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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica
Autoren: Larissa Ione
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gelungen. Sie war in seine Wohnung marschiert, den Arm voller Zutaten für ein romantisches Mahl.
    Sobald sie das Apartment betreten hatte, hatte sie den Lärm aus seinem Schlafzimmer gehört. Und während schon düstere Vorahnungen ihren Magen in Aufruhr versetzt hatten, war sie durch den Flur zur offenen Tür geschlichen.
    Shade hatte auf dem Rücken gelegen, quer übers Bett ausgestreckt, sodass seine Beine über den Rand gebaumelt hatten. Eine nackte Frau saß rittlings auf ihm und ritt ihn genüsslich, während ihr Gesicht an seiner Kehle vergraben war. Runa musste wohl ein Geräusch gemacht haben, denn plötzlich hatte er den Kopf gedreht und sie mit golden glühenden Augen angesehen. Verrückterweise war das Erste, was ihr in den Sinn kam, dass sie noch nie seine Augen gesehen hatte, wenn sie sich liebten. Er hielt sie stets geschlossen, vergrub das Gesicht an ihrem Hals oder nahm sie von hinten.
    »Hast du Lust mitzumachen ?« , hatte er gefragt.
    Erst in diesem Moment hatte Runa die zweite Frau bemerkt, die auf dem Boden kniete, das Gesicht zwischen seinen Beinen.
    Die Frau auf ihm hob den Kopf. Blut rann ihr übers Kinn, und als sie lächelte, blitzten Fangzähne auf. Um den Hals trug sie ein nietenbesetztes Lederhalsband, an dem eine Kette befestigt war, dessen Ende sich in Shades Faust befand.
    Während Runa entsetzt und abgestoßen dort gestanden hatte, hatte sich die Frau hinabgebeugt, seine Brustwarze abgeschleckt und das Tempo erhöht. Shade stöhnte, packte die Frau bei den Hüften und wölbte sich ihr entgegen.
    Runa war geflüchtet. Schluchzend war sie davongelaufen – von einem Albtraum in den nächsten.
    »Du hattest gesagt, du wärst beschäftigt « , wiederholte Shade und fixierte sie mit einem durchdringenden Blick. »Ich hatte dich nicht erwartet .«
    »Ach, und das heißt, es war okay? Wie lange hattest du da schon hinter meinem Rücken rumgevögelt ?«
    Er stützte den Ellbogen auf das Knie, und es gelang ihm sogar, ziemlich lässig zu wirken – als würde er ständig von Ghulen gefangen genommen und hätte mittlerweile sogar Geschmack daran gefunden. »Stell lieber keine Fragen, deren Antwort du nicht hören willst .«
    »Aber ich will sie hören .«
    »Das glaube ich eher nicht .«
    »Du bist ein Arsch .«
    »Erzähl mir was Neues .«
    »Ich war in dich verliebt .«
    Stille senkte sich auf sie herab wie das Beil eines Scharfrichters. O Gott. Hatte sie das tatsächlich gesagt? Laut? Wenn die Geschwindigkeit, mit der ihr das Blut ins Gesicht strömte, etwas zu sagen hatte, dann ja – dann hatte sie ihre große Klappe geöffnet und sich komplett zum Narren gemacht. »Nur keine Sorge « , fügte sie rasch hinzu. »Ich bin darüber hinweg. Über dich .«
    Er beugte sich vor. »Gut. Weißt du, was ich bin? Was ich wirklich bin ?«
    »Du bist ein Seminus-Dämon .« Sie warf einen Blick auf die schwarzen Zeichnungen, die von den Fingern seiner rechten Hand bis zum Hals hinaufreichten. Tätowierungen. Das hatte sie zumindest angenommen. Aber inzwischen hatte sie erfahren, dass er damit bereits auf die Welt gekommen war und dass sie eine Geschichte seiner Vorfahren väterlicherseits darstellten, die Dutzende Generationen zurückreichte. Das oberste Symbol, ein nicht sehendes Auge, gleich unter seinem Unterkiefer, war sein persönliches Zeichen, das nach seinem ersten Reifezyklus im Alter von ungefähr zwanzig Jahren erschienen sein musste.
    »Und ?«
    Sie lächelte angespannt. »Nach dieser Nacht habe ich Monate damit verbracht, mehr über deine Spezies zu erfahren .« Nicht, dass sie allzu viele Informationen zu diesem Thema gefunden hätte. Sicher, das Thema Inkubi an sich war gut dokumentiert, aber seine spezielle Rasse, Seminus, war so selten, dass sie nur einige dürftige Einzelheiten herausbekommen hatte.
    »Dann weißt du also über meine Natur Besch –«
    »Deine Natur ?« Wut überkam sie; ein Zorn, den sie längst begraben geglaubt hatte. »Ich habe kapiert, dass du mehr oder weniger in einem Zustand ständiger sexueller Erregung lebst. Ich habe kapiert, dass dein Verlangen nach Sex nahezu unkontrollierbar ist. Aber weißt du was? Das ist mir scheißegal. Du hast mich mit einem Trick dazu gebracht, mit dir ins Bett zu gehen. Hast deine Inkubus-Listen und - pheromone dazu ausgenutzt. Du hast mich angelogen, mir vorgemacht, du wärst ein Mensch .« Sie hätte noch stundenlang weiterreden können, darüber, wie verletzt und krank sie sich gefühlt hatte, als sie die Wahrheit
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