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Der Computer-Satelit

Der Computer-Satelit

Titel: Der Computer-Satelit
Autoren: James P. Hogan
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konnte. „Wer?"
    „Oh, mit uns hatte er nichts zu tun", antwortete Chris nonchalant. „Nur ein Mister Universum, der von seinen Skiern heruntergefallen ist."
    „Er hat sich doch nicht schwer verletzt, oder?"
    „Nein — nichts Ernstes. Deshalb war es doch so komisch."
    „Na ja, es freut mich auf jeden Fall, das zu hören", sagte Betty mit erleichterter Stimme. „Ron, möchten Sie einen Kaffee?" Ihre letzten Worte richtete sie mit erhobener Stimme zur offenen Tür des chaotischen Dienstzimmers, das Chris mit Ron Stokes, einem weiteren Forschungsbeauftragten aus Dyers Team und Chris' Partner bei dem FISE-Projekt, teilte. Die Gestalt, die drinnen bereits an der Arbeit war, riß den Kopf von dem Durcheinander von Programmierungsanweisungen und Notizen hoch, die den Schreibtisch vor ihr bedeckten.
    „Ja." Die Stimme war laut und bestimmt. "Schwarz. Hallo, Jungs." Damit beugte sich Ron wieder über seinen Schreibtisch und schrieb hektisch weiter.
    Dyer überflog weiter die Mitteilungen, die auf dem Schirm erschienen und markierte sie dabei mit der Tastatur. Fortschrittsbericht von Ron muß überprüft werden.., das würde er heute morgen erledigen. Sieht gut aus. Aufwendungen für die Abteilung im Vergleich mit Haushaltsstatistiken... abheften und vergessen. Brief von Prof. Graulich in Hamburg . . . Fragenliste zu Kims Arbeit an programmier-
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    ter instinktiver Motivation . . . Zusammenfassung von Graulichs eigenen Arbeiten . . . Verweise auf veröffentlichte Artikel . . . später genauer lesen. Erinnerung daran, daß Chris heute zurückerwartet wird . .. löschen. Angebot von DEC für Zusätze zum Stimmkanal bei PDP-130 . . . an Ron und Chris delegieren. Verschiedener Verwaltungskram . soll Betty erledigen ... Hinter ihm erzählte Betty Chris alles über ihre Tochter und ihren sechs Monate alten Enkel in Florida. Jeder in der Einheit wußte alles über Bettys Enkel.
    „He, das ist ja ein Ding." Dyer drehte sich halb um und gestikulierte zum Schirm hin. „Eine Gruppe in Tokio glaubt eine Methode entwickelt zu haben, Memory-Einheiten von hoher Dichte aus synthetischer DNS zu züchten. Sie sagen, das sei hundertmal billiger als die e-Bestrahlung von Reihenkristallen." Chris trat einen Schritt nach vorn und überflog die Mitteilung verächtlich. Es war eine Nachricht, die Frank Wescott, der Leiter des HEsPER-Labors bei CIT, weitergegeben hatte.
    „Dieser Computer ist gefährlich. Bitte nicht füttern", bemerkte Chris in feierlichem Ton. „Könnte interessant sein. Sonst noch etwas?" In der nächsten Mitteilung, die Dyer abrief, hieß es, Laura Fenning ließe ausrichten, sie wolle später am Morgen hereinschauen und würde sich freuen, wenn Dr. Dyer die Zeit finden könne, ein paar Worte über die Notizen zu sagen, die sie vorbereitet hatte. Er stöhnte laut, und sein Gesicht verzog sich.
    „Was hat sie denn, daß sie heute schon kommen will?" protestierte er. „Ich dachte, sie ist erst Donnerstag wieder dran."
    „Sieht so aus, als hätte sie ihre Meinung geändert", sagte Betty mit unwiderlegbarer Logik.
    "Mist!" murmelte Dyer verärgert. „Ich habe heute viel zu tun. Darauf hätte ich gern verzichten können."
    „0 weh." Chris nahm Rons Kaffee und ging damit auf sein Dienstzimmer zu. „Ich denke, ich sollte wohl besser einmal nachschauen, wie Ron weitergekommen ist. Bis später."
    Dyer kochte weiter vor sich hin, während Betty ihre Aufmerksamkeit auf die Einordnung von verschiedenen Schriftstücken in die Ablage neben ihrem Schreibtisch richtete. Einige Sekunden später erklang Rons Stimme von der anderen Seite der noch immer offenen Tür. „Wir werden die gesamte Struktur der Nichterfüllungsverbindungen ändern müssen. Ich sage immer noch, die sind total durcheinander."
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    „Sie sind nicht durcheinander”, seufzte Chris' Stimme mit unendlicher Geduld. „Haben Sie den Deckungs-Algorithmus ausgeweitet?"
    "Der braucht nicht ausgeweitet werden. Ich sage Ihnen ständig, daß . . ."
    „Machen Sie mal eine Sekunde lang Sendepause, Ron. Welche Testlimits haben Sie für den I-sub-D-Parameter vorgesehen?"
    „I-sub-D hatte damit nichts zu tun. I-sub . . ."
    „Es hat sehr wohl etwas damit zu tun. Wenn Sie nur eine Sekunde lang darüber nachdenken würden . ."
    „Hat es nicht! I-sub . . ."
    „Ruhe, bitte."
    „I-sub-D wirkt sich nur auf . . ."
    „RUHE, RON!"
    Dyer seufzte. Chris und Ron waren trotz ihrer total gegensätzlichen Natur unzertrennlich. Das bedeutete, daß sie den ganzen Tag so weitermachen
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