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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin
Autoren: Andrew Britton
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machte eine auffordernde Handbewegung und wartete mit unbewegter Miene darauf, dass Harper fortfuhr.
    »In den meisten Fällen würde ich seinem Einsatz sofort zustimmen, aber nicht in diesem. Von dieser Sache hängt so viel ab, und Kealey ist in jüngster Vergangenheit … hohe Risiken eingegangen.«
    Brenneman runzelte die Stirn. »Ich weiß, dass er verletzt wurde. Liegt da das Problem? In diesem Fall …«
    »In körperlicher Hinsicht ist er hundertprozentig fit. Nicht das macht mir Sorgen.«
    Erneut ein langes, unbehagliches Schweigen. »Ich weiß Ihre Aufrichtigkeit zu schätzen«, sagte Brenneman schließlich. »Aber Sie müssen ihn doch aus einem bestimmten Grund wieder bei der CIA aufgenommen haben. Und solange Sie jetzt keinen triftigen Grund anführen, der dagegen spricht, brauchen wir ihn für diesen Job. Ich brauche ihn.«
    Harper nickte zögernd. Nach einem Blick auf die Uhr stand Brenneman auf, und damit war das Gespräch beendet. Auch Harper erhob sich und ging in Richtung Tür, doch Brennemans Stimme ließ ihn innehalten.
    »Diese Geschichte ist nicht morgen vergessen. Nehmen Sie zu Kealey Kontakt auf, und bringen Sie ihn auf den neuesten Stand. Ich muss wissen, wer für diese Tat verantwortlich ist, und zwar schnell.«

3
    Falludscha
    Während ein grauer Morgen anbrach, flog der Helikopter auf einem schnurgeraden Kurs in Richtung Osten. Gestartet war er auf dem kleinen Luftstützpunkt Habbanniyah, achtzig Kilometer westlich von Bagdad. Der Helikopter, der jetzt über dem Tal des Euphrat flog, war sowjetischer Bauart und während der amerikanischen Invasion in Afghanistan sowohl von den Taliban als auch von der Nordallianz benutzt worden. Aus Furcht, die eigenen Befehlshaber zu treffen, hatte der Feind am Boden den Helikopter nicht unter Beschuss genommen, und deshalb war der Mi-17 von der CIA als bevorzugtes Transportmittel in der Region benutzt worden. In den letzten Monaten hatte seine Beliebtheit nachgelassen, da sich die Nutzung durch die Amerikaner herumgesprochen hatte, aber er bot immer noch mehr Schutz als andere Helikopter der CIA.
    Mark Walland saß direkt hinter dem Cockpit und blickte durch das schmierige Fenster und Risse in der Wolkendecke auf die Außenbezirke von Falludscha hinab, auf bröckelnde Mauern und lang gezogene niedrige Betonhäuser. Obwohl der Blick alles anderes als spektakulär war, machte Walland sich keine Illusionen darüber, dass am Boden alles noch viel schlimmer aussehen würde. Er war keinesfalls scharf darauf, dort unten den Helikopter verlassen zu müssen, doch andererseits war das nichts Neues - während seiner kurzen militärischen Laufbahn hatte er sich immer wieder Gefahren aussetzen müssen.

    Wie die Männer im Cockpit gehörte auch Walland jetzt zur Special Activities Division, der paramilitärischen Eliteeinheit der CIA. Er war ein kleiner, gut gebauter Mann mit einem wettergegerbten Gesicht und dunklen, ruhelosen Augen. Sein hellbraunes Haar war sehr kurz geschnitten und stand in einem seltsamen Kontrast zu dem langen Bart, den er während der letzten paar Monate hatte wachsen lassen. Bei der CIA war er seit drei Jahren, als er mit nur siebenundzwanzig die Army verlassen hatte. Als Captain der 82nd Airborne Division hatte er einiges erlebt, besonders in den Bergen Afghanistans. Trotzdem war dem früheren Ranger bewusst, dass seine Erfahrung nichts war gegen die jenes Mannes, der direkt gegenüber auf der anderen Seite des Ganges saß.
    Obwohl Walland während des letzten halben Jahres hin und wieder mit Ryan Kealey gearbeitet hatte, blieb der Mann ihm ein Rätsel. Natürlich war ihm einiges zu Ohren gekommen, kurze Gesprächsfetzen, die er während seiner Zeit im Osten des Landes aufgeschnappt hatte. Meistens waren es Gerüchte über Kealeys bravouröse militärische Bilanz; es ging um seine Zeit bei der 3rd Special Forces Group, die Rolle, die er beim Tod eines militanten Islamisten in Syrien gespielt hatte, um die beiden verlorenen Jahre, als man ihn bei der Army als mögliches Sicherheitsrisiko eingeschätzt hatte. Auch über seine jüngsten Aktivitäten wusste Walland einiges, namentlich darüber, dass Kealey im letzten Jahr einen groß angelegten terroristischen Anschlag verhindert hatte. Obwohl man sich bei der CIA alle Mühe gegeben hatte, war die Geschichte zu spektakulär, um sie gänzlich geheim halten zu können. Trotzdem blieben die Persönlichkeit des Mannes und seine Vergangenheit zum größten Teil in Dunkel gehüllt.
    Walland wurde aus
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