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Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Titel: Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln
Autoren: Frl. Krise , Frau Freitag
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wehrt ab und gibt ihm dabei einen leichten Stoß vor die Brust. «Fass mich nicht an!», zischt sie. Altmann taumelt zurück und landet wieder auf seinem Stuhl.
    «Ach, Frau Schirmer! Warum so prüde! Sonst konntest du doch nicht genug von mir bekommen. Hast mich doch jeden Tag angebettelt, dass ich dich anfasse!»
    Johanna gibt einen erstickten Laut von sich.
    «Und der da? Bumst der dich jetzt? Dieser Loser?»
    Altmann zeigt auf Hannes, der sich halb hinter Johanna versteckt hat.
    «Wernitzki, hat sie dir schon erzählt, dass ihre Titten operiert sind? Schlecht operiert! Sehr schlecht! Aber groß und billig! Im Ausland! In Prag, oder, Johanna?»
    Johanna schreit auf: «Du bist das mieseste Stück Dreck, das ich kenne, Günther! Noch nie hat mich ein Mann so behandelt wie du! Ich …»
    Altmann stützt sich mit beiden Händen auf dem Tisch ab und steht auf.
    «Ach, lass mich doch in Ruhe, du … du Flittchen! Wernitzki, los, wir fahren!»
    «Nein, Günther! Du setzt dich jetzt da hin und hörst mir genau zu!» Johanna, die auf einmal hektische rote Flecken am Hals hat, zerrt an Altmanns Arm und stößt dabei die Bierflasche vom Tisch, deren Inhalt sich schäumend auf den Teppichboden ergießt. Sie springt zurück, versetzt der Flasche einen Tritt und schreit: «Pass doch auf, du … du …»
    «Hannes, drück mal kurz auf Stopp!», sagt Frau Freitag.
    «Ich frage mich die ganze Zeit, was die Schirmer da macht, also ich meine, warum ist die auf einmal in deiner Wohnung?»
    «Als ich das Bier geholt habe, war ich so wütend, dass ich mit irgendjemandem sprechen musste. Und da hab ich unterwegs die Johanna angerufen. Mit der hab ich mich in letzter Zeit ganz gut verstanden, also, nicht dass ihr denkt … aber wir haben uns hier und da mal getroffen. Die war ja auch so enttäuscht von dem Günther, und da hat sie mir immer ihr Herz ausgeschüttet! Das tat ihr ganz gut und mir auch. Als sie gehört hat, dass der Günther von mir nach Hause gefahren werden will, hat sie sich total aufgeregt und geschrien: ‹Was, dieses besoffene Arschloch benutzt dich als Chauffeur?!› Dann hat sie einfach aufgelegt. Und ein paar Minuten später war sie schon da. Mit dem Taxi. Sie wohnt im Wedding, das ist ja gleich um die Ecke.»
    «Ach so! Okay, dann lass uns weitergucken!»
     
    Hannes drückt wieder auf die Fernbedienung, und wir sehen, wie er sich auf dem Bildschirm nach der Flasche am Boden bückt und sie auf den Couchtisch stellt.
    «Ach. Was soll’s! Ich will jetzt nach Hause! Los, wir fahren, Wernitzki!», kommandiert Altmann, aber Johanna baut sich vor ihm auf: «Günther! Du gehst NIRGENDWO hin!!! Du setzt dich jetzt auf diesen Stuhl und hörst dir an, was ich dir zu sagen habe!»
    Wernitzki erscheint mit einem Lappen im Bild, geht in die Hocke und tupft sinnlos auf der Bierlache herum.
    Altmann verzerrt sein Gesicht und rülpst. Johanna rennt aus dem Zimmer und ruft aus dem Flur: «Hannes, halte ihn auf dem Stuhl fest!»
    Aber Wernitzki tupft weiter auf dem Teppichboden herum. Er wirkt völlig überfordert.
    Johanna biegt um die Ecke und hält triumphierend ein paar Gepäckspanner fürs Fahrrad hoch.
    «So, Altmann, jetzt wirst du hierbleiben müssen!», schreit sie ihn an. «Hannes, hilf mal!»
    Wernitzki erhebt sich etwas unbeholfen, lässt den Lappen fallen und steht wie gelähmt mitten im Raum.
    «Halt ihn fest! Na, los!» Johanna ist schon voll in Fahrt. Sie schlingt den ersten Gurt von hinten um Günthers Brust und die Stuhllehne und verhakt rasch die Enden miteinander. Der ist so überrascht, dass er sich kaum wehrt. Er kann seine Arme nicht mehr bewegen und rudert ungeschickt mit den Beinen in der Luft herum.
    Johanna lässt sich auf die Knie fallen, bindet den zweiten Gurt um seine Beine und befestigt die Haken an den Stuhlbeinen.
    «Johanna, was soll … was machst du …?», fragt Hannes verstört.
    «Quatsch nicht, hilf mir lieber!» Sie schmeißt ihm einen Gurt zu, und er befestigt ihn gehorsam um Altmanns Bauch.
    Altmann schüttelt den Kopf und ruft: «Was soll das? Fesselspiele … seit wann stehst du auf so was, Johanna?!»
    «Du hältst jetzt deine Schnauze! Das ist kein Spiel!» Johanna richtet sich auf. Altmann ist mit allen Spanngurten gefesselt. Er lacht irgendwie künstlich, scheint etwas verunsichert zu sein.
    «Mach das auf! Sofort!», befiehlt er.
    Johanna beugt sich zu ihm runter, legt ihm die Hände auf die Oberschenkel, starrt ihm in die Augen und zischt gefährlich leise: «Ich mache das
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