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Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Titel: Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln
Autoren: Frl. Krise , Frau Freitag
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Ordnung gebracht. Mein Gott, und dabei habe ich eben auch das ein oder andere gefunden. Zum Beispiel dieses Foto von einem Bauch-Tattoo. Eine Rose. Auf dem Foto war auch die Hand der Person zu erkennen: Canan Ünver! Die trug doch immer so einen komischen Ring mit einer Kette dran, die ums Handgelenk ging …»
    «Ach, einen Sklavenring, ich weiß schon. Stimmt, so einen habe ich nur bei ihr gesehen. Fand ich immer total unpraktisch mit dieser Kette.» Frau Freitag nickt und zündet sich schon wieder eine Zigarette an.
    Hannes hustet. Er wischt sich kleine Schweißtröpfchen von der Stirn.
    «Das Foto war bei den Klassenbildern auf Günthers Computer gespeichert! Schön blöd, das überhaupt zu fotografieren.» Hannes lacht überheblich.
    «Aber noch lange kein Grund, ihn damit zu erpressen!» Es wird Zeit, dass ich anfange, den Bad Cop zu spielen.
    «Ach, was heißt hier Erpressung. Ich wollte dem einfach mal eins auswischen. Die E-Mail hat der Altmann doch sowieso nicht ernst genommen.»
    «Aha! Und weil der nicht darauf reagiert hat, hast du ihn dann gleich umgebracht, oder was?»
    « ICH habe den Günther nicht umgebracht! Wie oft soll ich das noch sagen!» Wernitzki lehnt sich zurück und atmet laut aus.
    «Dann erzähl mal, was passiert ist. Gerade sprechen die Indizien eher gegen dich. Was war denn nun an diesem Abend?»
    Hannes guckt uns verstockt an. «An welchem Abend, Frl. Krise?»
    «Jetzt reicht’s mir aber gleich! An welchem Abend, an welchem Abend?! An dem Abend, als Günther Altmann umgebracht wurde! Von dir! Wir haben Beweise, Hannes! Los, spuck’s aus! Die Polizei wird sich über die Spuren im Fahrradanhänger freuen! Ich kann die sofort anrufen.»
    «Nein, nein, schon gut. Ich erzähle euch ja alles!» Hannes fuchtelt mit den Händen in der Luft herum. «Ich konnte nichts dafür. Ich bin unschuldig, wirklich. Ich war zu Hause und habe ferngesehen. Ich weiß nicht mehr, was. Und auf einmal hat es geklingelt. Es war schon ziemlich spät, aber das Klingeln hörte gar nicht mehr auf. Es war Günther. Der war total betrunken und hat rumgeschrien, ich soll runterkommen, ihn nach Hause fahren.»
    «Was? Nach Hause fahren? Weshalb das denn?» Frau Freitag rückt mit ihrem Stuhl ein Stück näher an Hannes heran.
    «Ja, na ja, das hat der öfter gemacht. Seit ein paar Monaten kam er ab und zu wieder ins ‹Klatsch›. Ich glaube, seine Frau hat dem ziemlich die Hölle heißgemacht, seitdem die schwanger war. Der hat da mit den Bedienungen geflirtet und sich betrunken, so wie früher. Wenn er dann blau war und heimwollte, hat er mich einfach rausgeklingelt. Der hat keine Ruhe gegeben, bis ich ihn nach Hause gefahren hab!»
    «Verstehe ich nicht. Warum hat er denn nicht einfach ein Taxi genommen?»
    «Na, dann hätte er ja morgens kein Auto gehabt, um in die Schule zu kommen.»
    «Echt??? Du hast den nachts mit seinem Auto nach Hause gefahren? Wie bist du denn dann nach Moabit zurückgekommen?»
    «Mit der U-Bahn.»
    «Das glaub ich jetzt nicht. Hat der dir nicht mal ein Taxi bezahlt?» Frau Freitag kann es nicht fassen.
    «Der doch nicht!», flüstert Hannes.
    «Aber weshalb hast du das denn gemacht?», bohrt Frau Freitag nach.
    «Der Günther … also, ich konnte mich irgendwie nie so richtig gegen den wehren.»
    Hannes brütet kurz vor sich hin.
    «Also, er hat bei dir geklingelt, und dann?» Ich kann kaum erwarten, wie es weitergeht.
    «Ja, ich war echt bedient. Er hat die ganze Nachbarschaft rebellisch gemacht mit seinem Rabatz, und da hab ich gesagt, er soll erst mal hochkommen, ich war nämlich auch schon halb ausgezogen. Als er oben war, wollte er unbedingt ein Bier haben. Ich hatte aber nichts mehr im Haus. Da ist er ganz wild geworden, und ich hab gedacht, um des lieben Friedens willen hole ich eben noch eins.»
    «Nicht zu fassen!» Frau Freitag schüttelt den Kopf. «Dass du dich von dem so hast drangsalieren lassen!»
    Wernitzki seufzt und trinkt noch einen Schluck aus seiner Flasche.
    «Ich kann euch sagen, ich war so wütend, ich hätte ihn …»
    «Umbringen können!», beende ich den Satz für ihn.
    «Wie oft soll ich euch noch sagen, dass ich das nicht war!»
    «Hannes, hör endlich auf! Wir haben Beweise!» Ich stampfe mit dem Fuß auf.
    «Ach! Was wollt ihr schon für Beweise haben?!»
    Der Saab-Schlüssel! Soll ich ihm den zeigen? Auf keinen Fall! Das ist zu gefährlich. Womöglich reißt er ihn mir weg und schmeißt ihn ins Klo. Ich muss anders vorgehen …
    «Wir haben nicht nur
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