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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers
Autoren: Alan Dean Foster
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könnte. Wenn es fliegt, dann kann ich es abhängen oder im Kampf besiegen.«
    »Es ist gut, zuversichtlich zu sein. Aber ein Übermaß an Zuversicht ist gefährlich.«
    »Keine Bange. Ich werde schon klug abwägen, Meister. Ich habe eine Gefährtin und drei Kleine, für die ich sorgen muß, und du kannst darauf wetten, daß ich zu denen zurückkehren werde. Das ist eine noch viel stärkere Motivation als deine hundert Münzen. Immer mit der Ruhe. Ich bringe deine Nachricht schon ans Ziel.«
    »Kannst du auch nachts fliegen?« fragte Oplode.
    »Bei Nacht, bei Tag - die Luft ist immer dieselbe, ob es nun hell ist oder dunkel. Aber wenn es dich beruhigt, kann ich ja noch heute nacht aufbrechen.«
    Oplode lächelte. »Das wäre mir wirklich eine Beruhigung. Die Nacht muß uns allen jetzt zur Freundin werden.« Flute nickte ernst.
    »Wie du wünschst, Meister.«
    »Vor allen Dingen mußt du Vorsicht walten lassen«, ermahnte Oplode den Raben. »Dieser Markus hat überall seine Spione. Sogar unter den Flugwesen.«
    »Ich werd's mir merken, Meister Oplode. Wenn ich erst einmal das Seengebiet hinter mich gebracht habe, müßte der Weg nach Norden eigentlich frei sein. Außerdem kenne ich alle guten Flieger und Kämpfer der Hochinseln. Ich glaube nicht, daß irgendwelche von denen im Sold dieses Burschen stehen.«
    »Wegen deiner Vettern mache ich mir keine großen Sorgen«, sagte Oplode düster. »Ich dachte mehr an das, was dieser Markus vielleicht aus einem anderen, finstereren Himmel herbeirufen könnte, um dich aufzuhalten.«
    »Wir können aber auch nicht die ganze Zeit damit vergeuden, über das Unvorhersehbare nachzugrübeln, oder? Ich jedenfalls nicht. Nehme an, das ist deine Aufgabe.« Pandro tippte sich an den Kopf. »Egal. Was ich nicht im Flug abhängen oder im Kampf besiegen kann, kann ich mit Sicherheit überlisten, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Dann ab mit dir, du Besitzer einer unsichtbaren Wolke, und kehre geschwind und sicher zu uns zurück.«
    Pandro schritt zur Tür. »Darauf kannst du wetten, daß ich das tun werde, Meister.«
    »Ein Rabe, sagst du?« Markus der Unvermeidliche lauschte nur mit halber Aufmerksamkeit dem, was der Mäuserich ihm erzählte. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, seine prachtvolle neue Turmwohnung zu begutachten, die beste, die es im Gebäudekomplex des Quorums gab.
    »Jawohl, Weiser«, sagte der Mäuserich. Er neigte zum Stottern, was durch die Gegenwart des mächtigen und weitgefürchteten neuen Hauptberaters des Quorums nicht gerade besser wurde. »Er ist d-di-direkt v-vom S-Sims an der Mossamaystraße, wo d-das Heim d-des H-Hexers ist, l- losgeflogen.«
    »In welche Richtung?«
    »N-nach N-Norden, Weiser. Im N-Norden leben nur wenige F-F-Flugwesen d-der Sch-Stadt.«
    Markus löste den Blick von einer exquisiten Holzschnitzerei, um seinen Leibwächter zu mustern. Der Mäuserich reichte ihm kaum bis zur Hüfte. »Prugg, was hältst du davon?«
    Prugg war sehr groß, sehr stark und nicht sehr helle. Trotz seiner Größe und Kraft neigten die Leute dazu, ihn auszulachen. Zumindest hatten sie das früher getan. Seitdem er der persönliche Diener von Markus dem Unvermeidlichen geworden war, hatten sie das Lachen allerdings eingestellt. Prugg war gerade intelligent genug, um das zu erkennen. Er war dem Magier äußerst dankbar. Markus vermittelte ihm Sicherheit, auch wenn er wenig von dem verstand, was sein neuer Herr zu sagen pflegte.
    Aber er brauchte nicht mehr nachzudenken. Das erledigte Markus schon für ihn. Prugg empfand das Denken als etwas Ungemütliches. Und niemand lachte ihn aus. Man respektierte und fürchtete ihn. Es war eine neue Erfahrung, und Prugg stellte fest, daß sie ihm zusagte. Markus verstand ihn, verstand seine Bedürfnisse. Prugg erwiderte dies durch seinen hingebungsvollen, bedingungslosen Dienst.
    Also überlegte er sehr sorgfältig, bevor er auf die Frage antwortete. »Es stimmt, daß die Länder im Norden der Stadt nicht so dicht bevölkert sind wie jene in den anderen Richtungen, Meister.«
    »Welches Land liegt denn nördlich von hier?«
    »Offener Wald, wo Leute leben, die weder dieser Stadt noch irgendeiner anderen Regierung die Treue geschworen haben, Meister. Nördlich davon liegt der Wrounipai, der erste der zahlreichen Sümpfe, die alle von Westen nach Osten verlaufen und miteinander verbunden sind. Die schneiden uns von anderen Ländern ab, die noch weiter nördlich liegen mögen.«
    »Und was ist mit diesen Ländern?«
    »Das
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