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Depression: Erkennen, verhindern, bewältigen

Depression: Erkennen, verhindern, bewältigen

Titel: Depression: Erkennen, verhindern, bewältigen
Autoren: Christian Stock
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sogenannten „Dysthymie“.
    Wir haben jetzt die wichtigsten Spielarten einer Depression kennengelernt. Eine Depression kann außerdem unterschiedlich verlaufen. Verläuft sie „unipolar“, wie in Beispiel 1, spricht man von einem einmaligen Ereignis oder einer Episode. Die Depression kann aber auch mehrere Episoden umfassen und sich wiederholen, wie in Beispiel 2. Die Stimmung kann zwischen den beiden Polen hin und her schwanken, wie in Beispiel 3, oder unterschwellig anhaltend sein und sich immer mal wieder intensivieren, wie in Beispiel 4. Zusätzlich wird noch unterschieden, wie schwergradig die depressiven Symptome sind, also ob man nur wenige Symptome hat, über einen kurzen Zeitraum, oder mehrere Symptome und diese vielleicht auch noch besonders stark und über einen längeren Zeitraum. Fachleute sprechen dann von leichten oder schweren depressiven Episoden.
    Grundsymptome:
Niedergeschlagenheit (depressive Verstimmung)
Minderung von Interesse und Lebensfreude
erhöhte Erschöpfbarkeit
    Zusatzsymptome:
Konzentrations- und/oder Aufmerksamkeitsminderung
Verlust von Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
Schuldgefühle und/oder Wertlosigkeitsgefühle
Pessimismus
Selbstmordgedanken und/oder -handlungen
Schlafstörungen
Appetitminderung
    Bei leichter bis mittlerer Depression bestehen mindestens zwei, bei schwerer Depression alle drei Grundsymptome (s. Aufzählung). Von den Zusatzsymptomen bestehen bei leichter Depression mindestens zwei, bei mittlerer mindestens drei und bei schwerer Depression mindestens vier. Körperliche Symptome wie in Beispiel 2 können bei allen Schweregraden vorhanden sein.
    Alltagsbewältigung als weiterer Hinweis
    Als Richtwert und zusätzliche Daumenregel für die Beurteilung des Schweregrades gilt, ob der Betroffene seinen Alltag noch bewältigen kann oder nicht. Leichte Störung: Häusliche, familiäre und berufliche Verpflichtungen können noch aufrechterhalten werden. Mittlere Störung: Aufrechterhaltung nur noch unter er-heblichen Schwierigkeiten Schwere Störung: Die Betroffenen können ihre häuslichen, familiären und beruflichen Verpflichtungen überhaupt nicht mehr nachkommen. Die depressiven Symptome sind fast immer vorhanden. Meistens besteht auch ein erhöhtes Selbstmordrisiko. Eine stationäre Krankenhausbehandlung ist hier unausweichlich.
Der Selbsttest oder: Bin ich selbst betroffen?
    Sicherlich sind Sie nun neugierig geworden, ob Sie selbst oder jemand in Ihrem Umfeld betroffen ist. Es gibt dazu verschiedene Fragebögen unterschiedlicher Qualität, die allerdings wegen urheberrechtlicher Gründe nicht ohneWeiteres hier abgedruckt werden können. Ich habe Ihnen Auszüge aus verschiedenen Fragebögen zusammengestellt. Ganz allgemein gilt, dass Ihr Depressionsrisiko erhöht ist, wenn Sie mehrere Fragen mit Ja beantworten. Je mehr Fragen positiv beantwortet sind, desto höher das Risiko und umgekehrt. Falls Sie bei dem Test ein erhöhtes Risiko feststellen, insbesondere bei Selbstmordgedanken, empfehle ich Ihnen dringend, sich in ärztliche und psychotherapeutische Behandlung zu begeben.
    Selbstaussagen bezogen auf den Zeitraum der letzten vier Wochen:
Trifft zu
Ich bin trauriger als sonst.
Meine Zukunft sieht nicht gut aus.
Ich habe in letzter Zeit oft versagt.
Das Leben macht in letzter Zeit keinen Spaß mehr.
Ich kann mich selbst nicht leiden.
Ich bin hässlich/sehe hässlich aus.
Ich habe oft ein schlechtes Gewissen.
Ich mache mir viele Vorwürfe.
Ich denke manchmal an Selbstmord.
Ich muss häufig weinen.
Ich bin reizbarer und aggressiver als sonst.
Ich esse nur noch wenig und habe abgenommen.
Ich habe kein Interesse mehr an Sexualität.
Menschen sind mir egal geworden und ich ziehe mich immer mehr zurück.
Ich bin dauernd müde.
Ich habe starke Schlafstörungen.
Ich muss mich zu den meisten Tätigkeiten antreiben und zwingen.
Ich kann mich schlechter entscheiden als sonst.
Ich bin unkonzentrierter als sonst.
Ich habe viele körperliche Beschwerden, für die mein Hausarzt keine Ursache findet.
    Umgekehrt sollten Sie diesen kleinen Test auch nicht überbewerten. Jeder kann mal einen oder zwei schlechte Tage haben. Das ist noch keine Depression! Wie Sie aus dem bisher Gesagten ja schon entnommen haben, müssen die Symptome über einen langen Zeitraum bestehen und in ihrer Häufigkeit einen Trend zur Zunahme aufzeigen.
Unterschied zum Burn-out
    In einem Buch über Depressionen darf natürlich ein Kapitel über das Burn-out-Syndrom nicht fehlen.
    Die Lager der Fachleute zu
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