayne
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Einhaltung eines chronologischen Rahmens trifft auch auf die Kurzgeschichten zu. Fidelma ist etwa 27 Jahre alt, als sie
     ihre detektivische Laufbahn beginnt. Zuvor war sie nicht nur in einer Stätte kirchlicher Gelehrsamkeit ausgebildet worden,
     sondern hatte auch an der weltlichen Hohen Schule des Brehon (Richters) Morann in Tara studiert. Einen Brehon Morann hat es
     tatsächlich gegeben; seine Aussprüche und richterlichen Entscheidungen sind in der altirischen Literatur überliefert. Fidelma
     schloss ihre Studien sehr erfolgreich ab und erlangte den Grad eines
anruth;
das war nur eine Stufe unter der höchsten Auszeichnung, die geistliche und weltliche Bildungsstätten in Irland vergeben konnten.
     Während ihrer Studienzeit hatte |12| sie eine unglückliche
affaire du coeur
mit einem Krieger, der ihr geistig nicht gewachsen war. In der Folgezeit trat sie in die klösterliche Gemeinschaft ein, die
     St. Brigid in Kildare gegründet hatte. Dort tat sie sich bald als junge Nonne hervor, der es gelang, verzwickte Rechtsfälle
     zu schlichten und mysteriöse Vorgänge zu klären. Mit ihrem Talent als Anwältin,
dálaigh
im Altirischen, gewann sie weithin Anerkennung.
    Der eine oder andere Leser mag überrascht sein, dass in keiner der Kurzgeschichten Bruder Eadulf vorkommt. In
Nur der Tod bringt Vergebung,
dem ersten Roman (1994 in England veröffentlicht), hatte sich Fidelma bereits einen Ruf als scharfsinnige Fragestellerin und
     als Sachverständige in Rechtsfragen erworben und wurde 664 als Beraterin der irischen Delegation zur Teilnahme an der Synode
     von Whitby geschickt. Die Synode war der Austragungsort der historischen Debatte zwischen Vertretern der Keltischen und der
     Römischen Kirche. Dort kam es zu ihrer Begegnung mit Bruder Eadulf, dem jungen angelsächsischen Mönch. Er hatte seine Ausbildung
     in Irland genossen, trug aber jetzt die Tonsur von Rom. Er wurde ihr »Doktor Watson« und spielte fortan mit Ausnahme von
Tod im Skriptorium
(1995 1 ) in allen Romanen eine Rolle.
    In den Kurzgeschichten löst Fidelma die mysteriösen Vorgänge ohne die wohlwollende, wenn auch oft genug kritische Hilfestellung
     von Eadulf. Der Grund dafür ist darin zu suchen, dass etliche der Geschichten, wie zum Beispiel
Mord im Tiefschlaf
und
Gottes Wille geschehe
zeitlich vor ihrem Sich-Kennenlernen spielen. Auch
Befleckter Heiligenschein, Der falsche Apostel
und
Das Geheimnis der Madonna
gehören dazu.
    In den frühen Geschichten erscheint Fidelma als »Fidelma von Kildare«. Man hat mich einmal gefragt, weshalb sie die |13| fromme Gemeinschaft verlassen hat, denn nach den Geschehnissen in
Tod im Skriptorium
nennt sie sich nur noch »Fidelma von Cashel«. Manches zum Hintergrund für ihr Ausscheiden aus dem Kloster erfährt der Leser
     in
Schierling zur Vesper
. Sie begann, die sie bewegenden Fragen mit ihrem Mentor, dem ihr zugetanen Abt Laisran von Durrow zu besprechen, an dessen
     gerühmter Klosterschule Mitte des siebenten Jahrhunderts Studenten aus nicht weniger als achtzehn Nationen eingeschrieben
     waren. In Durrow spielt
Ein Lobgesang für Wulfstan
. Während ihres Aufenthalts dort erreicht Fidelma ein Hilfeschrei von einer engen Freundin aus Kindertagen; beide waren gemeinsam
     aufgewachsen, und jetzt wird die junge Frau des Mordes an ihrem Mann und ihrem Kind beschuldigt. Wie sich die Sache zugetragen
     hat und ausgeht, wird in
Vor dem Zelt des Holofernes
erzählt. Auf ihrem Weg nach Tara zum Hof des Hochkönigs erfährt sie, dass die Gelbe Pest, die zu der damaligen Zeit schlimmste
     Verheerungen in Europa anrichtete, auch die beiden Hochkönige Diarmuid und Blathmac dahingerafft hat. Sechnusach, der neue
     Hochkönig, soll ins Amt eingeführt werden, doch stellt sich heraus, dass eins der Krönungsinsignien abhanden gekommen ist.
     Wenn Sechnusach nicht die geheiligten Artefakten vorweisen und damit sein Recht auf das Königtum bezeugen kann, drohen Bürgerkrieg
     und Anarchie. In
Das Schwert des Hochkönigs
erfahren die rätselhaften Vorgänge beredte Schilderung.
    Von dort treibt es Fidelma, wie bereits erwähnt, nach Whitby zur Teilnahme an der Synode. Von Whitby reist sie gemeinsam mit
     anderen, darunter auch Bruder Eadulf, nach Rom. Im Herbst des gleichen Jahres findet man den neu ernannten Erzbischof von
     Canterbury ermordet im päpstlichen Palast – eine wahre historische Begebenheit, Grund genug für Fidelma und Eadulf, sich des
     Falles in
Ein Totenhemd für den Erzbischof
|14| (1995)
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