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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond
Autoren: T. J. Hudspeth
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Brüder und eine Familie getrieben hatte. Raven hob ihr Kinn an, sodass sie ihm in die Augen sehen musste.

"Du hast gar keine Schuld an dem, was passiert ist.

Bei uns daheim, hing dank Colins unberechenbaren Launen schon lange der Haussegen schief. Und im Rudel herrschte auch schon seit Längerem dicke Luft, denn er verlangte immer mehr von den Anderen ab.

Dinge, die nicht dem Wohl des Rudels zugutekamen, sondern nur zur Bestätigung seines aufgeblasenen Egos dienten", versicherte er ihr.

"Seit seinem plötzlichen Verschwinden, hat unser Vater wieder den Platz des Alphawolfes im Rudel einnehmen müssen, was sehr ungewöhnlich ist.

Denn nachdem ein Alphawolf seinen Platz einmal abgegeben hat, kann er ihn nie wieder beanspruchen. Das besagen zumindest die Gesetze.

So hätte eigentlich ich in der Rangfolge als Nächstes kommen müssen, doch obwohl ich stetig kräftiger werde, habe ich noch nicht meine Erstverwandlung vollzogen und die ist notwendig, um ein volles Mitglied des Rudels zu werden", fuhr Raven fort mit der Erzählung der Geschehnisse, die sich seit Mimmas Abwesenheit ereignet hatten.

"Wie du siehst, sind Gesetzte da, um gebrochen zu werden.
Da können ein Vampir und ein "halber Werwolf" ruhig mal die Gesetzmäßigkeiten auf den Kopf stellen und den Anderen beweisen, dass eine Freundschaft unter den verfeindeten Rassen möglich ist", scherzte er und kicherte belustigt. Doch Mimma schien nach wie vor bedrückt zu sein.

"Auch wenn ich nicht direkt Schuld daran habe, so habe ich doch indirekt Mitschuld, denn euer Streit wegen mir war definitiv der Auslöser!", schlussfolgerte sie.

"Ich wollte bestimmt nicht, dass euer Rudel zerfällt und du dich mit deinem Bruder entzweist", meinte sie schuldbewusst. Raven schüttelte heftig seinen Kopf.

"Nein, das hat wirklich nichts mit dir zu tun!

Es hat so kommen müssen, denn Colin führt irgendetwas im Schilde, womit die übrigen Werwölfe, die geblieben sind, nichts zu tun haben wollen.

Im Gegenteil!

Ich konnte sie sogar davon überzeugen, dass wir endlich das Kriegsbeil mit den Vampiren begraben sollten.

Schließlich gab es schon mehr als genug Tote zu beklagen, auf beiden Seiten", erklärte er und schien nun Feuer und Flamme zu sein. Mimma sah ihn forschend an. Sie versuchte zu ergründen, was es war, was ihn von den anderen Werwölfen und auch von den Vampiren unterschied.

"Mein Vater nimmt mit allen Alphawölfen auf der ganzen Welt nach und nach Kontakt auf und versucht, sie von dieser Idee zu überzeugen.

Bis jetzt konnte er zwar noch nicht viel erreichen, doch er bleibt dran.

Aus diesem Grund haben wir die Bar sogar zu einer "neutralen Zone" erklärt.
Jeder Werwolf, der die Bar betritt, gibt somit sein stilles Einverständnis, dass er kein Problem damit hat, falls sich einmal doch ein Vampir hierher verirren sollte!", erläuterte er voller Stolz.
Es war eine revolutionäre Idee, die zum Umdenken anstiftete, und zwar auf beiden Seiten. Mimma staunte nicht schlecht, als sie das hörte. Eine veraltete Denkweise musste immer erst umgestürzt werden, um ein neues Zeitalter einleiten zu können.

Möglicherweise war endlich die Zeit gekommen, in der Werwölfe und Vampire in Frieden miteinander koexistieren konnten?

"Dir wird hier in meiner Bar also nie wieder etwas Schreckliches passieren.
Keiner wird dir ein Haar krümmen", versicherte er ihr und strich zärtlich über ihren Oberschenkel. Mimma genoss seine Berührung und entspannte sich zusehends.
"Und das mit meiner verzögerten Verwandlung hat genauso wenig etwas mit dir zu tun. Wir wissen zwar nicht, woran es liegt, doch um ehrlich zu sein, bin ich ziemlich froh darüber, denn die Erstverwandlung ist das Schmerzhafteste, was man sich als Werwolf überhaupt vorstellen kann." Man konnte ihm regelrecht ansehen, wie sehr er sich vor diesem Tag fürchtete.

"Aber genug von mir. Wie ist es dir ergangen?
Was hast du alles getrieben?", wollte Raven wissen und sah Mimma neugierig mit seinen unergründlich dunklen Augen an. Er strahlte so viel Warmherzigkeit und Güte aus, dass es Mimma den Atem geraubt hätte, wenn sie noch normal wie ein Mensch atmen würde. Sie kniff ihre Augen zu zwei schmalen Schlitzen zusammen und fixierte die pulsierende Ader, die sich auf seinem Gesicht abzeichnete. Ihre Stirn legte sich in feine Fältchen, die ihren inneren Zwiespalt zum Ausdruck brachten.

"Um ehrlich zu sein, möchte ich nicht darüber reden.
Es ist eine aufwühlende Zeit für mich gewesen und ich möchte mich im
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