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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica
Autoren: Larissa Ione
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herausbekommen hatte, aber am Ende war das Einzige, was zählte, das, was nach ihrer Flucht aus seiner Wohnung passiert war. »Du hast mein Leben ruiniert !« , fuhr sie ihn an.
    Na ja, eigentlich war ihr das schon selbst gelungen, lange bevor Shade zum ersten Mal den Fuß in ihren Coffeeshop gesetzt hatte, aber er hatte es eindeutig verschlimmert.
    »Scheiße « , murmelte er. »Weißt du, das ist der Grund, wieso ich normalerweise nie öfter als ein Mal mit einem Menschen schlafe. Ihr seid so anhänglich .«
    Sie starrte ihn an, wäre vor Wut beinahe geplatzt. »Soll das ein Witz sein? Ja, meinst du denn, mein Leben wäre ruiniert, weil du mich verführt und mir dann das Herz gebrochen hast ?«
    »Ähm, ja .« Er hob eine seiner breiten Schultern.
    Was. Für. Ein. Arsch!
    Zähnefletschend sprang sie so blitzschnell in die Hocke, dass er zurückzuckte. Ihre Ketten rasselten, da sie vor lauter Wut am ganzen Leib bebte. Ihre Haut prickelte, zog sich zusammen, ihr Zahnfleisch schmerzte, und sie wusste, dass sie gefährlich nahe davorstand, ihre innere Bestie loszulassen. »Du arroganter Mistkerl .« Sie boxte ihm gegen die Brust und registrierte mit Wohlgefallen das Grunzen, das er ausstieß. »Ich war in dieser Nacht schrecklich durcheinander, aber darüber wäre ich schon hinweggekommen. Schade nur, dass ich keine Chance dazu hatte. Denn weißt du was – nachdem ich dein Apartment verlassen hatte, wurde ich angegriffen, zerfleischt und mehr tot als lebendig liegen gelassen. Was du hättest wissen können, wenn du nicht zu sehr mit irgendeiner widerlichen Vampirschlampe beschäftigt gewesen wärst, die deinen Namen kreischte. Dann hättest du mich vielleicht schreien hören .«
    Shades Blick klebte an ihr, schwarz wie ein Kiesel um Mitternacht. »Jemand hat dich verletzt ?«
    »Soll ich jetzt vielleicht glauben, dass dich das interessiert ?«
    Seine Hand legte sich um ihre. »Glaube es oder nicht, aber ich bin kein Ungeheuer .«
    Sie lachte, ein harscher, bitterer Laut. »Nein, aber ich .« Sie näherte sich seinem Gesicht bis auf wenige Zentimeter. »Deinetwegen bin ich ein Ungeheuer, Shade. Ich bin ein gottverdammter Werwolf .«

2
    Ein Werwolf? Nicht gut.
    Shade schloss die Augen, in der Hoffnung, in seinem eigenen Bett aufzuwachen, wenn er sie wieder öffnete – und Runa wäre verschwunden.
    »Und ?«
    So viel dazu. Dieser Albtraum löste sich nicht auf. Er öffnete die Augen und wünschte sich, er hätte es nicht getan. Runa starrte ihn finster an; ihre bleichen Augen funkelten. Bei den Göttern, er würde jede Wette eingehen, dass sie in ihrer tierischen Gestalt wunderschön war … glänzendes, toffeefarbenes Fell, leuchtende, champagnerfarbene Augen. Und groß würde sie sein, vermutlich sogar größer als er. Jetzt ergab es auch Sinn, dass sie ihm größer und schmaler vorgekommen war. Wer von einem Werwolf – oder Warg, wie sie sich für gewöhnlich selbst nannten – gebissen wurde, legte an Muskelmasse zu, und sein menschlicher Körper wuchs um einige Zentimeter.
    Jetzt, wo sein Kopf wieder etwas klarer war, konnte er sie auch riechen. Ihr Duft war nicht mehr blumig und süß. Nein, sie roch erdig, wie ein Spätsommerregen im Wald. Oh, und außerdem roch sie noch sauer – stinksauer.
    »Haben wir nicht in zwei Tagen Vollmond ?«
    Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Wieso? Meinst du vielleicht, ich leide unter einem ausgeprägten Fall von PMS ?«
    »Der Gedanke ist mir gekommen .« Wergeschöpfe mochten ihre Witze über das Prä-Mond-Syndrom machen, aber alle anderen fanden ihre Wutanfälle, Stimmungsschwankungen und den völlig außer Kontrolle geratenden Sextrieb alles andere als komisch.
    »Na klar doch. Meine Wut kann ja auch nichts damit zu tun haben, dass ich zusammen mit einer der beiden Personen, die ich auf der ganzen Welt am meisten hasse, angekettet in einer Zelle festsitze. Und damit, dass ich in zwei Tagen, wenn ich mich verwandle, vermutlich bei lebendigem Leib gehäutet werde, weil mein Pelz auf dem Schwarzmarkt der Unterwelt offenbar ein kleines Vermögen wert ist .« Mit einem Knurren zog sie ihre Hand aus der seinen. »Also, entschuldige bitte, dass ich möglicherweise ein bisschen sauer bin .«
    »Ein bisschen ?«
    Sie zerrte an ihrer Kette, als hoffte sie, sie würde reißen, damit sie sich auf ihn stürzen konnte. »Ich sollte dich beißen .«
    »Dämonen sind gegen die lykanthropische Infektion immun .«
    »Aber es wird auf jeden Fall wehtun .« Sie fletschte die
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