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Den Jakobsweg erfahren - Drei Freunde mit dem Fahrrad von Lingen-Biene nach Santiago de Compostella (German Edition)

Den Jakobsweg erfahren - Drei Freunde mit dem Fahrrad von Lingen-Biene nach Santiago de Compostella (German Edition)

Titel: Den Jakobsweg erfahren - Drei Freunde mit dem Fahrrad von Lingen-Biene nach Santiago de Compostella (German Edition)
Autoren: Jürgen Frömmert
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nach der Mallorca – Fahrt, buchen wir schon mal die Rückflüge für uns und unsere Fahrräder und beantragen die Mitgliedschaft im Deutschen Jugendherbergswerk . Die Mitgliedschaft berechtigt auch zur Benutzung außerdeutscher Jugendherbergen. So werden wir die Kosten so gering wie möglich halten. Im Januar kaufen wir uns bei einem örtlichen Fahrradhändler, nach dessen fachkundiger Beratung, Mountainbikes. Der Inhaber des Geschäfts ist selbst schon auf vielen Kontinenten auf zwei Rädern unterwegs gewesen und weiß genau wovon er redet. Beim weiteren Surfen im Internet werde ich auf den Freundeskreis für Pilger und Pilgerinteressierte, den Jakobus Münster, aufmerksam. Die halten im Februar eine Infoveranstaltung zu diesem Thema ab. Da wollen wir, natürlich mit dem Rad, hin. Ein Fahrradroutenplaner aus dem Internet ( www.naviki.com ) arbeitet uns eine fahrradfreundliche Strecke aus. Die Route wird auf meinem Handy, einem HTC Smartphone mit GPS, gespeichert und mit dem Programm (App) „Oruxmaps“ soll, wie nachher auch auf dem Jakobsweg, navigiert werden. Die benötigte Karte wird aus dem Internet ( www.openstreetmap.de ) heruntergeladen. Das funktioniert gut und schont das Portemonnaie. Nach und nach werden die weiteren Karten für den gesamten Jakobsweg in langen Sitzungen (zumindest für das Laptop) erst auf die Festplatte und dann auf das Mobiltelefon übertragen. Es ist sogar möglich, die Strecke am PC abzufahren. So macht sich Vorfreude breit. Eine Textdatei mit sämtlichen Pilgerherbergen in Spanien, sowie das Gesamtverzeichnis der Jugendherbergen von den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Spanien und das Flugticket als PDF – Formular findet darauf auch noch Platz. So haben wir alle wichtigen Dokumente beisammen.
    Bei eisigen Temperaturen geht es im Februar in aller Herrgottsfrühe auf den Weg nach Münster. Die Vorträge sind für uns eher nicht so interessant. Ein Dozent, der sich nach Wanderungen auf mehreren deutschen Jakobswegen entschlossen hat, nur noch halbtags zu arbeiten, macht uns etwas Angst. Er grinst unaufhörlich und scheint etwas verpeilt zu sein. Der Vortrag eines Ehepaares, das eine Radtour nach Südfrankreich plant und später vielleicht einmal auf dem Jakobsweg fahren möchten, ist auch nicht der Burner. Da sind unsere Planungen schon konkreter.
    Abends wieder mit dem Rad zurück nach Hause zu Fahren kommt für uns nicht in die Tüte. Darum habe ich vorher am PC nach einer passenden Übernachtungsmöglichkeit gesucht und auch gefunden. Nach einem Pilgerseminar schläft man standesgemäß natürlich in einem Pilgerhotel. Von den Arnsteiner Patres in Münster werden einige Zimmer für günstiges Geld an Pilger vermietet.
    Am nächsten Morgen haben wir Gelegenheit, am Gebet in der kleinen Kapelle teilzunehmen. So ist der vorbetende Pater froh, zum Gebet nicht allein zu sein. Ein Priesteranwärter aus Mexiko, der für die Zubereitung des Frühstücks zuständig ist, hat verschlafen. Das scheint ihm ziemlich peinlich zu sein. Wir beschwichtigen und helfen ihm bei dem Eindecken des Tisches. Mit vielen Händen geht das schneller. Anschließend nehmen wir gemeinsam das Frühstück ein. Am Tisch werden wir über unser Vorhaben mit Fragen förmlich gelöchert. In aller Ausführlichkeit werden diese von uns beantwortet. Die Zimmer sind mit dem Frühstück für 5 € zu haben, wenn man es sich leisten kann. Wir sind natürlich finanziell in der Lage und geben gerne. Anschließend bekommen wir den ersten, einen sehr schönen, Stempel in unsere Pilgerpässe. Der Pater ist davon überzeugt, dass wir drei es bis Santiago schaffen und wir bieten an, ihn mit zu nehmen. Er sagt, dass er sehr gerne mitfahren wolle, sein Herz jedoch eine solch lange Pilgerfahrt nicht mehr mitmachen würde und wünscht uns einen „Buen Camino“. Er ist so um die 80 aber zumindest geistig unwahrscheinlich gut drauf. So bleibt es beim Dreiergestirn.
    Im Anschluss machen Timo und ich noch zwei weitere Ausfahrten alleine zur Vorbereitung auf die Fahrt nach Santiago, weil Siggi aufgrund anderer Termine verhindert ist.
    Bei unserem Zweiradhändler Bluschke hören wir noch einen Vortrag eines Pilgerbruders über den Jakobsweg und bekommen vom Chef persönlich eine technische Einweisung und viele Tipps rund um die Selbsthilfe am Fahrrad. Dann ist alles klar für die Abfahrt. Der Tag X ist fast schon schneller da, als es einem lieb ist.
    Die Tage werden rückwärts gezählt und ich bekomme beim Zählen vor Aufregung
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