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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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nachzuprüfen, verstehen Sie, schickte ich einen von den Elektrischen Mönchen hin.«
     
     
    32. Kapitel
     
    Das Messingschild an der roten Tür in der Peckender Street funkelte, als es das gelbe Licht einer Straßenlaterne reflek­tierte. Es leuchtete einen Moment lang hell auf, als es das grelle Blaulicht eines vorbeirasenden Polizeiwagens wider­spiegelte.
    Es trübte sich leicht, als ein bleiches, bleiches Gespenst ge­räuschlos durch es hindurchglitt. Es blinkte ein wenig, als es sich trübte, weil das Gespenst so aufgeregt zitterte.
    In dem dunklen Hausflur legte der Geist Gordon Ways eine Pause ein. Er brauchte etwas als Halt, um sich zu stüt­zen, aber natürlich gab's da nichts. Er versuchte, sich an sich selber festzuhalten, aber da gab's auch nichts, um sich fest­zuhalten. Er würgte vor Entsetzen darüber, was er gesehen hatte, aber es war natürlich nichts in seinem Magen. Halb stolperte, halb schwamm er die Treppe hinauf, wie ein Er­trinkender, der nach einem Halt auf dem Wasser zu greifen versucht. Er taumelte durch die Wand, durch den Schreib­tisch und durch die Tür und versuchte, sich zu fassen und vor dem Schreibtisch in Dirks Büro Platz zu nehmen.
    Wenn ein paar Minuten später irgend jemand zufällig in das Büro gekommen wäre - ein nächtlicher Reinigungs­dienst vielleicht, wenn Dirk Gently jemals einen angeheuert hätte, was er nicht getan hatte, weil die Leute bezahlt wer­den wollten und er sie nicht bezahlen wollte, oder vielleicht ein Einbrecher, wenn irgendwas in dem Büro gewesen wäre, das einen Einbruch gelohnt hätte, was aber nicht der Fall war - hätten sie folgendes gesehen und wären davon in Staunen versetzt worden.
    Der Hörer des großen roten Telefons auf dem Schreibtisch wackelte plötzlich und fiel von der Gabel auf die Schreib­tischplatte. Ein Freizeichen begann zu schnarren. Dann drückten sich eine nach der anderen die großen, leichtgän­gigen Tasten von selbst runter, und nach der sehr langen Pause, die einem das britische Telefonsystem einräumt, da­mit man nochmal seine Gedanken sammeln und völlig vergessen kann, wen man eigentlich gerade anruft, hörte man am anderen Ende der Leitung den Ton eines klingeln­den Telefons.
    Nach ein paar Klingeltönen gab es ein Klicken, ein Surren und ein Geräusch, als hole eine Maschine Luft. Und dann sagte eine Stimme: »Hallo, hier spricht Susan Way. Ich kann im Moment nicht ans Telefon kommen, weil ich versuche, ein Es richtig hinzukriegen, aber wenn Sie Ihren Namen hin­terlassen möchten ... «
     
    »Auf die Entscheidung also eines - ich kann mich kaum überwinden, die Worte auszusprechen - Elektrischen Mönchs«, sagte Dirk mit einer Stimme, die vor Hohn troff, »versuchen Sie also, das Schiff zu starten, aber zu ihrem übergroßen Erstaunen explodiert es. Und dann -?«
    »Seitdem«, sagte der Geist niedergeschlagen, »bin ich al­lein auf diesem Planeten. Allein mit dem Wissen, was ich meinen Kameraden in dem Schiff angetan habe. Ganz, ganz allein. ..«
    »Ja, das sollen Sie überspringen, habe ich gesagt«, schnauzte Dirk wütend. »Was passierte mit dem Mutterschiff? Es flog wahrscheinlich weiter und setzte seine Suche nach -«
    »Nein. «
    »Was passierte damit?«
    »Nichts. Es ist immer noch da.«
    »Immer noch
da
? «
    Dirk sprang auf und sauste davon, um im Zimmer hin und her zu laufen, die Stirn zornig in Falten gelegt.
    »Ja.« Michaels Kopf sank ein wenig nach vorn, aber er blickte Reg und Richard mitleidheischend an. »Alle von uns waren an Bord des Landungsschiffes. Zuerst hatte ich das Gefühl, ich werde von den Geistern der anderen verfolgt, aber das passierte nur in meiner Phantasie. Millionen, dann Milliarden von Jahren schlich ich mutterseelenallein durch den Morast. Für Sie ist es unmöglich, sich auch nur im min­desten die Qualen einer solchen Ewigkeit vorzustellen. Erst kürzlich«, fügte er hinzu, »entstand dann Leben auf dem Planeten. Leben. Pflanzen, Dinge im Meer, dann schließlich ihr. Vernunftbegabtes Leben. Ich wende mich an Sie, mich von den Qualen zu erlösen, die ich erduldet habe.«
    Dem Geist sank Michaels Kopf einige Sekunden nieder­geschlagen auf die Brust. Dann hob er sich wieder langsam und wackelig und starrte sie mit noch dunklerem Feuer im Auge an.
    »Bringen Sie mich zurück«, sagte er, »ich bitte Sie, bringen Sie mich zu dem Landungsschiff zurück. Lassen Sie mich rückgängig machen, was geschehen ist. Ein Wort von mir; und es kann ungeschehen gemacht, die

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