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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond
Autoren: T. J. Hudspeth
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doch darauf ging Ardric nicht weiter ein.

"Schwing deinen süßen Hintern in deinen kleinen Flitzer und komm so schnell wie möglich zum Kloster. Wie es scheint, ist etwas so Außerordentliches passiert, dass ich es für angebracht finde, dich als meinen Abkömmling hier bei mir zu wissen", sagte er zu ihr, doch Mimma hörte ihm nicht richtig zu, denn sie spürte Ravens lüsterne Blicke auf ihrem nackten Körper.

"Ist es denn überhaupt schon Nacht?", fragte sie mit einem abwesenden Klang in der Stimme.

"Ob es schon Nacht ist? Die Dämmerung hat bereits eingesetzt!
Schau doch aus den Fenstern raus", meinte Ardric. Doch dann beschlich ihn ein Verdacht.

"Mimma, wo bist du? Bist du etwa nicht im Apartment?", hakte er misstrauisch nach. Sofort bereute sie ihre Unachtsamkeit und biss sich auf die Unterlippe.

"Ähm...doch natürlich, wo sollte ich sonst sein?", stotterte sie etwas unbeholfen.

"Also wir sehen uns dann später", fuhr sie fort und beendete abrupt das Gespräch, noch ehe Ardric darauf etwas hätte erwidern können.
Als sich Mimma wieder zu Raven drehte, sah er sie mit seinen treuen Hundeaugen neugierig an.

"Was ist denn? Gibt es etwa Probleme?" Mimma schüttelte langsam den Kopf, während sie zu ihm zur Couch hinüberschlenderte und sich wie eine Katze, in seine Arme schmiegte. Dann gab sie einen tiefen Seufzer von sich.

"Ach keine Ahnung.

Die Ältesten haben irgendeine Versammlung einberufen, die wohl sehr wichtig ist, und Ardric möchte mich nun dabei haben", erklärte sie ihm. Raven schloss seine Arme um ihren schmalen Körper und drückte sie fest an sich.

"Musst du wirklich jetzt schon gehen?

Wir könnten doch noch zusammen duschen!" Raven stülpte seine Unterlippe vor und setzte seinen besten Hundeblick auf. Mimma musste grinsen.

"So sehr ich die Zeit mit dir auch genossen habe, musst du wohl heute Nacht mit deinem Wolfsrudel vorliebnehmen", erwiderte sie neckend und begann damit, ihre Sachen zusammenzusuchen, um sich wieder anzuziehen.

"Zudem kannst du die Zeit gut nutzen...", Mimma pausierte und musterte die Couch und den Fußboden.

"...um die Sauerei zu beseitigen", fuhr sie fort und deutete mit dem Kinn darauf. Raven stand auf, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Als sich ihm ein Bild darbot, das einem Schlachthaus ähnelte, sog er die Luft scharf ein und rieb sich ratlos den Hinterkopf.

"Oh je, das sieht ja wirklich übel aus. Wie soll ich bloß das viele Blut aus dem Bezug bekommen?", jammerte er und war sichtlich überfragt.

"Du wirst bestimmt eine Lösung finden", munterte Mimma ihn auf.
"Außerdem solltest du dir etwas anziehen, bevor du dich erkältest. Es scheint mir, als ob es dich fröstelt", bemerkte sie spitz und warf einen verstohlenen Blick in seinen Schoß. Raven folgte ihrem Blick.

"Ach komm schon, dass kann doch nicht wirklich dein Ernst sein!

Willst du etwa meine Manneskraft anzweifeln?", fragte Raven mit gespielter Empörung.

"Nein, deine Manneskraft ist über jeden Zweifel erhaben!" versicherte ihm Mimma mit einem wissenden Lächeln. Dann wurde sie wieder ernst. Obwohl Raven noch vor ihr stand, keimte ein sehnsüchtiger Schmerz in ihr auf, von dem sie wusste, dass er erst dann gelindert werden würde, wenn sie sich wieder sahen. In seinen Armen war der einzige Ort, an dem sie sich wirklich geborgen fühlte. Voller Verlangen versanken sie erneut in leidenschaftliche Küsse, doch nur zum Abschied. Küsse, die heiß auf ihren Lippen brannten und von denen sie bis zu ihrem nächsten Wiedersehen zehren mussten.

    *****

Binnen kürzester Zeit erreichte Mimma das klösterliche Gemäuer, denn sie trieb die kleine Tachonadel ihres Flitzers bis zum Anschlag. Sie hatte dem wendigen Sportwagen alles abverlangt und jagte ihn mit solch schwindelerregenden Geschwindigkeiten durch die kurvenreichen Straßen, dass eine Achterbahnfahrt einem Spaziergang glich. Wie ein gelber Blitz schlängelte sich das Auto durch die Straßen, bis es sein Ziel erreicht hatte und mit glühendem Motor zum Stehen kam.

Der Anblick des Klosters verdüstere Mimmas ohnehin schon schlechte Laune immens. Nichts hätte sie zu diesem Zeitpunkt aufheitern können, außer dem Wolfsbengel, der in der Stadt zurückgeblieben war. Niemand durfte wissen, wie nahe sie sich gekommen waren. Auch wenn sich einige der Werwölfe daran hielten, die ewigen Machtkämpfe gegen die Vampire zu beenden, so konnte dies nur geschehen, wenn auch die Vampire den Vorschlag, in Frieden miteinander zu leben, annehmen
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