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Denkwuerdigkeiten - Aus Meinem Leben

Denkwuerdigkeiten - Aus Meinem Leben

Titel: Denkwuerdigkeiten - Aus Meinem Leben
Autoren: Eckhard Henscheid
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Angeheiratetenkreisen heiterst genannt auch lediglich »Al«, in durchaus mündelsicherer Digitalisierung nicht allein seines langjährig vertrauten Fernsehers, sondern, so dachte er zu jener Stunde unanfechtbar, wiewohl oder auch (nanu) wenngleich überaus bekümmert, nahebei aller seiner, ja sämtlicher seiner Lebensumstände und gg. Weltverhältnisse unter verbitterter Expectorierung sehr anderweitiger lebhafter Besorgnisse« –
    Ich möchte meiner inzwischen werweiß bereits betretenen, ja breitgetretenen Leserschaft davon gefl. Mitteilung machen, daß ich am 7.3.2011 nun doch schon auch mal wieder einen neuen Roman begonnen und couragiert angeleiert habe. Der allerdings zu meinem Besten, ehe ich mich hier um Kopf und Kragen verzettele und verzetere, damit wg. allzu früh erkennbarer Versehrtheit auch schon wieder gescheitert ist, versungen und vertan und gänzlich abgetan, ja abgetanst.
    *
    Berlin, 28. Mai 2011. »Indem er auf das Holocaust-Mahnmal urinierte, ruinierte er es zwar nicht, aber offensichtlich seinen Ruf als politisch korrekter Deutscher.
    Und festigte damit aber immerhin seinen guten anagrammatischen.«
    *
    Man beachte leserseitlich oder jedenfalls leserlicherseits jedoch sehr wohl:
    »Wo deutsche Treue wie Glas zerbricht« (E. Geibel), da kann unseres Bleibens oder auch Verweilens nicht oder kaum sein. Oder doch sehr wohl ja.
    Denn: »schicksallos« sind für Immanuel berichtige: Fritz Hölderlin die Himmlischen, die seligen Genien, die Götter, »wie der schlafende Säugling« schön und aberschön und keineswegs »von der Wiege an unterdrückt« (Anton Reiser), wie ich, E.H., ja am allerwenigsten. Allein, was frommt, was taugt, was nützt uns ausgerechnet das? Das ausgerechnet! Denn man beachte fernerhin:
    Der Gurre-Lieder als »der Erde flüchtige Sommerträume« als da ihrerseits nun wieder »Abglanz der Gottesträume« (ebd.) maßen nämlich auch Gott sehr wohl zu schlafen und mithin zu träu
    Aufhören!
    *
    12./13.6.2011. An Pfingsten sind nicht nur, da ist Brecht beizupflichten, die Geschenke am geringsten; gering ist da auch und zumal »an der Spree« (W. Schärdel) nach den weiterhin stur durchgezogenen Ostergegenatommärschen und den bei den anderen Ärschen bewährten 1. Mai-Revolutionen der nötige lästige Krawall-Lust-Koeffizient zur zweitägigen und meist ja auch schon einladend sommernächtigen Niederkunft des Heiligen Geistes; nein, ein fad-folkloristischer »Tag der Kulturen« mit allerlei Schwarzen und Gelben wie zuletzt ist da ja nun wirklich kein soziotopisch hinreichendes Krach-Tertium.
    So unschwer wie schleunigst Abhilfe schaffen sollte, auch für uns von ferne zuschauenden TV -Kaspern, ein sogenannter »Pfingstrabatz«. Bei dem also niemand anderer als die langgedienten Alt-Chaoten und sonstigen möglichst himmelherrgottsakrament paramilitärischen Senior-Punker noch einmal, ein drittesmal im Jahr, ihr Bestes geben, von Samstag bis Montagnachmittag die S-Bahn lahmlegen und zumindest symbolisch wieder einmal den Reichstag ankokeln oder jedenfalls wenigstens nackt um ihn herumtanzen oder sonstwie den doofen Verfassungsschutz verhöhnen und so der runderneuerten Infrastruktur der Hauptstadt für sagen wir 49 Stunden das mondäne Gepräge geben.
    Angedacht sein könnte ferner eine Kreuz-und-Quer-Gotteslästerung aller zuhandenen Kruzifixe in Kreuzberg durch eine gemischte Kommission aus den Autonomen Wowereit und Künast und Überraschungsgast Thierse (die es aber nachher alle drei wieder nicht gewesen sein wollen); eine herabsetzende Verlachung der Holocaustopfer oder zumindest der Mahnmalsbesucher und Passanten; sowie sodann ein konzentriertes Wannseevollkotzen zum guten Beschluß und unter noch besserer Augenzudrückerei der Polizeigewerkschaft samt der Versicherung, daß man den Pfingstrabatz im Jahr drauf noch nachdenklicher und gehaltvoller und aber auch noch schonungsloser, ja gottloser zu gestalten gedenke. Höhepunkt schon am Pfingstsonntag: Durch einen Hörfehler bzw. wg. der allg. Blödianität könnte Fritz Jott Raddatz vor dem Schöneberger Rathaus einen Aufruf zu noch mehr Krawall und Krakeelerei und Radau und Rabatz im Sinne der von seinem alten Kumpel Tucholsky erträumten Fun-Future-Gesellschaft erstatten oder ablassen oder was auch immer; wird aber abstruserdings dennoch vom regierenden Chefchaoten Ralfi XXL Dummnick vom Rednerpult runtergezerrt, erschossen und in den Landwehrkanal geworfen.
    Noch bleibt ein Jahr Zeit für Idee und Ausführung. Nicht
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