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Denken Sie Nicht an Einen Blauen Elefanten

Titel: Denken Sie Nicht an Einen Blauen Elefanten
Autoren: Michael Spitzbart , Thorsten Havener
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Technik des Gegners.» Ohne nachzudenken,
     gleicht er sich seinem Gegner an und ist dadurch nicht zu schlagen. Das kann man freilich nur erreichen, wenn man alle Methoden
     meisterhaft beherrscht. Sie zu erlernen nimmt auf jeden Fall Zeit in Anspruch, die Belohnung ist die Investition aber wert.
     Was ich hier schreibe, ist schon seltsam, das gebe ich zu: Sie können Gedankenfreiheit dadurch erlangen, dass Sie gerade
nicht
mehr denken. Unvoreingenommen betrachtet ist dieser scheinbare Gegensatz allerdings logisch und verständlich.
    Hier ist klar der Weg das Ziel – oder, wie Zsa Zsa Gabor es ausgedrückt hat: «Kriegen ist wichtiger als haben.» Sie brauchen
     (wieder einmal) Zeit. Es ist allerdings schon sehr hilfreich, sich an diese Methode immer wieder zu erinnern, wenn Sie sich
     selbst dabei ertappen zu werten. Mit Übung kommt dann der Moment, in dem der Knoten platzt. Die Unvoreingenommenheit geht
     Ihnen in Fleisch und Blut über. Ab dem Moment, ab dem wir nicht mehr denken, werden wir überhaupt erst richtig gut, oder glauben
     Sie, dass Anne-Sophie Mutter noch nachdenkt, wenn sie ein Stück auf der Violine spielt? Die Musik kommt durch viel Übung einfach
     so. Würde sie denken, wären die Stücke mechanisch gespielt, ohne Feeling und seelenlos.
    Alles läuft einfach rund, die Finger finden von allein ihren Weg, man geht im Tun so sehr auf, dass man die Zeit vergisst.
     Diesen Zustand nennt man «Flow». Der Name geht auf den amerikanischen Psychologen mit dem typisch amerikanischen Namen Mihaly
     Csikszentmihalyi zurück. Flow ist das perfekte Zusammentreffen von Konzentration, Fertigkeit, Motivation und Umgebung. Im
     Flow denken Sie nie – sobald Sie denken, sind Sie wieder raus. Die Tätigkeit braucht Ihre volle Konzentration – |222| Sie sind nicht
über
fordert und nicht
unter
fordert, sondern im perfekten Verhältnis zwischen beiden Extremen
ge fordert
. Diese Momente sind Augenblicke reinen Glücks – mit der Voraussetzung, dass Sie
nicht
denken. Alles gelingt ohne Mühe, Handlung und Bewusstsein verschmelzen.
    Erinnern Sie sich an das Beispiel Ihrer ersten Fahrstunde aus Kapitel 1 (vgl. S.   113)? Denken hindert uns in diesen Fällen daran, gut zu sein. Im falschen Moment zu viel zu überlegen kann tragische Folgen
     haben.
    In Wettkämpfen können Sie die Tatsache, dass Gedanken uns an Höchstleistungen hindern können, für sich nutzen. Mein Vater
     beispielsweise ist begeisterter Golfspieler. Es läuft für ihn am besten, wenn alles einfach so funktioniert – im Flow. Wenn
     nun ein Gegner besonders gut spielt, dann sagt er einfach: «Unglaublich, dein Schwung, wie machst du das denn genau?» Damit
     ist der Gegner mental schachmatt. Statt unbewusst und ohne Denken zu spielen, wandert die Technik plötzlich auf die Ebene
     des Bewusstseins. Der Gegner beginnt, über seinen Schlag nachzudenken, und schlägt automatisch nicht mehr so gut wie vorher.
    Dass Nichtdenken weiter führen kann, als ständig allem und jedem einen Sinn zu geben, beweist ein Test, der sowohl mit Männern
     als auch Frauen durchgeführt wurde. Bei dieser Studie mussten abstrakte Gegenstände innerhalb einer bestimmten Zeit gedanklich
     gedreht werden. Bei diesem Versuch waren Männer eindeutig den Frauen überlegen. Hirnforscher entdeckten, warum das so ist.
     Frauen fragen sich bei jedem abstrakten Gegenstand: «Was könnte das wohl sein?» Sie suchen nach einer Bedeutung, wo es keine
     gibt. Sie geben ihre Neutralität auf und beginnen zu denken. Dieser Vorgang braucht Zeit. Männer machen das nicht. Sie schauen
     sich den Gegenstand an und drehen ihn einfach – ohne darüber zu reflektieren. Frauen sind bei diesem Test also nur deshalb
     nicht so schnell, weil sie zu viel denken. Liebe Leserinnen, bitte haben Sie manchmal |223| Nachsicht mit uns Männern – wie gerade wissenschaftlich bewiesen wurde, hat es auch Vorteile, dass wir manchmal weniger denken.
    Das neurolinguistische Programmieren unterscheidet vier Stufen von Kompetenz:
Unbewusste Inkompetenz:
Wir machen etwas nicht richtig, sind uns dessen aber auch nicht bewusst.
Bewusste Inkompetenz:
Wir machen etwas nicht richtig und wissen das auch. Wir wissen aber noch nicht, wie wir es richtig machen können.
Bewusste Kompetenz:
Wir haben gelernt, wie etwas gemacht wird, und wir achten darauf, dass wir keine Fehler machen.
Unbewusste Kompetenz:
Wir tun etwas einfach, ohne dabei noch nachdenken zu müssen. Beim Gitarrespielen sausen die Finger über das
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