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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition)
Autoren: Ute Maak
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erschossen.“ Er rückte bis auf einen Meter heran. Vorsichtig. Der Italiener könnte noch eine Waffe haben.
    Balroso rollte sich langsam auf den Rücken und zeigte nun sein schmieriges Lächeln. „Dann hab ich wohl getroffen.“
    „Bastard.“ Daniel stand breitbeinig über ihm und hielt ihm den Lauf der Waffe an den Kopf.
    „Tu es nicht“, rief jemand weit hinter ihm.
    Daniel erkannte Thompsons Stimme, er schaute sich aber nicht um. In seiner Wut war Monroe gerade kurz davor, dem Mörder eine Kugel in das Hirn zu jagen. „Er hat sie getötet.“
    „Nein, lass es!“ Jack kam angelaufen. „Nein, hat er nicht. Madea lebt, es geht ihr gut.“
    „Aber …“ Dan ließ von ihm ab und drehte sich zu seinem Chef.
    „Sie hatte eine kugelsichere Jacke an, eine von diesen tollen Erfindungen.“
    „Wo ist sie jetzt?“
    Augenblicke später kamen nun auch Madea und Malcolm angelaufen. Daniel schloss die Todgeglaubte in die Arme.
    Da alle nun kurz abgelenkt waren, öffnete Balroso ein winziges Versteck an seiner Armbanduhr, um eine Kapsel zu entnehmen. Noch ehe ein Polizeibeamter sein tödliches Vorhaben stoppen konnte, verschwand die Kapsel in seinem Mund. Balroso wollte nicht ewig in einem Gefängnis schmoren, um dann mit einer Giftspritze hingerichtet zu werden.
    „Jack, der Typ will sich der Justiz entziehen!“ Daniel sah es, aber er war wohl nicht wirklich gewillt, schnell genug einzugreifen. Augenblicke später griff er erst ein und zog Balrosos Hand vom Mund. In dem Moment war es aber schon zu spät, die Pupillen weiteten sich und Speichel floss aus dem Mund.
    „Ich glaube, du brauchst jetzt keine Angst mehr zu haben“, beruhigte Dan Madea.
    Als das Großaufgebot der Spurensicherung wenig später erschien, zogen sich Dan und Madea mit Thompsons Genehmigung zurück.
    „Tolle Jacke, die du da hast“, sagte Daniel, es sollte eher beiläufig klingen.
    „Hm, finde ich auch.“ Es sollte sich genauso banal anhören. „Die kann Leben retten.“
    „Ob es die wohl auch in meiner Größe gibt?“ Daniel nahm ihre Hand.
    „Bestimmt. Ist nur recht schmerzhaft, wenn man damit irgendwelche Geschosse abfängt.“ Madea rieb sich an der Brust und verzog leicht das Gesicht. „Das gibt einen mächtig blauen Fleck.“
    „Na dann muss ich dich erst einmal eine Weile in meine Obhut nehmen und pflegen.“
    „Solange ich mein Studium beenden kann, habe ich nichts dagegen.“
    Ungeachtet allen Trubels um die beiden herum, küssten sie sich.
     
    Zwei Tage später, Madea und Daniel saßen noch am Frühstückstisch, hörten sie im Radio endlich die Nachricht, auf die sie gewartet hatten. Schnell schaltete er nun den Fernseher mit einem Nachrichtensender ein. Sie wollten wohl beide so eine Art Bestätigung für das eben Gehörte im Radio.
    Die Sprecherin hielt sich knapp. „Vor sieben Stunden konnte in Rom der Waffenfabrikant John Pearson festgenommen werden. Ihm wird nicht nur vorgeworfen, an einigen illegalen Waffenlieferungen in Krisengebiete beteiligt gewesen zu sein, sondern auch der Auftraggeber des Mordes an dem Vizegouverneur des Staates Georgia, Edward Baker, zu sein. Wie von der ermittelnden Behörde bekannt wurde, sind die Beweise eindeutig und lasten schwer. Die italienischen Behörden zeigen sich kooperativ bei der Überstellung des Waffenfabrikanten.“
    „Es wäre wirklich frustrierend gewesen, wäre der Kerl entwischt“, meinte Madea und beendete ihr Frühstück mit dem Zusammenstellen von Tasse und Teller.
    „Ich weiß, so ist es oft“, entgegnete Daniel. „Die kleinen Handlanger werden geschnappt und die großen Fische entwischen. Aber nicht lange, letztendlich findet man jeden wieder in der Welt. Die Satelliten schauen einem doch schon aus jedem Winkel des Orbits auf den Buckel. Irgendwann gibt jeder ein verräterisches Signal ab.“ Er zuckte leicht mit den Schultern, so, als wollte er sagen: So ist das eben in der heutigen Zeit.
    Über Madeas Gesicht zog sich ein breites Lächeln. Sie stand auf und schnappte sich ihre Tasche. „Na dann kann ich beruhigt zur Uni fahren. Und wenn ich dann mal wieder abhandengekommen bin, dann werde ich ganz groß einen SOS-Ruf auf den Boden malen. Du brauchst dann nur die Späher aus der Umlaufbahn auf deinen Computerbildschirm zu holen, und zack, hast du mich gefunden.“
    „Ja“, Daniel erhob sich ebenfalls, „genau so machen wir das.“ Er umrundete den Tisch und schloss sie in die Arme.
     
     
     
     

Dieses Werk ist reine Fiktion. So sind sämtliche
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