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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg
Autoren: Michael McCollum
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tauften den Stern nach dem Captain des Schiffs Napier und seinen einzigen bewohnbaren Planeten New Providence. Chartergesellschaften wurden gegründet und enorme finanzielle und materielle Mittel in das System gesteckt. New Providence gedieh und erreichte in weniger als hundert Jahren die Fähigkeit zur Selbstversorgung. Als die Kolonie reifte, begann sie ihrerseits nach Sternsystemen Ausschau zu halten, in die Kapital und Arbeitskraft investiert werden konnten. Das Napier-System war dem Riesenstern Antares nahe genug, um von der Verformung des Faltraumes durch den größeren Stern beeinflusst zu werden. Die Wechselwirkung hatte zur Folge, dass New Providence mit mehr Faltpunkten gesegnet war, als normalerweise erwartet werden konnte. Zusätzlich zu dem Faltpunkt, der eine Verbindung mit Antares herstellte, gab es zwei weitere Faltpunkte im System. Und beide Faltpunkte öffneten den Weg zu Systemen mit wertvollen erdähnlichen Welten.
    Sobald die Kolonie New Providence auf eigenen Beinen stand und fest etabliert war, wurden diese zusätzlichen Systeme Ziele von zwei miteinander im Wettbewerb stehenden Kolonisationsbewegungen. Die finanziell besser gestellte Bewegung konzentrierte sich auf das an Metallerzen reiche Hellsgate-System; die kleinere Kolonisationsanstrengung galt der Gründung einer Kolonie im System eines Zwergsterns der Spektralklasse F8, der nur durch seine Katalognummer bekannt war. Die Kolonisten aus New Providence, die in diesem letzteren System ihr neues Heim gefunden hatten, gaben ihm den Namen Alta. Ihren Stern nannten sie Valeria oder einfach Val.
    Die Kolonie Alta wuchs, wenn auch langsamer als Sandarsons Hellsgate-System. Als Alta zweihundert Jahre bestand (2506 n.Chr.), begann man auch hier nach umliegenden Sternen Ausschau zu halten. Das System Valeria besaß jedoch nur einen einzigen Faltpunkt; altanische Raumschiffe waren dadurch gezwungen, das Napier-System zu durchqueren, um entweder die Antares-Drehscheibe oder ihre Schwesterkolonie im Hellsgate-System zu erreichen. Im Jahre 2510 begannen Verhandlungen mit der Regierung von New Providence mit dem Ziel, altanischen Schiffen ungehinderten Zugang zum Napier-System zu gewähren. Zwei Jahre später, als beide Regierungen sich weitgehend über die Vertragsbedingungen geeinigt hatten, war die Frage des Zugangs plötzlich wieder offen, denn am 3. August 2512 um 17:32 Uhr (Universalkalender) meldete das altanische Raumschiff Vagabond Traveller, dass seine Instrumente den Valeria-Napier-Faltpunkt in seiner eingetragenen Position nicht mehr ausmachen konnten. Sofort wurden Vermessungsschiffe ausgesandt. Innerhalb einiger Wochen hatten sie das Ausmaß der Katastrophe bestätigt. Aus Gründen, die niemand mit Gewissheit erklären konnte, hatte der einzige Faltpunkt im System Valeria aufgehört zu existieren – Alta war vom Rest des von Menschen besiedelten Raumes abgeschnitten.
    Das Admiralitätsgebäude war ein großes, unansehnliches Gebilde aus Stahl und Glas, das aus den ersten Jahren nach der Gründung der Kolonie Alta stammte. Drake und Wilson stiegen vor dem Haupteingang aus, erwiderten die Ehrenbezeigungen der Wachtposten und schritten durch die Panzerglastüren in die geräumige Eingangshalle. Das Gebäude war ursprünglich von der Zentralregierung der Erde errichtet worden, um als Verwaltungszentrum der neuen Kolonie und später als Botschaft und Botschafterresidenz zu dienen. Der eingelegte Marmorboden zeigte noch immer die vertrauten kontinentalen Umrisse der Erde.
    Der Posten am Empfangsschalter war weniger zeremoniell als die Wachen am Eingang. Er saß in einer Panzerglaskabine und forderte beide auf, ihre Identitätskarten in einen Wandschlitz zu stecken. Ein Computer im Keller verglich die Daten, prüfte ihre Akten, folgerte, dass sie waren, die zu sein sie behaupteten, und ließ auf der Konsole des Empfangsschalters ein grünes Licht aufleuchten. Der Mann gab ihre Identitätskarten zurück und salutierte. Wilson führte Drake zu einem alten Aufzug und drückte den Knopf zum obersten Stockwerk. Bald durchschritten sie einen stillen Korridor, von dessen Wänden Porträts früherer Admirale grüßten. Wilson hielt vor einer schweren Tür aus einer einzigen Platte schwarzen Holzes, klopfte und wurde von einer gedämpften Stimme zum Eintreten aufgefordert.
    Admiral Dardan saß hinter seinem übergroßen Schreibtisch und blickte aufmerksam zu einem kleinen, weißhaarigen Mann, der vor einer beleuchteten holografischen Projektion stand.
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