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Denken Mit Dem Bauch

Denken Mit Dem Bauch

Titel: Denken Mit Dem Bauch
Autoren: Burkhard G. Busch
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wie ein Mensch denkt, wie er lebt, wie er die Dinge sieht und nach welchen Programmen er sein Leben einrichtet oder einrichten muss. Drei wesentliche intellektuellsprachliche Verhaltensweisen kennzeichnen unsere menschliche Kommunikation:

    1. Die Generalisierung
    Generalisierung bedeutet, dass eine einmal gemachte
    Erfahrung, ein Erlebnis oder eine eigene oder fremde
    Verhaltensweise von uns so generalisiert (verallgemeinert) wird, dass man annehmen könnte, es müsste zukünftig immer so sein.
    Generalisierungen äußern sich sprachgedanklich durch Worte wie: immer, niemals, man kann, jeder, alle, das war schon immer so… und so weiter.

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    2. Die Tilgung
    Unter Tilgung versteht man sprachgedanklich das, was wir als
    »selektive Wahrnehmung« bezeichnen. Das heißt, wir denken sprachgedanklich in unserem Sprachzentrum im vorderen
    Gehirnlappen rein selektiv. Anders ausgedrückt: Wir wählen im Denken und im Sprechen die Worte, die uns in den »Kram«
    passen. Wir sind nicht objektiv - sondern sehr subjektiv beim Sprachdenken. Tilgungen bemerkt man an sich selber sprachlich gar nicht. Man bemerkt nur, dass man nach Worten sucht, um einen Zustand oder eine Sachlage zu beschreiben. Wenn wir Worte suchen und nicht so schnell finden, haben wir es häufig mit Tilgungen zu tun.

    3. Die Verzerrungen
    Wir neigen dazu, die Welt so zu interpretieren, wie wir sie sehen. Um mit einer Situation gut klarzukommen, wird die erlebte Wirklichkeit so zurechtgebogen (verzerrt), dass sie in unser Wertemodell passt. Verzerrungen äußern sich
    sprachgedanklich durch Häufungen von Hauptwörtern. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Hauptwörter Ihnen sehr liegen, kann es gut sein, dass Sie sich die Welt öfter mal verzerren.
    Zum Beispiel: »Ist das deine Entscheidung?«, anstatt »Wie willst du entscheiden?«
    Eine Entscheidung ist etwas Abgeschlossenes, Fertiges, etwas, was getroffen ist, basta. »Entscheiden« dagegen beinhaltet eine gewisse Freiheit, so oder so zu entscheiden. Es ist sprachlich nicht geschlossen, sondern offen und es schränkt den potenziellen Handlungsspielraum weniger ein.

    Wenn man es fertig brächte, Generalisierungen, Tilgungen und Verzerrungen sprachgedanklich mit einer Alarmbimmel im Kopf zu versehen, das wäre schön. Wir könnten dann leichter eine Korrektur vornehmen… ach nein, wir könnten dann leichter
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    korrigieren… Leider wird uns das nicht gelingen, jedenfalls nicht technisch. Aber vielleicht gedanklich. Die Wissenschaftler um John Grinder und er selbst meinen, dass Generalisieren, Tilgen und Verzerren die wesentlichen Türöffner für negativ wirkende Intuitionen sind. Wenn wir eine gedankliche Bimmel einbauen würden, könnte es sein, dass wir viel vorsichtiger und wachsamer auf die sich anschleichende intuitive
    Entscheidungsvorbereitung reagieren.
    In einem Konfliktmanagement-Seminar beim NLP-»Papst«
    Richard Bandler, das ich an der Uni in Wien besuchen durfte, erzählte Bandler das hübsche Gleichnis:
    Ein Frosch fällt in einen gut gefüllten, tiefen Milchtopf und droht in der Milch zu ersaufen. In andauernder Panik strampelt er und strampelt, um dem Ertrinken zu entfliehen. Als er die ganze Nacht und einen ganzen Tag gestrampelt hat, fühlt er unter seinen Füßen plötzlich etwas Festes: Butter. Er krabbelt erschöpft aus dem Milchtopf und sieht über den Rand.
    Was lässt sich daraus lernen? Wir sollten nicht aufhören, in unserem ganz persönlichen Programm- und Intuitionstopf zu strampeln. Wenn wir genug strampeln, schauen wir irgendwann über den Rand hinweg, können ihn verlassen oder bleiben: Wir haben die Wahl.

    FAZIT DIESES BUCHES

    Überhaupt zu wissen, dass in unserem Bauch ein Blödmann haust, und zu verstehen, wie er arbeitet, könnte bereits die Macht dieses Untermieters sehr beschränken. Jetzt wissen Sie es. Beschränken Sie seine Macht.

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    Glossar

    Benzodiazepine
    Medikament-Wirkstoffgruppe zur kurzzeitigen Behandlung von Schlafstörungen, sowohl Einschlaf- wie auch Durchschlaf-Störungen, die durch Angst, Erregung oder innere Unruhe hervorgerufen werden, in zunehmendem Maße als Sucht- und Ausweichdroge missbraucht. Während Suizide mit
    Benzodiazepinen allein praktisch nicht vorkommen, besteht bei gleichzeitigem Konsum mit anderen ZNS-wirksamen
    Substanzen wie Alkohol, Barbituraten, Opiaten etc. die Gefahr einer additiven bis stark potenzierenden Wirkung, die oft zu Todesfällen geführt hat.

    Ich-(Selbst-)Bewusstsein
    Wissen des Menschen um die
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