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Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv
Autoren: A. Lee Martinez
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rein zu Evakuierungszwecken gedacht und funktionierten nur in einer Richtung: nach oben. Was glücklicherweise auch die Richtung war, in die ich wollte. Mit etwas Glück waren sie noch nicht alle weg.
    Eine war übrig, und eine Gruppe von fünf Abweichlern wartete darauf einzusteigen. Sie erschraken bei meinem plötzlichen Erscheinen und zogen ihre Waffen.
    »Wir haben keine Zeit für so etwas«, sagte ich.
    Die Aberration brüllte, und man konnte hören, wie sie sich in unsere Richtung schlug.
    Sie senkten ihre Waffen, und die Anführerin, eine nagerartige Frau, drückte ein paar Knöpfe auf der Sicherheitskonsole.
    »Unzulässiger Code«, antwortete die Konsole mit arroganter Stimme.
    Ihre zitternde Hand stocherte nach den Tasten, und die Konsole sagte wieder: »Unzulässiger Code.«
    Biologische. Unter Druck konnte man sich einfach nicht auf sie verlassen. Zumindest nicht auf die meisten von ihnen. Ich grub in meiner Manteltasche und stöpselte ein weiteres von Lucias Spielzeugen in die Konsole. Sie leuchtete auf.
    Die Aberration erschien am Ende des Flurs. Wie konnte etwas, das so bizarr proportioniert war und trampelte, sich so schnell bewegen? Das Monster stürmte auf uns zu.
    »O Scheiße«, flüsterte einer der verängstigten Labortechniker.
    Lucias Ding läutete fröhlich, während es die Sicherheitskonsole besiegte. Ich schob mich zuerst in die Gondel, und der Rest sprang hinter mir hinein. Ich hieb auf den Aktivierungsknopf, als eine riesige Hand hereingriff und einen der Biologischen schnappte. Seine Schreie wurden von einem plötzlichen Knirschen abgeschnitten. Dann schlossen sich die Türen, und die Gondel schoss nach oben.
    »Was ist das?«, fragte die Nager-Wissenschaftlerin. »Was ist das?!« Als gäbe es eine Antwort auf diese Frage, die alles besser machen würde.
    Ich kontrollierte Holt. Er blieb bewusstlos, trotz der holprigen Fahrt und dem Monster, das da draußen war, um ihn zu verschlingen.
    »Mack, ich hab den Cop, den du wolltest«, funkte Humbolt. »Ich stell ihn dir jetzt durch. Sprechen Sie einfach in meine Gesichtsplatte, Detective.«
    »Was zur Hölle geht hier vor, Mack?«, fragte Sanchez.
    »Keine Zeit für Fragen«, sagte ich. »Folgendes musst du für mich machen: Ich werde an der Südseite des Gebäudes herauskommen. Ich brauche ein schnelles Rotorcar, das bereit ist, augenblicklich abzuheben. Ich habe hier einen Jungen, der medizinische Versorgung benötigt. Und was noch wichtiger ist: Er muss von dem Ding ferngehalten werden, das mich verfolgt.«
    »Ding? Was für ein Ding?«
    »Großes, gefährliches Ding«, antwortete ich. »Es wird direkt hinter mir sein, und es ist hungrig. Evakuiere alle Biologischen aus der Gegend. Du hast dreißig Sekunden.«
    »Das kann ich nicht, Mack! Wir sind hier im Nukleus! Hier draußen geht's im Moment zu wie im Taubenschlag!«
    »Finde einen Weg«, sagte ich, »oder eine Menge Leute werden in jetzt noch siebenundzwanzig Sekunden sterben. Megaton over and out.«
    Ich verlangte viel, und wenn Sanchez Zeit mit Diskussionen mit mir verschwendete, würde es ohnehin nicht erledigt werden. Aber er antwortete nicht, und ich nahm an, er würde sich darum kümmern.
    Die Gondel hielt im Erdgeschoss, und die Biologischen zerstieben in alle Richtungen. Ich rannte zum Südausgang hinaus. Sanchez und seine Männer waren immer noch dabei, die Umgebung zu räumen. Sie hatten nicht einmal eine Bresche in die Menge geschlagen. Verführerische Klumpen aus Fleisch und DNS waren einfach überall. Selbst wenn die Aberration Holt nicht in die Finger bekam, konnte sie in den dreieinhalb Minuten, die sie noch zu leben hatte, eine Menge Schaden anrichten.
    Sanchez stand für mich bereit. Er machte es mir nicht schwer, führte mich einfach durch die Menge zu einem wartenden Rotorcar. Ich übergab Holt einem Cop. Das Car schoss in die Lüfte. Ich drehte mich zum Carter Centre um.
    »Du musst diese Leute hier wegbringen«, sagte ich zu Sanchez.
    »Wir tun, was wir können«, gab er zurück. »Was ist das nun für ein großes Ding, das hinter dir her ist?«
    Die Aberration brach durch die Glastür. Das Ding, das einmal Warner gewesen war, erschien nun als ein riesenhaftes Vieh aus rauchendem Fleisch und unförmigen Gliedmaßen, fünf Meter hoch. Seine durcheinandergebrachte DNS konnte sich nicht mehr entscheiden. Haarige Büschel, schuppige Flecken und hungrige Mäuler erschienen und verschwanden auf seiner chaotischen Hülle. Seine drei Augen bewegten sich unabhängig
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