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Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch

Titel: Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch
Autoren: Harald Lesch
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Material der Wolke, sondern auch eine Scheibe aus Staub und Gas, die sich um den entstehenden strahlenden Ball herumlegte.
    In besagter Scheibe ballten sich ihrerseits durch so manchen Zusammenstoß Staubbröckchen zu Brocken und sogar zu einfamilienhausgroßen Felsen. Und die wiederum formten durch frontale und laterale Zusammenstöße
planetare Reihenhaussiedlungen, also die ersten Vorformen von Planeten. Je näher an der Sonne, umso felsiger waren die Planeten, je weiter weg, umso eisiger und gasiger.
    So, damit wäre erst mal die kosmische Kulisse erklärt. Und jetzt zum Ursprung des Wassers:
    Die Standardfolklore der Wissenschaft, die sich mit der Frage nach den Ursprüngen der Meere und des Sonnensystems allgemein beschäftigt, sagt: Das Wasser auf der Erde, und damit vor allen Dingen das Wasser in den Meeren, kam mit drei, möglicherweise vier großen Einschlägen von Asteroiden, die selbst irgendwo zwischen Mars und Jupiter im Sonnensystem entstanden sind. Es kam aus einer großen Wolke, aus der das Sonnensystem insgesamt entstanden ist: Das Wasser, das wir heute vor uns und in uns haben, aus dem wir und die Meere bestehen, ist ein Material, dass sich in einer Gaswolke gebildet hat, in der gleichzeitig, quasi nebenher, auch noch andere Sterne als unsere Sonne entstanden sind, vor allem einige größere und schwerere Sterne, die nur kurz strahlen und dann explodieren.
    Vor 4,56 Milliarden Jahren ist einer dieser großen Sterne explodiert, hat unsere Gaswolke weiter zusammengepresst und daraus das Sonnensystem entstehen lassen.
    Die Meere sind also im wahrsten Sinne des Wortes Sternenstaub. Aqua cosmica!

Antike Kleiderbürste
    Bernstein
    Na ja, jeder weiß, was Bernstein ist. Brauche ich Ihnen doch nicht zu erklären. Bernstein ist Harz. Nee, nee. Nicht Hartz IV. Baumharz. Bernstein ist fossiles Baumharz.Teilweise bis zu 260 Millionen Jahre alt. Und wie das so ist, wenn man nicht aufpasst, zack! ist man quasi Baumharzempfänger. Meist sind das die Damen der Schöpfung, die zu Weihnachten oder einem runden Geburtstag den goldbräunlichen Schmuckstein um den Hals gehängt bekommen.
    Dabei ist Bernstein ja eigentlich kein Stein, sondern ein organisches Material. Also eine Kohlenstoffverbindung, genauer eine Kohlenstoff-Wasserstoff-Verbindung, eine Kohlenstoffkette. Das spielt gleich noch eine wichtige Rolle. Nicht dass Sie jetzt denken, was schreibt der denn da.
    Wie das nun einmal so ist mit dem Harz - da unterscheidet sich das heute fossile in nichts vom heute heutigen -, tritt es gerne mal aus. Aus der Rinde. Und wenn es da so hinunterlief am Stamm der urzeitlichen Bäume, dann konnte es schon mal sein, dass das ein oder andere Tierlein die Gefahr nicht rechtzeitig erkannte und vom Baumharz eingeschlossen wurde.
    Was für das Tier nichts anderes bedeutete, als auf unangenehm
klebrige Weise eingesargt zu werden, ist für die heutige Wissenschaft ganz großartig. Denn diese sogenannten Inklusen präsentieren uns die armen Tierchen auch nach Jahrmillionen noch perfekt konserviert. Wenn nun der Brei mitsamt seinen Inklusen und allem anderen organischen Material auf den Boden tropfte, dort verwitterte und durch Ablagerung zusammengepresst wurde, dann entstand Bernstein.
    Wahnsinn, oder?
    Das Interessante ist aber, dass Bernstein durch seine langen Kohlenstoffketten statische Elektrizität erzeugen kann. Lassen Sie sich doch einfach mal beim nächsten Besuch der Verwandtschaft einen Bernstein-Anhänger geben und reiben Sie damit über Ihre Klamotten. Wenn Sie ordentlich verfusselt sind, werden Sie feststellen, dass sich der Klunker durch die Reibung auflädt und all die kleinen Staubteilchen auf magische Weise anzieht.
    Jaja, das wusste man schon während der Antike, zu Zeiten also, da moderner Schnickschnack wie der Staubsauger noch nicht erfunden war. Da war Hausarbeit noch richtig anstrengend! Auf den Knien mit dem großen Bernstein in der Hand über den Teppich, das dauerte schon ein Weilchen.
    Diese Fähigkeit des Bernsteins führte übrigens auch dazu, dass wir heute Elektrizität »Elektrizität« nennen. Das altgriechische Wort für diesen »Stein« ist elektron, das lateinische electrum. Wo wir schon bei den Lateinern
sind: Die Römer haben das erste Mal Bernstein zu Gesicht bekommen, als die Germanen zu ihnen gekommen sind. Beziehungsweise sie zu den Germanen. Vor allem die Römerinnen waren ziemlich scharf auf diese neue Handelsware, um deren Ursprung sich schnell allerlei Mythen rankten. Man glaubte,
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