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Der Duft von Orangen (German Edition)

Der Duft von Orangen (German Edition)

Titel: Der Duft von Orangen (German Edition)
Autoren: Megan Hart
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oder die Welt anfangen würde, sich zu drehen, doch alles blieb ruhig. „Woher?“
    „Du hast es mir erzählt.“
    „Als ich weg war? Jetzt eben?“
    „Nein, nicht eben.“ Johnny schüttelte den Kopf. „Damals.“
    Ich stöhnte leise und rieb mir die Stirn. „Ich glaube das nicht. Das kann nicht wirklich passieren, oder?“
    „Ich weiß nicht, Baby. Fest steht nur, dass es passiert ist.“ Er küsste meine Hand und reichte mir dann ein Glas Eiswasser.
    Ich nippte dankbar daran und schwang dann meine Beine über die Couch, um Johnny anzusehen. „Wie?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich auch nicht.“
    Mein Lachen überraschte mich. „Bin ich verrückt?“
    „Nein. Ich auch nicht, obwohl ich es lange Zeit geglaubt habe.“
    „Ich habe versucht, es dir zu sagen. Ich wollte dich wegen Ed warnen.“ Die Schuld brannte wie Feuer in mir. „Damit du ihn aufhalten konntest oder es dich wenigstens nicht so …“
    „Emm, Emm, pssst. Hör zu. Der Unsinn mit Ed war nicht der Grund, warum ich … warum ich durchgedreht bin.“
    „Nein? Aber du hast gesagt …“
    „Ich sagte das, was du glaubtest zu wissen“, erklärte er. „DieWahrheit ist, ich habe meinen Verstand verloren, als ich dich damals verlor. Ich war so verdammt in dich verliebt, und du bist immer wieder gegangen. Dann warst du für immer fort, bist direkt vor meinen Augen verschwunden, und ich wusste, du würdest nie wiederkommen. Verdammt, ich dachte, du wärest tot oder so. Ein Geist. Was auch immer du warst, ich wusste, ich hatte dich unwiderruflich verloren. Das war es, was mich verrückt gemacht hat, Baby. Nicht Ed, der Idiot, möge er in Frieden ruhen.“
    „Ich verstehe das alles nicht.“ Ich schüttelte den Kopf. „All die Jahre, all die Male, in denen ich in die Dunkelheit gegangen bin. Und erst, nachdem ich dich getroffen habe, veränderte es sich. Es ist …“
    „Schicksal“, sagte Johnny. „Karma. Kismet. Wie auch immer du es nennen willst.“
    Ich dachte an das, was er vor ein paar Wochen mal gesagt hatte. Zwei Objekte, die mit großer Kraft aufeinanderprallen. „Eine Kollision. Wir sind miteinander kollidiert.“
    „Und wie wir das sind.“
    „Erzähl mir, was passiert ist.“ Ich war bereit, das Unglaubliche zu glauben.
    „Das meiste weißt du schon. Du bist direkt vor meinen Augen verschwunden. Ich bin ein wenig verrückt geworden. Was am Ende nur zu meinem Besten war, wie sich herausstellte. Ich dachte immer darüber nach, was du mir erzählt hast. Was du in mir gesehen hast. Ich glaubte dir, Emm. Nie zuvor hat jemand so etwas zu mir oder über mich gesagt. Sicher, es gab genügend Leute, dir mir so weit in den Arsch gekrochen sind, dass sie mein Frühstück beinahe vor mir gegessen hätten, aber das war nicht das Gleiche. Niemand glaubte wirklich an mich. Aber ich dachte immerzu an deine Worte, und die Ärzte meinten, es täte mir gut, zu zeichnen. Also fing ich damit an. Und ich war anfangs so richtig schlecht. Ich hatte das Talent, aber keinerlei Fähigkeiten.“
    „Das glaube ich nicht.“
    „Ich könnte es dir zeigen, aber du wüsstest es nicht zu schätzen.“
    Wir lachten zusammen – ein seltsames Gefühl in all diesem Chaos.
    „Und dann habe ich mein Leben wieder auf die Reihe bekommen. Bin aus dem Krankenhaus entlassen worden, wurde trocken, bekam einen klaren Kopf. Ich probierte es kurz erneut mit der Schauspielerei, weil irgendjemand gewillt war, mich dafür zu bezahlen. Aber ich wusste, es würde mich nirgendwohin bringen, nicht nach all dieser Zeit. Es gab schon längst den nächsten großen Schauspieler. Aber es hat meine Rechnungen bezahlt und mir die Möglichkeit gegeben, weiter zu malen.
    „Und dann hast du Leere Räume erschaffen.“
    Johnny nickte. „Ja. Der Durchbruch. Es lief danach zwar nicht gleich alles wie am Schnürchen, aber es war auf jeden Fall besser als Betteln. Ich machte etwas, auf das ich stolz war, verstehst du? Etwas, worin ich gut war.“
    Ich drückte seine Hand und schaute sie an. An ihr zeigte sich sein Alter auf die gleiche Weise wie in seinen Augenwinkeln. Ich hob sie an meinen Mund und küsste sie, weil sie zu ihm gehörte. Dann legte ich eine Hand an seine Wange.
    „Und das alles habe ich dir zu verdanken“, sagte er. „Ohne dich hätte ich das niemals getan.“
    Ich wollte das Lob dafür nicht annehmen. Irgendwie war es leichter, die Schuld dafür zu ertragen, dass ich ihn in den Wahnsinn getrieben hatte. „Das stimmt nicht.“
    Johnny lachte. „Oh doch,
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