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Dengeln und Wetzen: Die Kunst, Sense und Sichel zu schärfen (German Edition)

Dengeln und Wetzen: Die Kunst, Sense und Sichel zu schärfen (German Edition)

Titel: Dengeln und Wetzen: Die Kunst, Sense und Sichel zu schärfen (German Edition)
Autoren: Bernhard Lehnert
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einer Länge von 60 bis 80cm oder größere Baumscheiben verwendet werden, die dem Dengler gleichzeitig als Sitzgelegenheit dienen. Bohren Sie mit einem 8mm Holzbohrer ein Loch in die Baumscheibe oder den Stammabschnitt. In das Bohrloch setzen Sie den Dorn des Ambosses und treiben ihn mit einigen kräftigen Schlägen mit einem Holzhammer in den Dengelstock.

    Dengelstock aus einem Stammabschnitt

    Dengelstock aus einer Baumscheibe

    Dengelhocker mit Hartholzstempel
    Dengelhocker mit Hartholzstempel: als Unterlage für den Dengelamboss wird ein Hartholzstempel aus Eiche oder Hainbuche verwendet. Dies kann ein entsprechender Stammabschnitt oder ein zugeschnittener Hartholzkern sein. An diesem Hartholzstempel ist eine Sitzfläche mit Stuhlbeinen befestigt.

Arbeitsweisen beim Dengeln
    Beim Dengeln unterscheidet man zwei grundlegende Arbeitsweisen:
    Amboss mit schmaler Bahn: dazu wird ein Hammer mit flacher, viereckiger Bahn benutzt, dessen andere Seite eine schmale Bahn (Finne) aufweist. Gelegentlich wird auch eine Art Fäustel gebraucht, der zwei breite Schlagflächen hat. Beim Amboss ist darauf zu achten, dass die schmale Bahn nicht zu flach ist, da sich die Kante der Bahn ansonsten in den Riefen presst und den platten Dangl bildet.

    Dengeln auf Amboss mit schmaler Bahn und Dengelhammer mit breiter Schlagfläche
    Amboss mit quadratischer, leicht gewölbter Bahn: dazu wird ein Hammer mit zwei schmalen Bahnen benutzt. Natürlich kann man auch mit der Finne am Hammer mit breiter Bahn arbeiten.
    Mit beiden Arbeitsweisen lässt sich ein gleichermaßen schnittiger Dangl herstellen. Vor allem Anfängern fällt es bei den ersten Dengelübungen schwer, die Schneide des Sensenblattes mit ruhiger Hand mittig auf dem Amboss zu führen. Dabei spielt es keine Rolle ob es sich um einen Amboss mit schmaler oder breiter Auflagefläche handelt. Viele Anfänger glauben, dass das Dengeln auf einem Amboss mit breiter Auflagefläche leichter gelingt, weil man annimmt, dass sich auf der breiten Auflagefläche die Sense sicherer führen lässt. Meine Erfahrung aus zahlreichen Dengelkursen ist, dass Anfängern auf dem Amboss mit breiter Auflagefläche wesentlich mehr Fehlschläge mit dem Dengelhammer unterlaufen als auf einem Amboss mit schmaler Auflagefläche. Nicht selten geht der Dengelhammer hinter der Schneide auf dem Sensenblatt nieder oder trifft vor der Schneide nur auf den Amboss. Solche Fehlschläge sind auf einem Dengelamboss mit schmaler Auflagefläche nur schwer möglich, da die Schlagfläche des Amboss sehr schmal ist und zudem nur die Schneide über den Amboss geführt wird.

    Dengeln auf Amboss mit breiter Bahn und Dengelhammer mit schmaler Schlagfläche

Ziehender, treibender und klopfender Dengelschlag
    Man unterscheidet drei Schlagtechniken: ziehender, treibender und klopfender Dengelschlag.
    Ziehender und treibender Schlag bewirken, dass das Metall zur Schneide hin ausgetrieben und dünner, sprich schärfer wird. Beim ziehenden Dengelschlag wird der Hammer bei der Schlagbewegung zum Körper hin gezogen. Der ziehende Dengelschlag bewirkt, dass die Schneide dünn ausgezogen, das heißt gedehnt, und das Metall gleichzeitig verdichtet wird.
    Vom treibenden Dengelschlag spricht man, wenn das Sensenblatt so auf dem Amboss geführt wird, dass die Schneide nicht zum Körper des Denglers zeigt. So wird beispielsweise gedengelt, wenn das Sensenblatt zum Dengeln nicht vom Sensenstiel abgenommen wird. Die Schlagtechnik und Schlagwirkung ist jedoch die gleiche wie beim ziehenden Dengelschlag. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass die Schlagbewegung nicht zum Körper hin, sondern vom Körper weg ausgeführt wird.

    Ziehender Dengelschlag

    TreibenderDengelschlag

    Klopfender Dengelschlag

Dengeln mit oder ohne Sensenbaum?
    Bis zum Ende des 19.Jahrhunderts wurden Sensen mit Umschnürungen aus Leder, reißfesten Schnüren oder mit steigbügelförmigen Metallringen und Holzkeilen am Sensenbaum befestigt. Zum Dengeln blieb das Sensenblatt am Sensenbaum da es sonst nach dem Dengeln wieder aufwendig verschnürt oder verkeilt werden musste. Erst mit dem Aufkommen der Ringschraube und den Sensenringen mit Vierkantinnenschrauben wurde die Sense zum Dengeln vom Sensenbaum genommen.
    Bleibt das Sensenblatt am Sensenbaum, lässt sich die Sense ausschließlich von der Innenseite des Sensenblattes dengeln. Beim Dengeln mit Worb gibt es zwei unterschiedliche Vorgehensweisen:

    Sensenbaum über der Schulter beim Dengeln

    Denglerin arbeitet
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