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Denken Sie Nicht an Einen Blauen Elefanten

Titel: Denken Sie Nicht an Einen Blauen Elefanten
Autoren: Michael Spitzbart , Thorsten Havener
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Öffnung? Der Falter ist
     dabei zu schlüpfen. Noch ist er drin. Er kämpft. Er gräbt sich seinen Weg durch die dicken Wände des Kokons. Siehst du, ich
     könnte ihm helfen, mein Messer nehmen, die Öffnung vorsichtig weiten, und schon wäre der Falter frei. Doch er wäre zu schwach,
     um zu überleben. Die Natur lässt dich kämpfen, damit du stark wirst.»
    Ich habe herausgefunden, dass die Geschichte stimmt: Beim mühsamen Schlüpfen bildet der Falter genau die Muskeln aus, die
     er zum Fliegen braucht. Nimmt man ihm diese Mühe ab, nimmt man ihm auch die Fähigkeit zu leben. Die Tatsache, dass ich hier
     eine Lebensweisheit aus einer amerikanischen Unterhaltungsserie zitiere, mag auf Sie ein wenig befremdlich wirken. Sekundenlang
     habe ich darum überlegt, ob ich meine wahre Quelle nennen soll. Interessanterweise las ich an dem Morgen, an dem ich darüber
     nachdachte, in der Zeitung
Die Welt
, dass Barack Obama, der amerikanische Präsident, ein großer Fan von Bob dem Baumeister ist. Diejenigen von Ihnen, die kleine
     Kinder haben, werden den quirligen Bauarbeiter kennen. Er verfügt über ein starkes Team von sprechenden Baggern, Planiermaschinen
     und anderen nützlichen Geräten, mit denen er jedes Problem löst. Ich selbst finde die Sendung toll und bin froh, einen Sohn
     zu haben, um sie unbehelligt anschauen zu können, ohne dabei verächtliche Blicke meiner Frau zu kassieren. Direkt nach Bob
     folgt übrigens Shaun das Schaf auf meiner Beliebtheitsskala der besten Serien – auch sehr zu empfehlen   … In der deutschen Fassung fragt der singende Bob zu Beginn jeder Sendung: «Können wir das schaffen?» – «Jo, wir schaffen
     das», lautet die prompte Antwort. Wirklich interessant wird es in dem Moment, in dem man diesen Spruch wieder zurück ins |254| Englische übersetzt. Im englischen Original heißt es nämlich vor jeder Sendung: «Can we fix it? – Yes, we can!» – Lesen Sie
     das nochmal: «Yes, we can!» Barack Obama hat sich offenbar bei der Wahl seines Wahlkampfmottos von Bob dem Baumeister inspirieren
     lassen! Er wurde auch schon darauf angesprochen und hat es nie dementiert. Aber auch nie ausdrücklich bestätigt. Ich befinde
     mich also mit meiner Quelle in sehr guter Gesellschaft.
    Natürlich sind wir dafür verantwortlich, wie wir die Welt sehen. Das meine ich, wenn ich konstatiere: Wir sind ein Produkt
     unserer Gedanken und dafür verantwortlich, welche Richtung wir ihnen geben und welche Ziele wir verfolgen. Dennoch wird es
     immer noch den Faktor X geben, den wir nicht beeinflussen können. Nennen Sie ihn Schicksal, Glück, Karma – wie immer Sie wollen.
     Lassen Sie mich an dieser Stelle eines ganz deutlich machen: Ich möchte hier
nicht
die Frage beantworten, ob es Zufälle gibt oder nicht. Die ist so komplex, dass allein ihre Beantwortung ein ganzes Buch füllen
     würde. Aber nur eines: Denken Sie an das Wunder von Bern. Bei der Fußballweltmeisterschaft 1954 hat der Außenseiter Deutschland
     gegen den Favoriten Ungarn 3 zu 2 gewonnen. Und: Es regnete an diesem Tag, was ein klarer Vorteil für die deutsche Mannschaft
     war. Noch heute reden Fußballfans von Fritz-Walter-Wetter, wenn es während eines Spiels schüttet. Macht Ihnen aber umgekehrt
     ein plötzlich eintretendes Ereignis einen Strich durch Ihre schöne Planung, dann halten Sie sich nicht damit auf, zu fragen,
     warum diese Sache ausgerechnet Ihnen passiert. Dieser Gedanke wird Sie nie weiterbringen. Noch schlimmer: Er bremst Sie aus,
     weil Sie sowieso keine Antwort bekommen werden. Denken Sie an den Nachtfalter. Es bleibt Ihnen nichts weiter übrig, als die
     Gegebenheiten zu akzeptieren und die neue Ausgangslage zur Basis Ihrer weiteren Gedanken und Handlungen zu machen. Nur das
     Meistern von Schwierigkeiten macht wirklich stark.

[ Navigation ]
    |255| Dank
    Danke von Thorsten an:
     
    Ulrike Meiser und Barbara Laugwitz für die hervorragende Zusammenarbeit und die stets konstruktiven Anregungen – es hat mal
     wieder großen Spaß gemacht.
     
    Christiane und CaViMa.
     
    Marc Stöckel, der bundesweit meine Interessen vertritt (und darüber hinaus).
     
    Helen Monschan.
     
    Meine Mutter für Ihre Unterstützung.
     
    Meinen Vater, von dem ich viel gelernt habe, was in diesem Buch steht.
     
    Mathias Fischedick – dafür, dass er Mathias Fischedick ist.
     
    Michael Rossié – für diejenigen, die ihn kennen, braucht es keine Erklärung, für diejenigen, die ihn nicht kennen, wird keine
     Erklärung
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