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Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg
Autoren: Joe Haldeman
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drei Minuten einen Kilometer zurückzulegen.
    Der Verteidigungsring eröffnete sofort das Feuer, wahrscheinlich mehr aus Gründen der Moral als mit der Hoffnung, den Feind tatsächlich zu treffen. Wahrscheinlich erwischten sie ein paar Taurier, obwohl es schwer zu sagen war. Wenigstens vollbrachten die Werferraketen mit der Verwandlung von Felsblöcken in Schutt ein eindrucksvolles Schauspiel.
    Die Taurier erwiderten das Feuer mit einer ähnlichen, wenn nicht der gleichen Waffe, doch fanden sie selten ein Ziel, weil unsere Leute im Graben gut gedeckt waren. Allerdings erhielt eine der Laserkanonen einen Volltreffer, und die Erschütterung war noch im unterirdischen Gefechtsstand so stark, daß ich wünschte, wir hätten uns tiefer als zwanzig Meter eingegraben.
    Die Laser waren praktisch nutzlos. Der Gegner mußte die Schußlinien zuvor analysiert haben und ging ihnen aus dem Weg. Das erwies sich jedoch in einem anderen Sinne als glücklich, weil es Charlie Moore veranlaßte, sich von den Lasermonitoren ab- und dem Hologramm zuzuwenden.
    »Der Teufel soll mich holen!«
    »Was gibt es? Was haben Sie?« Ich wandte den Blick nicht von den Bildschirmen ab. Wartete, daß etwas passierte.
    »Das Schiff, der Kreuzer – er ist verschwunden.«
    Ich blickte zur holographischen Darstellung der Gesamtlage. Er hatte recht; die einzigen roten Lichtpunkte waren jene, die die Transporter bezeichneten.
    »Wo ist er hin?« fragte ich geistlos.
    »Spielen wir es zurück.« Er programmierte die Abfolge ein paar Minuten zurück und veränderte den Maßstab, bis sowohl der Planet als auch der Kollapsar ins Blickfeld kamen. Nun zeigte sich der Kreuzer und außer ihm drei grüne Lichtfunken. Unser ›Feigling‹, der mit nur zwei Sonden den Kreuzer angriff. Aber er hatte Unterstützung von den Gesetzen der Physik.
    Statt den Eintrittswinkel zur Rückreise anzusteuern, hatte er das Kollapsarfeld in einer engen Schleife umkreist und war mit neun Zehntel Lichtgeschwindigkeit wieder herausgeschossen, direkt auf den taurischen Kreuzer zu, dem nur zehn Sekunden geblieben waren, um die beiden vorausfliegenden Sonden zu orten und zu zerstören. Und bei dieser Geschwindigkeit spielte es keine Rolle, ob ein Schiff von einer Novabombe oder einem faustgroßen Trümmerstück getroffen wurde.
    Die erste Sonde löste den Kreuzer auf, und die andere, einen Sekundenbruchteil hinter ihr, schoß weiter, um auf der Oberfläche des Planeten zu explodieren. Das Kampfschiff verfehlte den Planeten um ein paar hundert Kilometer und jagte weiter in den Raum hinaus, während es mit den maximalen fünfundzwanzig ge verlangsamte. In ein paar Monaten würde der mutige Pilot zurück sein.
    Aber die Taurier warteten nicht. Sie waren unserer Verteidigungslinie inzwischen nahe genug gekommen, daß beide Seiten das Laserfeuer eröffneten, aber sie waren auch in Reichweite der Granatwerfer. Während Felstrümmer den Angreifern Deckung gegen das Laserfeuer boten, wurden sie von den Granaten niedergemetzelt.
    Anfangs waren unsere Verteidiger unleugbar im Vorteil. Da sie im Graben blieben, konnten sie nur von gelegentlichen Zufallstreffern oder einer außerordentlich genau gezielten Granate verletzt werden (die von den Tauriern mit der Hand mehrere hundert Meter weit geworfen wurden). Leutnant Rusk meldete vier eigene Verluste, aber es hatte den Anschein, als sei die Stärke der Angreifer auf weniger als die Hälfte ihrer ursprünglichen Zahl zurückgeschmolzen.
    Im Vorfeld unserer Verteidigungslinie war der Boden derart von Bomben aufgerissen, daß auch die Taurier aus Löchern und sicheren Deckungen kämpfen konnten. Das Gefecht entwickelte sich zu einem Stellungskampf mit einzelnen Laserduellen, gelegentlich unterbrochen von Granatwerfereinschlägen. Aber es war nicht klug, schwerere Waffen gegen einzelne Taurier einzusetzen, nicht wenn eine zweite Streitmacht von unbekannter Stärke nur wenige Minuten entfernt war.
    Etwas hatte mich an dieser holographischen Rekapitulation gestört. Nun, in der Gefechtspause, kam ich darauf, was es war.
    Als die zweite Lenksonde mit annähernder Lichtgeschwindigkeit auf den Planeten gestürzt war, mußte enorme Energie freigesetzt worden sein. Wieviel Schaden hatte sie dem Planeten zugefügt? Ich legte die Frage dem Computer vor und ließ den ermittelten Wert zu den gespeicherten geologischen Daten in Beziehung setzen. Das Ergebnis erschreckte mich.
    Das Zwanzigfache der Energie, die beim stärksten je bekanntgewordenen Erdbeben freigesetzt
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