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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica
Autoren: Larissa Ione
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ihre längere Lebensspanne würde ihr jede Menge Zeit mit Shade schenken. Selbst wenn jemals ein Heilmittel erfunden werden würde, würde sie es ablehnen.
    Sie starrte die Männer an, die ihren Keller auseinandernahmen. Denen würde sie das Heilmittel allerdings nur zu gern verabreichen.
    Shades Brüllen ließ das ganze Haus erbeben. Sein Geruch erfüllte den Keller, schon als er die Treppe hinabrannte und sich mitten ins Getümmel stürzte. Er trug immer noch seine Krankenhauskleidung, dazu aber seine üblichen Kampfstiefel, die den beiden Rivalen jede Menge Schmerzen zufügten, als er bei ihnen einen Tritt nach dem anderen landete, bis hinauf zu ihren Köpfen.
    »Bleib im Käfig !« , brüllte er ihr zu, als sie nach dem Schloss griff.
    »Aber du könntest doch schnell reinkommen – «
    »Ich muss sie besiegen .«
    Ihr Herz schwoll an. Nachdem sie jetzt seit einem Jahr ein Werwolf war, verstand sie seine Entschlossenheit instinktiv. Diese Kämpfe erschienen ihrer menschlichen Seite barbarisch. Doch der Teil von ihr, der weiblich und werwölfisch war, wusste den Nervenkitzel, der sie bei dem Gedanken erfüllte, der Preis in einem uralten Kampf um Besitzansprüche zu sein, durchaus zu schätzen.
    Wenn es nach Shades Enthusiasmus ging, fühlte er genau dasselbe. Er musste um sie kämpfen. Wollte um sie kämpfen. Er war als Seminus-Dämon die Verbindung mit ihr eingegangen, war aber gezwungen, dasselbe als Warg zu tun.
    Ein Schauer weiblicher Erregung und Angst hinterließ eine Gänsehaut. Wenn er unterlag …
    Shades Stiefel erwischte den dunkelhaarigen Mann an der Brust und schleuderte ihn in ein Regal voller Dosen. Als der Mann bewusstlos auf dem Boden zusammensackte, stieß Runa erleichtert den Atem aus. Einer erledigt, einer noch übrig.
    Testosteron und Wut erfüllten die Luft, als sich der Blonde auf Shade warf, sodass sie beide gegen das Treppengeländer prallten. Der Blonde versetzte Shade einen Aufwärtshaken, der dessen Kopf mit solcher Wucht zurückprallen ließ, dass seine Augen glasig wurden.
    »Shade !« Sie rüttelte am Käfig, fummelte am Kombinationsschloss herum, während sich der Blonde Shades Benommenheit zunutze machte und ein Schweizer Armeemesser aus der Hosentasche zog.
    In einem weiten Bogen ließ der Mann die Klinge auf Shade hinabsausen. Im letzten Moment gelang es Shade auszuweichen. Das Messer streifte seine Schulter nur, schlitzte seinen OP-Kittel auf und hinterließ eine dünne rote Linie.
    »Du Mistkerl !« , knurrte Shade. Er wirbelte herum und landete eine ganze Serie von Tritten und Faustschlägen gegen den Oberkörper und das Gesicht des anderen Mannes. Das Messer fiel dem Blonden aus der Hand, aber in ungefähr zehn Sekunden würde es sowieso nutzlos sein …
    Das schmerzliche Spannen ihrer Haut hatte Runa überrascht. Sie alle würden sich in den nächsten Sekunden verwandeln.
    »Beeil dich, Shade !«
    Mit zitternden Händen, die bereits länger wurden, zog sie sich aus. Shade packte den Blonden bei einem seiner pelzigen Arme und schleuderte ihn zu Boden, um sich gleich darauf hastig seiner Stiefel zu entledigen. Da ergriff der Blonde Shades Fußknöchel und brachte ihn ebenfalls zu Fall. Sie waren inzwischen mehr Bestien als Männer, und ihre zuschnappenden Kiefer und aufblitzenden Klauen brachten ein ganz neues Element der Gefahr – und der Erregung – in den Kampf.
    Runas Gedanken begannen zu verschwimmen, ihr Verstand wurde von ihrer wachsenden Lust überwältigt, ihr Körper vom Geruch des Kampfes übernommen, der in der Luft lag. Die Tür. Sie musste die Tür öffnen, ehe sie ganz und gar zum Tier wurde.
    Sie fummelte am Schloss herum, und als sich die Tür mit einem Knacken öffnete, schoss der Schmerz durch sie hindurch. Ihre Knochen knackten, ihre Gelenke streckten sich, und durch das Rauschen des Bluts in ihren Ohren hörte sie auch die Schmerzenslaute der Männer. Das war das Schlimmste am Dasein als Werwolf – mit der überaus schmerzhaften Transformation fertigzuwerden.
    Durch all das Leiden hindurch gelang es Shade, irgendwie an seiner Entschlossenheit festzuhalten. Er legte dem anderen Warg die Hand auf die Stirn und rammte dessen Kopf gegen den Betonboden. Das Krachen hallte durch den ganzen Keller, und noch ehe es verklungen war, war Shade auch schon da, sprang durch die Käfigtür und warf sie hinter sich zu. Wenn er sie auch nicht verschloss, ihr war es egal. Die Transformation hatte sie vollkommen überwältigt. So wie die Hitze der Paarung.
    Shade stand
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