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Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch

Titel: Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch
Autoren: Harald Lesch
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verstehen Sie jetzt nicht? Dann holen Sie sich bitte ganz schnell einen Luftballon. Einen ohne Luft. Und auf dem verteilen Sie nun gleichmäßig Punkte. Wenn Sie den Ballon dann schön bepunktet haben, blasen Sie ihn auf. Und was sehen Sie? Richtig! Die Punkte, die am weitesten voneinander entfernt sind, entfernen sich auch am schnellsten voneinander.
    Im Universum ist das genauso. Es expandiert und expandiert. Kein Wunder, dass Sie manche Dinge nicht mehr wiederfinden, die doch gestern noch genau an der Stelle … Gestern war das Universum ja auch noch kleiner. Und vorgestern war es noch kleiner.
    Und wenn Sie in dieser Richtung weiterdenken, kommen Sie irgendwann zu einem Punkt - dem allerkleinsten, über den hinaus nichts mehr gedacht werden kann. Das Allergrößte, über das hinaus nichts mehr gedacht
werden kann, das hatten wir ja schon. Jetzt sind wir beim Allerkleinsten.
    Wobei Sie jetzt natürlich einwerfen könnten: Moment mal, das ist ja wie bei einem jüdischen Pokerspiel. Du denkst dir’ne Zahl, ich denk mir’ne Zahl. Und dann sagst du deine, und wenn meine höher ist, hab ich gewonnen. Aber so geht das hier nicht. Denn nicht das Größere gewinnt, wie Sie vielleicht denken, sondern das Kleinere.
    Also einfach nicht denken. Denn da stoßen Sie ganz zwangsläufig an eine kausale Grenze, die in der Physik die »Planck-Welt« heißt. 10 hoch minus 35 Meter. Das ist die kleinste kausal sinnvolle Einheit im Universum und für den Physiker der Urknall. Der Beginn einer Ursache-Wirkungs-Kette. Dazu gehört natürlich auch eine Zeitskala. Wenn man diese in die Länge zieht (10 hoch minus 35 Meter geteilt durch die Lichtgeschwindigkeit), kommt man bei 5 mal 10 hoch minus 43 Sekunden an. Das ist der Beginn der Zeit, also die allerkleinste kausale Zeitskala. Dazu gehört eine Temperatur von 10 hoch 32 Grad, eine Dichte von 10 hoch 96 Kilogramm pro Kubikmeter … und was immer Sie wollen. Suchen Sie sich’s aus. Das ist immer noch zwanzig Größenordnungen kleiner als ein Proton. Und wie klein ein Proton ist, das kann man sich ja leicht vorstellen, wenn man sich überlegt, dass ein Gramm Proton aus 10 hoch 24 (mit anderen Worten: aus einer Million Trillionen) Teilchen besteht.
    Tja! Muss ich sonst noch was zum Urknall sagen?
Nicht wirklich, oder? Aber Sie können sicher sein: Wenn das stimmt, was der Edwin Hubble 1929 herausgefunden hat, nämlich dass das Universum expandiert, dass es also gestern kleiner war als heute, dann muss es einen Anfang von allem gegeben haben.
    Jetzt fragen Sie mich aber bitte nicht, was davor gewesen ist. Das weiß nämlich kein Mensch, vielleicht kann Gottes Frau da weiterhelfen. Aber von der weiß man ja kaum etwas und gesehen hat sie auch noch keiner. Aber es könnte durchaus sein, dass irgendetwas davor gewesen ist. Denn vielleicht war der Urknall ja gar nicht der Anfang. Auf die Frage, was Gott vor dem Urknall gemacht hat, heißt es übrigens, er habe die Hölle geschaffen - für Leute, die solche Fragen stellen. Damit ist doch eigentlich alles erklärt.

40 000 Jahre im Friesennerz
    Vom Ursprung der Meere
    Also eigentlich ist es ja ganz einfach: Die Meere auf unserem Planeten, dem Planeten Nummer drei im Sonnensystem, die kommen vom Regen. Bei der Entstehung der Erde hat es einfach geschüttet, es hat gepöttet, es hat gegossen wie aus Eimern. Es muss über 40 000 Jahre lang gekübelt haben, da macht man sich keine
Vorstellung. Zehnmal stärker als der stärkste Monsunregen, der je auf der Welt gefallen ist. So muss es damals gewesen sein. Und Sie beschweren sich schon, wenn es mal 14 Tage nieselt!
    Aber woher damals all das Wasser gekommen ist, das ist die eigentliche Frage nach dem Ursprung der Meere. Das Wasser ist nämlich gar nicht auf der Erde entstanden, sondern kam sozusagen von draußen rein. Bevor Sie jetzt mit den Augen rollen und sagen: Ist ja klar, Regen kommt doch auch von oben, darf ich Sie ganz nebenbei daran erinnern, dass das, was in Ihren Augen da von oben kommt, eigentlich von unten kommt. Also schon längst da war und erst durch die Verdunstung wieder den Weg nach oben angetreten hat.
    Das verstehen Sie nicht? Na, dann mal eben kurz und knackig nur für Sie die Geschichte des Sonnensystems: Die Sonne entstand aus einer Gaswolke, die unter ihrem eigenen Gewicht zusammengefallen ist. Das ist jetzt auf den Tag genau 4,56 Milliarden Jahre her. (Warum sie zusammengestürzt ist, werden Sie gleich noch erfahren.) Damals bildete sich aber nicht nur die Sonne aus dem
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