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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin
Autoren: Andrew Britton
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Abschiebung davonkommen würde. Letztlich erschöpfte sich seine Hilfe darin, dass er einen direkten Kontakt zu seinem Cousin Reza Bagheri herstellte.
    Unglücklicherweise fand die CIA keinen Beweis dafür, dass Bagheri etwas mit dem Mordanschlag auf den irakischen Premierminister Nuri al-Maliki oder jenen Iranern zu tun hatte, die in Paris Dr. Nasir Tabrizi umgebracht hatten. Als Kealey in Windrush Manor Naomi von der laufenden Untersuchung erzählte, hielt sie eine Verbindung zwischen Bagheri und den Iranern für möglich, die gemeinsam Raschid al-Umaris Raffinerie in der Nähe von Samawah gekauft hatten. Das schien eine Spur zu sein, doch es fand sich kein Hinweis, dass Bagheri Dreck am Stecken hatte. Kurzum, die CIA konnte nicht beweisen, dass er etwas anders war, als er zu sein vorgab, und folglich hatte sich Jonathan Harper, gerade zum zweiten Mann innerhalb des Auslandsgeheimdienstes befördert, zum Handeln gezwungen gesehen.
    Zuerst musste geklärt werden, ob Bagheri überhaupt über nützliche Informationen verfügte. Kurz darauf konnte die Frage positiv beantwortet werden, und sehr bald glaubte niemand mehr an seine Unschuld, als er eine Garantie für seine persönliche Sicherheit und darüber hinaus die Überweisung einer großen Summe auf ein Offshore-Konto verlangte. Harper hatte zugestimmt, weil er die Angelegenheit möglichst schnell zu
den Akten legen wollte. Als Bagheris Forderungen erfüllt waren, rückte er mit einer erstaunlichen Geschichte heraus. Demnach war die graue Eminenz hinter dem Bombenanschlag auf das Babylon Hotel, dem Mord an Tabrizi und dem vereitelten Terrorakt in New York Izzat al-Douri, der ehemalige Vizepräsident des Irak, den man seit 2005 für tot gehalten hatte. Seit der amerikanischen Invasion hatte al-Douri durch Zahlung großer Summen an bestimmte Mitglieder der syrischen Regierung sichergestellt, dass er im Nachbarland Aufnahme fand. Seine Beziehung zu Will Vanderveen hatte zur Rekrutierung al-Umaris in Sadr City geführt, und mit dessen Finanzspritze hatten sich die sunnitischen Aufständischen daran gemacht, ihren lange gehegten Plan in die Tat umzusetzen.
    Zusätzlich bestätigte Bagheri, fünf Millionen Dollar dafür eingestrichen zu haben, dass er den Kontakt zwischen al-Douri und den in Damaskus aktiven Mitgliedern der Hisbolah, der Hamas und des Islamischen Jihad hergestellt hatte. Auch diese Organisationen hatten beträchtliche finanzielle Zuwendungen erhalten. Laut Bagheri sollte es ein Anreiz für die Kämpfer sein, in den letzten beiden Septemberwochen in den Irak einzusickern, ausgestattet mit Waffen, die Vanderveen in die Region gebracht hatte, mit Hilfe eines europäischen Waffenhändlers, dessen Namen Bagheri nicht kannte.
    Allerdings hatte er energisch darauf hingewiesen, nichts von dem geplanten Anschlag in New York gewusst zu haben. Man habe ihn bezahlt, um ein Treffen zu arrangieren, nicht mehr und nicht weniger. Er habe absolut kein Interesse daran, in terroristische Aktivitäten auf amerikanischem Boden verstrickt zu sein, besonders nicht, wenn diese die Dimension des 11. Septembers erreichten. Harper war sich nicht sicher, ob er ihm glauben sollte, aber es klang überzeugend. Wie auch immer,
er hatte den Deal gemacht, und wollte sich an seinen Teil der Abmachung halten. Für ihn war Bagheris Story dann - und nur dann - überzeugend, wenn sie zu Izzat al-Douri führte, dem gegenwärtig meistgesuchten Iraker.
    Bagheri reagierte schnell. Innerhalb einer Woche präsentierte er al-Douris aktuellen Aufenthaltsort und Details über dessen jüngste Vergangenheit. Der ehemalige irakische Vizepräsident hatte in letzter Zeit wiederholt sein Domizil gewechselt. Von Tartus war er nach Aleppo ausgewichen, von Aleppo nach Damaskus und von dort in eine Stadt in der Nähe von al-Hasakar, wo er ein Depot mit Waffen inspiziert hatte, die vor ein paar Monaten von Will Vanderveen besorgt worden waren. Kurz darauf war dieses Waffenlager - zusammen mit etlichen anderen - von amerikanischen Soldaten ausgehoben worden, aber al-Douri war bereits in Richtung Süden geflüchtet, um sich der Festnahme zu entziehen.
    Nachdem Bagheri sein Wissen preisgegeben hatte, bemerkte Harper, die syrische Regierung - ob schuldig oder nicht - müsse mit einigen sehr unangenehmen Fragen im Zusammenhang mit dem vereitelten Anschlag in New York rechnen, wenn ihre Beziehung zu al-Douri ans Licht komme. Das leuchtete Bagheri ein. Zuerst bot er an, al-Douri töten zu lassen und den Amerikanern
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