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Dengeln und Wetzen: Die Kunst, Sense und Sichel zu schärfen (German Edition)

Dengeln und Wetzen: Die Kunst, Sense und Sichel zu schärfen (German Edition)

Titel: Dengeln und Wetzen: Die Kunst, Sense und Sichel zu schärfen (German Edition)
Autoren: Bernhard Lehnert
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mit Hilfe der „Dengelgeis“
    Wenn mit einem zum Körper hin ziehenden Dengelschlag gearbeitet werden soll, muss der Sensenstiel über die rechte Schulter gelegt werden oder an einem speziellen Befestigungspflock neben der Schulter abgestützt werden. Dabei muss jeweils der Stiel so ausbalanciert werden, dass das Sensenblatt auf dem Dengelamboss waagerecht aufliegt.
    Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass der Sensenstiel dem Dengler gegenüber steht. Dazu muss der Sensenstiel entweder von einer anderen Person am oberen Griff in der richtigen Höhe während des Dengelns festgehalten werden oder der Stiel wird auf einem Holzgestell, der sogenannten „Dengelgeis“ abgelegt. Der Stiel kann aber auch mit einer von einem Ast hängenden Schnur in der Balance gehalten werden. Bei dieser Variante arbeitet der Dengler mit einem treibenden Dengelschlag vom Körper weg.
    Am einfachsten lässt sich arbeiten, wenn man das Sensenblatt vom Sensenbaum abnimmt, weil man so problemlos und ohne zusätzliche Haltevorrichtungen das Sensenblatt waagerecht beim Dengeln führen kann. Auf diese Weise lässt sich das Sensenblatt auch von beiden Seiten der Schneide dengeln.

Der Dangl
    „Dangl“ bezeichnet den äußersten, etwa 1,5mm breiten Teil der Schneide, welcher bei der Grassense beim Bestreichen mit dem Daumennagel (siehe Fingernagelprobe) nachgibt. An den Dangl werden folgende Anforderungen gestellt:
    • Er muss die nötige Dünne und Schärfe aufweisen;
    • Er muss nicht nur scharf sondern gleichzeitig widerstandsfähig gegen zu schnelle Abnutzung sein;
    • Er muss die Voraussetzungen für wirksames Wetzen mit dem Wetzstein bilden.
    Nach den in der Praxis bekannten Danglformen wird unterschieden zwischen Hohl-, Platt- und Keildangl.

    Danglformen

Hohldangl
    Der Hohldangel entsteht, wenn die Sense beim Dengeln nicht waagerecht geführt wird. Der Dengler führt dabei die Sense so, dass der Kragen des Sensenblattes beim Dengeln nicht mit der Schneide in der Waagerechten, sondern erhöht zur Schneide steht. Dadurch stellt sich die Schneide beim Dengeln bogenförmig auf. Der Hohldangl hat den Nachteil, dass beim Mähen die Schneide nicht die Halme durchtrennt, sondern umdrückt, so dass sich die Gräser im Laufe der Mähbewegung wieder hinter dem Sensenblatt aufrichten.

    Hohldangl – Sense wird beim Dengeln nicht waagerecht geführt
    Beim Nachschärfen mit dem Wetzstein, kann der Dangl nicht richtig bestrichen werden. Da die hochgestellte Schneide bewirkt, dass der Wetzstein beim Bestreichen der Innenseite auf der Schnittkante des Dangls aufliegt. Die Folge ist, dass die Schneide stumpf gewetzt wird.

Plattdangl
    Der Plattdangl entsteht, wenn die Sense auf einem Dengelamboss mit schmaler Bahn geklopft wird, wobei die Schlagfläche auf dem Dengelamboss nicht nach allen Seiten hin ausreichend gerundet, sondern zu flach ist. Das hat den Nachteil, dass sich die Kante der Bahn beim Dengeln in den Riefen einpresst und den platten Dangl bildet.

    Plattdangl
    Beim Plattdangl läuft die Schneide nicht keilförmig im Dangl aus, sondern ist gekennzeichnet durch eine „Stufe“ im Übergang vom Blatt zum Riefen. Der Plattdangl hat den Nachteil, dass er plötzlich auftretenden Widerständen beim Mähen, wie strohigen oder verholzten Halmen, nicht so gut standhält und sich leichter verbiegt. Zudem wird die Schneide durch die „Stufe“ beim Wetzen nicht in voller Breite, sondern nur unmittelbar am Dangl bestrichen.

Keildangl
    Die richtige Form des Dangls, welche Schärfe und Widerstandsfähigkeit in sich vereinigt und sich gleichmäßig mit dem Wetzstein bestreichen lässt, ist der dünn auslaufende Keildangl. Unter dem Keildangl ist folgendes zu verstehen: Der Übergangvom Blatt zum Riefen und von diesem zum Dangl ist keilförmig. Riefen und Dangl zusammen bilden annähernd einen Keil. Bei der Fingernagelprobe am Grassensenblatt gibt der etwa 0,1mm dünn gehämmerte Dangl in einer Breite von 1,5mm nach.

    Keildangl

Wie wird ein Keildangl gedengelt?
    Nachfolgend beschreibe ich die Arbeitsweise beim Dengeln für den Keildangl auf einem Amboss mit schmaler Bahn und einem Dengelhammer (500g) mit breiter Schlagfläche, wobei die Innenseite der Sense gedengelt wird. Die Sense wird bei diesem Dengelverfahren von links nach rechts bewegt.
    Erste Voraussetzung ist ein Dengelamboss mit schmaler Bahn, die sowohl nach links und rechts als auch nach vorn und hinten leicht abgerundet ist. Dazu gehört ein bombierter Dengelhammer mit breiter
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