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Der dunkle Ritter (German Edition)

Der dunkle Ritter (German Edition)

Titel: Der dunkle Ritter (German Edition)
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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holen wird nicht möglich sein, Mylord.« Er hielt Richards verblüfftem Blick stand, und seine unverblümten Worte erlangten auch die Aufmerksamkeit der beiden Diener, die sich zum Ausgang des Zeltes begeben hatten, um Sir Garrett zu holen. »Vor Kurzem gab es im Lager einen Zwischenfall mit einer der Gefangenen«, erklärte Cabal. »Fallonmour wurde dabei getötet.«
    Der König blieb stumm, als um ihn herum die überraschten Ausrufe seiner Offiziere laut wurden. Seine Reaktion auf diese Mitteilung bestand darin, dass er nur leicht seine lohfarbenen Augenbrauen hochzog. »Nun denn«, sagte er zu Cabal, »dass Fallonmour seine Ankunft in Palästina länger als eine Woche überlebt hat, ist ohnehin mehr Eurem Können als seinem Wert für mich als Soldat zu verdanken. Ich wette, er wäre schon längst vorher umgekommen, wäret Ihr nicht stets dagewesen, um ihm Deckung zu geben.«
    Cabal sah den König an, legte aber keinen Wert auf ein Lob, das lediglich eine Tatsache darstellte. Obwohl er Garrett für dessen Nachlässigkeit in der Schlacht und die mangelhafte Führung seines Regiments verachtet hatte, hatte Cabal ihn, wie es seine Pflicht gewesen war, bei mehr als einer Gelegenheit vor der todbringenden Spitze einer Sarazenenklinge bewahrt. Aber heute Abend war es anders gewesen, und er musste erneut daran denken.
    »Dann kommt herein«, gebot der König ihm jetzt und wies auf einen leeren Faltstuhl neben den Adligen. »Es wird Euch gefallen zu erfahren, dass ich zu einer Entscheidung hinsichtlich des von den Ungläubigen vorgeschlagenen Abkommens gekommen bin.«
    Cabal setzte sich zu den anderen an den Tisch, unbeeindruckt von den kühlen Blicken der Offiziere, weil er, ein Söldner von niederem Stand, seinen Platz zwischen ihren blaublütigen Titeln einnahm. Er nahm den Becher Wein entgegen, der ihm von einem der Diener des Königs gereicht wurde, dann beobachtete er über den Becherrand hinweg, wie Richard Löwenherz sich von seinem Stuhl erhob und begann, langsam hinter seinem Tisch auf und ab zu gehen.
    »Ich habe beschlossen, die Bedingungen zu akzeptieren, die Saladin vorgeschlagen hat«, verkündete er ohne Umschweife. Wie sehr er dieses Abkommen verabscheute, wurde durch seine angespannt klingende Stimme deutlich. »Ich werde mich morgen früh mit ihm treffen.«
    Die Vasallen taten nichts, um ihre Erleichterung zu verbergen. Jeder von ihnen eilte mit Glückwünschen zum König, bot Worte der Unterstützung für diese Entscheidung an, den Streit zu beenden. Nur daran interessiert, bei der nächsten Schlacht wieder an der Seite des Königs zu kämpfen, blieb Cabal stumm und trank ungerührt seinen Wein, während Richard die Details des Vertrages darlegte und dann den Offizieren befahl, ihre Regimenter über den Fortgang zu informieren.
    »Bereitet die Schiffe vor, um in den kommenden Wochen nach England zu segeln«, wies er sie an. »Ich werde auf einem anderen Weg als ihr nach Hause reisen. Meine Ratgeber scheinen zu befürchten, ich könnte gefangen gesetzt werden, wenn ich nicht inkognito reise. Ich sage Euch, es ist verdammt unangenehm, wenn man Feinde hat, die innerhalb und außerhalb des Königreichs im Hinterhalt liegen. Ganz zu schweigen von denen in der eigenen Verwandtschaft.« Als Richard mit diesen Worten auf die Machenschaften und den bekannt gewordenen Verrat seines jüngeren Bruders Prinz John anspielte, tat er dies ohne seinen gewohnten trockenen Humor.
    »Was geschieht jetzt mit Fallonmours Ländereien, Euer Gnaden?«, fragte einer der Männer. Sein besorgter Tonfall verhüllte kaum das habgierige Funkeln in seinen Augen. »Es ist ein viel zu wertvoller Besitz, um ihn den Händen von Sir Garretts Witwe zu überlassen – oder seinem Bruder, Hugh de Wardeaux.«
    »In der Tat.« Die breite Stirn des Königs furchte sich, während er überlegte. »Ich weiß nichts über die Einstellung der Witwe Fallonmours, aber Hugh hat aus seiner Loyalität für John keinen Hehl gemacht. Ich kann es mir nicht leisten, diese Allianz einfach abzutun.« Richard sah Cabal dabei an, der bestätigend nickte. Dann nahm er eine Feder und einen Bogen Papier von seinem Tisch und begann zu schreiben. »Bis ich wieder in London sein und Muße dazu haben werde, darüber zu entscheiden, welchen ehrenvollen Vasallen ich zum Lord ernenne, ist es das Beste, Fallonmour jemandem zu unterstellen, dem ich vertrauen kann.«
    Cabal lehnte sich lässig auf seinem Stuhl zurück und beobachtete mit leichtem Interesse, wie fünf
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