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Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv
Autoren: A. Lee Martinez
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zu manipulieren, hatten ihre ersten Schritte aus dem Dunkel gemacht. Sie versteckten sich immer noch, und vielleicht konnte ich ihnen das nicht einmal vorwerfen. Empire war unter Umständen bereit für Aliens, die durch seine Straßen gingen. Wenn aber nicht, dann wäre es eine Katastrophe, sobald sie sich zeigten. Es war wohl besser, auf Nummer sicher zu gehen.
    »Das Gute ist, dass die Pilger uns erlaubt haben, ein Gegenmittel für das Mutagen herzustellen. Eine Art Geste des guten Willens. Wir machen es langsam, deshalb ist es nicht traumatisch für Holt, aber bald werden die Big Brains genug haben, um jede Bedrohung zu neutralisieren, falls es nötig werden sollte.«
    »Was ist mit dem Carter Centre, dem Labor der Abweichler, dem riesigen Puddingmutant, der fast den halben Nukleus gefressen hat?«
    »Mal wieder ein Betriebsunfall«, sagte Sanchez. »Passiert jeden Tag.«
    Ich fragte mich, ob die Leute die Wahrheit wissen wollten. Ob es überhaupt eine Rolle spielte. Vermutlich nicht.
    »Hab hier ein paar Sachen für dich.« Er grub in seinen Taschen, zog ein Papier und eine Datenröhre heraus. »Der Gelehrte Rat kann deinen Dienst für die Stadt nicht offiziell würdigen, aber als Zeichen ihrer Dankbarkeit wollen sie dir das hier geben.« Er faltete das Papier auseinander. »Dein Bürgerrechtszertifikat. Willkommen im Club.«
    »Danke.« Ich scannte es. Es war nur ein Stück Papier, aber ich hatte es wohl verdient. Vielleicht würde ich es rahmen lassen.
    Er hielt die Datenröhre hoch. »Das wurde von den Pilgern vorbereitet. Sagten, es sei nur für deine Optiken bestimmt. Da steht drin, wo du herkommst. Hat sich wohl rausgestellt, dass Professor Megalith gar nicht so helle ist. Nur ein wissenschaftlicher Techniker der Pilger, der als Mensch durchgehen kann. Hat hier und da ein paar Entwürfe und Teile gestohlen und versucht, sie zu seinen eigenen Zwecken zu nutzen.« Er legte sie auf den Tisch. »Ich weiß nicht viel über diese Dinge, aber die Details stehen alle hier drin.«
    Sanchez holte eine Zigarette heraus und steckte sie sich in den Mund, ohne sie anzuzünden. »Na ja, das war wohl so ungefähr alles. Noch Fragen?«
    »Ja. Warum bin ich funktionstüchtig? Sieht so aus, als könnten mich manche für ein Sicherheitsrisiko halten, mit all dem, was ich aufgezeichnet habe.«
    »Frag mich nicht, Mack. Wie gesagt, man weiß es nicht. Keiner hat mich darüber aufgeklärt. Vielleicht, weil du Gutes getan hast. Die Welt legt die Guten nicht immer aufs Kreuz.«
    »Nicht immer«, sagte ich. »Aber meistens.«
    »Ich sehe, dein Zynismusindex wurde nicht auf Null gestellt. Und, bist du bereit für deine Party?«
    Ich nahm mir einen Moment Zeit und steckte die Datenröhre in meine Manteltasche. »Ja, ich bin bereit.«
    Die Party war eine kleine Angelegenheit, acht Biologische und Humbolt. Ich hatte nicht alle Namen parat, und die Hälfte der Namen, die ich kannte, war mit den falschen Gesichtern verbunden, aber irgendwann war alles sortiert. Es gab Kuchen und Bowle für die Biologischen, und alle wollten mich unbedingt begrüßen. Es gab eine Menge Smalltalk und Umarmungen und Händeschütteln. Die meiste Zeit blieb ich still und ließ mir von den Leuten sagen, wie sehr sie mich vermisst hatten.
    Irgendwie hatte ich Freunde gewonnen. War nicht geplant gewesen. Passierte einfach irgendwie. So funktionierten Freundschaften wohl.
    Sogar Doktor Mujahid tauchte auf. Sie und Jung verstanden sich sofort prächtig. Sie saßen auf Lucias Couch, redeten und lachten. Ich hatte den Doc nie vorher lachen hören, aber Jung konnte ein charmanter Gorilla sein.
    Sanchez stellte mich seiner Frau vor. Ich hatte nicht mal gewusst, dass er verheiratet war. Sie war eine Normale, und eine große dazu, eins achtzig mit Absätzen. Sanchez reichte ihr kaum bis zur Taille.
    »Alfie redet so wundervoll von Ihnen«, sagte sie.
    »Tatsächlich?«
    »O ja«, antwortete sie. »Sagt, Sie seien so unverwüstlich, dass Sie einen großartigen Cop abgeben würden.«
    »Eigentlich habe ich gesagt, er sei unverwüstlich, aber eine Nervensäge. Und er würde einen guten Cop abgeben, wenn er nicht so ein Auspuffstutzen wäre.« Sanchez schnaubte. »Komm, Rosa. Holen wir uns eine Bowle.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ach, er ist so leicht in Verlegenheit zu bringen. Entschuldigen Sie uns bitte, Mack.«
    »Kein Problem. Wir sprechen uns später, Alfie.«
    Sanchez murrte und zerrte seine Frau weg.
    Jemand zog an meiner Hose. Ich wandte mich um und scannte April.
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