Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)
Autoren: Michael G. Manning
Vom Netzwerk:
des Wesens auf meine Magie. Vater besaß selbst keine magischen Fähigkeiten, doch er war sehr klug, und während der Versuche mit der Verzauberung verschiedener Dinge hatte ich seinen Rat schätzen gelernt.
    Meine Geschichte beunruhigte ihn, doch man musste ihn schon gut kennen, um es ihm anzumerken. Es war schwer, seiner Miene irgendetwas zu entnehmen. Statt über seine Befürchtungen zu reden, wandte er sich lieber ganz praktischen Dingen zu. »Anscheinend haben wir viel Arbeit vor uns.« Er zog den Stapel Blätter heran, die er für seine Entwürfe benutzte.
    Natürlich wurde ich sofort neugierig. »Hast du schon eine Idee?«
    »Du sagtest, als es dich berührte, sei es schwarz um dich geworden, nicht wahr?«, erkundigte er sich.
    »Ja.«
    »Aber … Penny konnte trotzdem gegen die Erscheinung kämpfen«, erinnerte er mich.
    Verdammt! Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Die leichteste Berührung hatte mich blind gemacht, aber sie hatte sich weiter gewehrt, obwohl ihr das Wesen die Lebenskraft entzogen hatte.
    »Und es konnte die Magie auch nicht aus deinen verzauberten Objekten wie dem Schwert herausziehen«, fuhr er fort.
    Endlich wurde mir alles klar. »Das Amulett! Es hat Pennys Geist beschützt, obwohl ihr das Wesen schon die Lebenskraft entzogen hatte.« Das gab mir zu denken, denn dies bedeutete, dass ich einen Weg gefunden hatte, die Menschen mindestens teilweise zu schützen. Pennys Amulett hätte ihr zwar nicht das Leben gerettet, aber die Menschen fielen dem Wesen immerhin nicht mehr so leicht zum Opfer, wenn sie nicht gleich bei der ersten Berührung völlig gelähmt wurden.
    »Nicht nur das Amulett, Mordecai. Du könntest ja auch deine Kleidung oder Rüstung verzaubern, um dich vollständig zu schützen. Auf diese Weise können dich die Angreifer nicht mehr direkt berühren«, erklärte er.
    »Ich könnte unmöglich genügend Rüstungen oder Kleidung für alle Dorfbewohner verzaubern. Das würde Jahre dauern!«, wandte ich ein, obwohl der Gedanke sehr verlockend war.
    »Nicht für sie! Für dich selbst, Junge! Wenn dir etwas zustößt, können wir anderen uns ohnehin nicht mehr schützen.« Er warf mir einen Blick zu, der Bände sprach. »Du musst mehr wie ein Lord und weniger wie ein Diener denken. Du bist jetzt ein wichtiger Mann.«
    Damit war ich nicht ganz einverstanden, aber wir konnten es uns sowieso nicht leisten, für jeden Einwohner eine Rüstung herzustellen. Außerdem war es nicht möglich zu arbeiten, das Land zu bewirtschaften und zu kochen oder sonst etwas zu erledigen, wenn man den ganzen Tag über eine Rüstung trug. Die Vorstellung mochte lächerlich sein, aber ich wollte die Hoffnung, irgendetwas für die Menschen tun zu können, trotzdem noch nicht ganz aufgeben. »Na gut, ich stimme dir in gewisser Weise zu, aber wir müssen doch auch die Einwohner irgendwie schützen. Wenn ich beispielsweise genügend Amulette verzaubern könnte …«
    »Den silbernen Anhänger hast du selbst hergestellt. Ich bin leider nicht darauf eingerichtet, einige Dutzend davon zu schmieden«, erwiderte er.
    »Es muss ja nicht Silber ein. Sie könnten auch aus Eisen bestehen.«
    »Das macht es vielleicht etwas einfacher, aber auch dann dauert es immer noch eine ganze Weile, und der Umriss war sehr kompliziert. Könntest du die Form nicht vereinfachen?«, fragte Royce.
    »Nur wenn wir stattdessen eine Gravur verwenden. Die Symbole sind der wichtigste Teil. Pennys Anhänger besteht im Grunde ausschließlich aus miteinander verflochtenen Symbolen«, erklärte ich. Mein Vater besaß natürlich nicht das richtige Werkzeug, um so komplizierte Feinarbeiten durchzuführen.
    »Ha, ich hab’s!«, rief er. Ich schöpfte sofort neue Hoffnung, denn wenn sich mein Vater erst einmal etwas vorgenommen hatte, fand er immer eine Lösung.
    »Was denn?«, fragte ich.
    »Wenn du dir Pennys Amulett ausborgen kannst, stellen wir eine Gussform her, und dann können wir so viele davon gießen, wie wir wollen. Wie lange brauchst du für deine magischen Sachen?« Royce wedelte mit beiden Händen und pendelte gleichzeitig mit dem Oberkörper hin und her.
    Ich sah ihn erbost an, doch innerlich musste ich lachen. »Nicht besonders lange. Vielleicht eine halbe Stunde pro Objekt, wenn sie richtig geformt sind.« Danach machten wir uns an die Arbeit. Es würde vermutlich ein wenig Überredungskunst erfordern, Penny das Amulett wieder abzuschwatzen, weil sie sicherlich dachte, ich wollte ihre Schutzlosigkeit nur ausnutzen. Ich hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher