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Den Jakobsweg erfahren - Drei Freunde mit dem Fahrrad von Lingen-Biene nach Santiago de Compostella (German Edition)

Den Jakobsweg erfahren - Drei Freunde mit dem Fahrrad von Lingen-Biene nach Santiago de Compostella (German Edition)

Titel: Den Jakobsweg erfahren - Drei Freunde mit dem Fahrrad von Lingen-Biene nach Santiago de Compostella (German Edition)
Autoren: Jürgen Frömmert
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weiß.
    Dann holen wir die Fahrräder aus dem Keller, schnallen die Taschen daran fest und fahren zur Bushaltestelle für innerspanischen Verkehr beziehungsweise für den Transfer zum Flughafen. Die Haltestelle haben wir ja schon in den vergangenen Tagen erkundet und finden sie deshalb ohne Schwierigkeiten. Mittlerweile haben wir uns im Stadtkern von Santiago recht gute Ortskenntnis angeeignet.
    Als wir die Bushaltestelle erreichen, fährt der Bus gerade ab. Der Nächste soll in 30 Minuten kommen. Weil wir bis zum Abflug mehr als genug Zeit haben, können wir es ganz entspannt angehen lassen.
    An der Haltestelle kommen wir mit Deutschen ins Gespräch. Es ist ein Ehepaar, mit ihrer erwachsenen Tochter, die in Santiago studiert. Sie haben die Kleine besucht. Nun ist die gemeinsame Zeit vorbei und Mama und Papa fliegen wieder nach Hause. Die Stimmung ist sichtlich bedrückt.
    Nach gefühlten 20 Minuten fährt ein Aeropuerto-Bus vor. Mit der Bezeichnung „Aero“ in riesigen Lettern und einer orangen Lackierung, hebt er sich von den innerörtlichen Nahverkehr deutlich ab.Mich hätte es allerdings nicht überrascht, wenn wir auf den Nächsten hätten deutlich länger warten müssen, denn so kenne ich das aus einem Urlaub aus Gran Canaria. Da hat man es mit den Abfahrtzeiten nicht so eng gesehen.
    Nachdem etliche Fahrgäste eingestiegen sind, heben wir die Räder in den Innenraum. Der Fahrer weist uns an, die Sicherheitsgurte für unsere Drahtesel zu benutzen, damit bei einer Bremsung nichts verrutscht. Die Fahrradtaschen finden unten im Gepäckraum ihren Platz und wir machen es uns gemütlich.
    Während wir das bunte Treiben in der Straße genießen, werden an der Eingangstür von der Studentin noch einige Tränen des Abschieds vergossen, bis sich die Türen schließen und die Fahrt in Richtung Flugplatz losgeht.
    Der Fahrer fährt einige weitere Haltestellen an, bei denen auch noch Fahrgäste hinzusteigen und dann geht es auf dem uns bekannten Weg über die Autopista zum Aeropuerto.
    Jetzt ist die Pilgerfahrt endgültig vorbei. Etwas Wehmut gepaart auf die Freude auf das zu Hause kämpfen im Inneren gegeneinander an. Die Freude auf das zu Hause siegt, denn die etlichen Ruhetage waren zuletzt nervig. Es sind keine Bekannte mehr angekommen, die Weinlokale haben wir auch – fast – alle durch gehabt und der Tag ist selbst bei spätem Aufstehen nur noch schleppend vorbeigegangen. Radelnder Weise hätte ich allerdings ohne Probleme weitere Tage verbringen können.
    Nun gibt es zum Glück wieder eine neue Herausforderung. Am Flughafen angekommen kümmert sich einer um das Gepäck und die anderen um die Räder. So ist sichergestellt, dass am Ende auch nichts fehlt. Ein vorletztes Mal befestigen wir die Taschen am Gepäckträger und fahren mit dem Fahrstuhl zum Abflugbereich.
    An einer ruhigen Ecke bereiten wir die Räder und die Taschen für den Abflug vor. Der Lenker wird mit meinen kleinen Inbusschlüsseln, die sich in meiner Lenkertasche befinden, gelöst und um 90 Grad verdreht, der Sattel ganz nach unten geschoben, die Pedalen mit Siggis 15er Maulschlüssel abmontiert und nach innen wieder an der Tretkurbel befestigt. Anschließend steckt auch er das Werkzeug in die Lenkertasche, die wir als Handgepäck mit in die Maschine nehmen werden.
    Siggi hat für jeden eine große, stabile Plastiktüte besorgt, wo wir die Räder hineinstellen. Auf der einen Seite wird der ausgebreitete Schlafsack und auf der anderen die Isomatte mit Panzertape am Rad befestigt, und dann mit dem Klebeband die Verpackung verschlossen. Die Fahrradtaschen kommen zusammen in die Plastiktüte, die unterwegs als Regenschutz für Schlafsack und Isomatte gedient hat und auch diese Tüte wird mit reichlich Tape verschlossen, bis endlich alles befestigt und verklebt ist.

    Wir haben zwar immer noch reichlich Zeit, aber im Gebäude ist es warm und so sind auch wir gut auf Betriebstemperatur gekommen. Als wir so dasitzen und relaxen, fällt mir ein, dass meine Radlerjacke noch in unserem Zimmer in Santiago liegt. Ich hatte sie über die Stuhllehne gehängt, auf den Manolo dann anschließend die Betten gelegt hat. Mit einem Taxi zurückfahren würde zeitlich zwar noch klappen, lohnt sich aber für das alte Schätzchen nicht. Für das Taxigeld kann ich mir eine gute andere Jacke kaufen.
    Ich hole zwei Trollys. Auf den eine finden die Räder allesamt hochkant und auf den anderen die Taschen ihren Platz. Nun brauchen wir die nur noch zum Einchecken schieben, und
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