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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition)
Autoren: Ute Maak
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frei im Saal bewegen und müssen nicht so steif am Pultmikrofon stehen bleiben.“
    „Na wenn Sie meinen“, gab der Vizegouverneur gedankenverloren von sich. Er blickte schon wieder auf seine Unterlagen. Der falsche Techniker verließ den Raum.
    Da die Prozedur für die Sicherheit viel Zeit in Anspruch nahm, wurden die ersten Studenten schon in den Saal gelassen. Jeder wurde durch den Metallscanner gejagt.
    Da Mario Balroso nun schon in der Uni war, wollte er nicht unbedingt zwei Stunden vor verschlossenen Türen des Vorlesesaals sitzen. Er musste sehen, wie der Vizegouverneur sich zeigt. Pearsons Verdacht, dass Baker mit seiner Unsicherheit mehr und mehr zum Risikofaktor wurde, konnte Balroso nur bestätigen. Seit etwa 48 Stunden hatte Balroso ihn unter Beobachtung, Bakers allgemeines Auftreten wurde von Stunde zu Stunde nervöser. Er schaute sich ständig um, blickte mehr als normal auf sein Telefon und wischte sich mehr als gewöhnlich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn.
    Balroso hatte sich mit einer lockeren Jeanshose, einem Basecap der hiesigen Baseballmannschaft und einem ladenneuen, hellblauen Poloshirt bekleidet. Mit einem kleinen, aufgeklebten Kinn- und Oberlippenbart und einer modischen Brille hatte er sein Aussehen verändert. Vor einer halben Stunde hatte er eine Zutrittskarte für diese Vorlesung ergattert, mit genügend Geld ging eben alles. Jetzt eilte er die Treppe zu den Schließfächern hinab. Er suchte sich einen freien Schrank mit Zahlencode. Dort brachte er seinen Geigenkasten unter, denn dieser würde niemals durch die Metallscanner an den Eingangstüren kommen. Aber das war auch nicht ganz so tragisch, denn wenn er ihn wirklich für Baker brauchte, so hatte er Zeit genug, den Geigenkasten samt Inhalt zu holen.
    Mit einer Schreibmappe unter dem Arm ging er zum Ort der Veranstaltung.
    Seit er aus Europa wieder zurück war, hatte Balroso kaum Zeit gehabt, sich um die Irakerin zu kümmern. In erster Linie musste er Baker im Auge behalten, wenigstens für zwei oder drei Wochen, bis sich die Wogen um den Fall beim FBI etwas geglättet haben. Im Moment schien dieses Weib sowieso abgetaucht zu sein, denn sie zeigt sich nicht in der Uni. Er konnte sich damit im Augenblick noch abfinden, bei intensiver Suche würde der Italiener sie finden und sich für sämtliche ihm angetane Demütigungen rächen. Ein einziger Schuss würde genügen.
    Als Balroso in den Vorlesesaal gelangte, war dieser erst zu einem Drittel gefüllt. Er sicherte sich einen Platz am Ausgang, was ihm wichtig erschien.
    Madea betrat fast als Letzte den Saal, einige Zuhörer suchten einen freien Platz, das Gemurmel der Wartenden war noch nicht verstummt. Sie huschte zügig in die vorletzte Reihe, wo der fünfte Platz vom Gang noch frei war. Ihr Herz schlug schneller, als geplant, denn ihr Auftritt rückte immer näher. Sie hoffte einfach nur, dass ihr nicht der Mut abhandenkommen würde. Sie setzte sich und atmete tief durch.
    Monroe betrat den Raum, der zwei Türen weiter von Bakers Vorbereitungsraum lag. Nur der Direktor der Universität und seine Sekretärin wussten, dass dort die Leute von der Bundespolizei saßen. Sie wurden zur äußersten Geheimhaltung verpflichtet.
    „Und, wie sieht’s aus?“, fragte Daniel den Computerspezialisten, der allerlei Laptops und Geräte aufgebaut hatte.
    „Man hört dort jeden Floh husten“, antwortete Malcolm. „Hast das Mikro gut gesetzt. War ja nicht schwer.“
    „Setz dich, Dan“, forderte Thompson ihn mit ernster Miene auf. „In drei Minuten soll es losgehen.“ Er starrte auf den breiten Monitor, der zwei Kameraeinstellungen aus dem Saal zeigte. Auf dem einen Bild sah man die Studenten, die allmählich ruhiger wurden, auf dem anderen sah man im Augenblick noch die leere, recht klein gehaltene Bühne. Ein weiterer Bildschirm brachte noch zwei Naheinstellungen von der Bühne.
    Ein Moderator kündigte den Vizegouverneur an, der Augenblicke später die Bühne betrat. Mit Beifall wurde er begrüßt. Er begann seine Rede, einige Studenten schrieben die interessanten Ausführungen des Redners mit. Er erklärte, wie neue Technologien die Politik eines Landes bestimmen können, aber auch, wie sich politische Einflüsse auf die Weiterentwicklung in der Wirtschaft bemerkbar machen.
    Immer wieder trank Baker aus seinem Wasserglas. Eine Stunde später endete er mit seinem Vortrag, und die Diskussion begann. Er würde jegliche Fragen zum Thema beantworten.
    Madea ließ erst einmal den
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