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Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch

Titel: Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch
Autoren: Harald Lesch
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im Bett. Mücken am See. Frösche im Abfluss. Aber irgendeinen Sinn wird wohl auch das haben. Nur weil wir zu beschränkt sind, ihn zu erkennen, müssen wir ja nicht gleich die ganze Artenvielfalt in Zweifel ziehen.

Vom Speicher geholt
    Aristoteles
    Dass Aristoteles in diesem Buch nur ein einziges Mal erscheint, das erscheint mir viel zu wenig. Ich könnte stundenlang über ihn erzählen.
    Etwa, dass er 384 v. Chr. geboren wurde, und mit 17 in Platons Akademie in Athen eintrat. Erst als Schüler, dann als Lehrer. Aber so etwas machen ja viele Abiturienten. Raus aus der Schule, rein in die Schule.

    Ich könnte auch erzählen, dass er Erzieher des späteren Alexander des Großen war. Das können schon weniger Pauker für sich in Anspruch nehmen. Oder dass er eine Bibliothek und eine Sammlung von Pflanzen und Tieren anlegte. Ist das außergewöhnlich? Ich weiß ja nicht, was Sie zu Hause so alles auf dem Speicher horten, am Ende finden Sie das ganz banal.
    Also noch mal, mit neuem Ansatz: Geschrieben hat Aristoteles auch. In 62 Jahren 170 Schriften, kein schlechter Schnitt - wobei, das sind ja nur 2,7 pro Jahr. Es ist nicht überliefert, wann genau Aristoteles Schreiben gelernt hat, der Schnitt liegt also vielleicht höher, wenn man seine ersten Lebensjahre weglässt. Gesprochen hat er sicher schon früher, weshalb auch jede Menge Zitate von ihm überliefert sind. Sätze wie »Freude an der Arbeit lässt das Werk trefflich geraten«. Wie wahr.
    Aber das führt uns zu sehr in den Bereich des Alltags. Freude an der Arbeit. Überlegen Sie sich doch mal, wie oft Sie das von sich behaupten können. Nein, ich erzähle lieber etwas, das in Zusammenhang mit den Gründen für diese Welt steht. Über den ganz großen Wurf sozusagen.
    Aristoteles hat sich nämlich vor allem Gedanken darüber gemacht, warum überhaupt irgendetwas ist und wenn es ist, wie es ist und wie das Wie mit dem Warum zusammenhängt. Da gibt es zum Beispiel eine Sache - und die werden Sie sofort verstehen -, die umschreibt der grandiose Philosoph mit causa materialis.
Na? In Latein wieder nicht aufgepasst? Also: Causa ist der Grund, materialis das Material, aus dem etwas ist. Sehen Sie? Geht doch! Noch einfacher gesagt: Causa materialis beschreibt, aus was etwas ist. Dann hat er eine Form gefunden, als Grund, eine formalis. Es gibt also eine Form und es gibt ein Material. Und dann gibt es noch etwas, das diese Form und das Material miteinander tun, um effizient zu sein.
    Aber das Allertollste ist, Aristoteles hat sich mit der causa finalis beschäftigt. Mit dem Zweck, mit dem Ziel. Er ist sozusagen der Philosoph des Ziels.Aristoteles war fest davon überzeugt, dass es Ziele gibt in dieser Welt. Warum? Nun ja, er war neben seiner Tätigkeit als Philosoph als Botaniker und Biologe tätig. Und in der biologischen Welt hat er natürlich überall Zwecke und Ziele gefunden. Und deswegen hat er diese biologischen Ziele und Zwecke auf die gesamte Welt übertragen. Es muss einen Zweck geben, ein Ziel, auf das alles hinausläuft. Damit war er lange Zeit der prägende Philosoph für die christlichen Religionen. Heute wissen wir: Zumindest auf den ersten Blick ist in der Evolution kein Ziel zu erkennen.Warum Aristoteles trotzdem einer der ganz, ganz Großen geworden ist? Gute Frage.

Glauben Sie doch, was Sie wollen
    Gottesbeweise
    Das ist jetzt auch so ein Thema … ganz schwierig.Weil, Gott ist ja kein Teil der hiesigen Welt, man kann ihn also nicht so mir nichts, dir nichts einem wissenschaftlichen Experiment unterziehen. Da entzieht er sich gewissermaßen. Und das schon seit Ewigkeiten.
    Trotzdem haben immer mal wieder ein paar Philosophen probiert, die Existenz Gottes logisch zu beweisen. Mit den sogenannten Gottesbeweisen. Die sollten nicht nur ein Indiz oder einen Hinweis liefern, sondern gleich einen Beweis, sodass alle klar sehen können: Es gibt Gott. Du brauchst das nicht mehr zu glauben, du kannst es wissen.
    Eigentlich eine Unmöglichkeit, denn Gott ist ja per Definition etwas, an das man zu glauben hat. Aber gut. Gottesbeweise gibt es schon ewig und drei Tage; einer davon ist sogar ziemlich berühmt geworden. Vor 900 Jahren starb der Mann, der diesen Gottesbeweis in die Welt gebracht hat - Anselm von Canterbury. Er hat behauptet, Gott sei das Größte, das Vollkommenste, über das hinaus nichts mehr gedacht werden kann.
    Und dann kam er mit folgendem Punkt: Zu dieser perfektesten und größten Daseinsform gehört natürlich vor allen Dingen, dass er
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