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Der einsame Weg

Der einsame Weg

Titel: Der einsame Weg
Autoren: Jack Williamson
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Junge, daß ich kam, um den Basilisken zu suchen“, krächzte schließlich Habibula. „Wenn du nicht das Ungeheuer bist – und wenn du mich zu ihm führen kannst – dann begleite ich dich.“
    Chan wies mit einer kurzen Bewegung auf die achtern gelegenen engen Aufenthaltsräume.
    „Richten Sie sich ein“, sagte er. „Ich starte. Wir müssen die Flotte umgehen und ein Objekt anfliegen, das ich in der Nähe von Thuban im Drachen entdeckt habe. Wir haben Kathodenplatten genug, um es zu erreichen, aber nicht, um zurückzukehren. Sie werden später eine Wache übernehmen müssen.“
    Chan Derron begab sich in die Pilotennische, und Giles Habibula watschelte zurück in die Kombüse. Dort bereitete er aus den geringen Vorräten, die er fand, ein verschwenderisches Mahl und verursachte dabei bewußt einen gewaltigen Lärm mit Töpfen und Pfannen.
    Alsbald schalteten seine gewandten dicken Finger das Visiwellengerät ein, das unter seinem Gewand verborgen war. Er setzte das Geräusch fort, um seine Stimme zu übertönen, hielt die Kommunikatorscheibe an die Lippen und sandte seine erste Nachricht an Commander Kalam.
    Er beendete die Zubereitung des Mahles, kostete reichlich von jeder Speise und trug ein beladenes Tablett in die Pilotennische. Chan Derron, auf Instrumente und Kontrollen konzentriert, nahm fast den ganzen winzigen Raum ein. Seine Hand scheuchte Giles Habibula ungeduldig zurück.
    „Was ist los, Junge?“ fragte der alte Mann.
    „Wir sind im Rennen.“ Chan Derrons Augen hoben sich nicht von den Kontrollen. „Samdus Flotte hat uns aufgespürt. Wir wären schneller als sie, wenn wir genügend Treibstoffreserven hätten. So – weiß ich nicht. Aber lassen Sie mich allein.“
    Giles Habibula hob philosophisch die Schultern und trug das Tablett zurück in die Kombüse. Er machte sich über seinen Inhalt her und sah sich in den Regalen um.
    „Jammerschade“, seufzte er, „daß der Basilisk seine schrecklichen Künste nicht dazu verwandt hat, einige Flaschen Wein zu besorgen.“
    Er richtete sich mit seinem Stock auf, keuchte nach hinten und warf sich in einer der winzigen Kajüten aufs Bett. Binnen kurzem kämpfte eine Reihe von Lauten gegen das Summen der hart beanspruchten Geodynen an: Pusten und Pfeifen und Seufzen und Stöhnen – das Schnarchen Habibulas.
    Als die Regelmäßigkeit dieser neuen Geräusche gesichert schien, schlüpfte ein weiterer Passagier aus der hintersten der vier schmalen Kabinen. Eine Frau.
    Sich ohne irgendeinen Laut bewegend, glitt sie nach vorn. Eine schlanke Hand schwebte in der Nähe eines einzigartigen Juwels, das an ihrer Kehle hing. Die andere hielt mit geübtem Griff einen Protonenblaster neuester Legionskonstruktion.
    Sie kam zu der kleinen Öffnung im Schott hinter der Pilotennische und beobachtete Chan Derron. Sein breiter Rücken war ihr zugewandt, sein großer Körper wirkte angespannt. Er schien ganz von seiner Aufgabe in Anspruch genommen.
    Lange Zeit verfolgte sie sein Tun.
    Einmal blitzte abrupt ein Indikator auf. Chan Derron zuckte zusammen. Seine Hände fuhren konvulsivisch über die Instrumente, und das Summen der Geodynen erhöhte sich.
    „Wie soll das werden?“ hörte sie ihn murmeln. „Für eine Tonne Kathodenplatten …“
    Ein unwilliges Glitzern war in ihre Augen getreten. Sie warf den blonden Kopf ärgerlich zurück und hob den Blaster. Er würde es niemals auch nur spüren.
    Aber der Basilisk sollte es spüren. Seine Verbrechen hatten das Auskosten der Bitterkeit des Todes verdient. Sie ließ den Blaster wieder sinken und beobachtete weiter. Schirme und Detektoren sagten ihr, daß die Flotte die Verfolgung aufgenommen hatte. Auf dem Schaltbrett des Kalkulators konnte sie das Ziel der „Phantom Atom“ ablesen – einen Punkt in der Konstellation Draco, zehn Milliarden Meilen von der Sonne entfernt.
    Was lag an jenem Punkt? Ihr Druck auf den Auslöser des Blasters würde alle Hoffnungen zerstören, eine Antwort auf die Frage zu erhalten. Das war der einzige Grund, sagte sich das Mädchen, warum sie warten mußte. Sie wandte sich plötzlich um und eilte schnell und geräuschlos durch den Gang zurück zu der Kabine, in der sie sich verborgen hatte.
    Das Schnarchen Habibulas hatte nicht einmal gestockt. Doch in dem Augenblick, in dem das Mädchen an seiner Kabinentür vorüber war, brach es abrupt ab, und eine krächzende Stimme riet ihr unterdrückt:
    „Bleib stehen, Kind, wo du bist.“
    Das Mädchen fuhr herum, die Protonenpistole sprang in
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