Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica
Autoren: Larissa Ione
Vom Netzwerk:
bringen, ihr ganzes Spielzeug wegzuschmeißen.« Hatte sie das gerade laut gesagt? Das freche Grinsen in seinem Gesicht bestätigte ihre Vermutung, dass sie ihre außer Kontrolle geratenen Gedanken verbalisiert hatte. »Das müssen wohl die Medikamente sein. Bilden Sie sich bloß nichts ein.«
    »Paige, geben Sie ihr noch ein Milligramm«, sagte er mit seiner wohlklingenden, weichen Arztstimme.
    Ein warmes, brennendes Gefühl breitete sich vom Infusionsschlauch in ihrem Handrücken aus. »Mhm, Sie wollen mich wohl unbedingt loswerden, was?«
    »Darüber haben wir jedenfalls in der Tat schon gesprochen.«
    Verdammt, dieser Typ laberte echt komisches Zeug. Nicht dass das eine Rolle spielte. Ihre Augen weigerten sich, sich zu öffnen, und ihr Körper reagierte nicht mehr auf ihre Befehle. Nur ihre Ohren schienen noch zu funktionieren, und während sie in den Schlaf hinüberdämmerte, hörte sie noch eine letzte Sache.
    »Wraith, ich hab’s dir doch schon gesagt. Du kannst sie nicht umbringen.«
    Oohhh. Ihr heißer Doktor beschützte sie.
    Sie hätte gelächelt, wenn ihr Gesicht nicht wie erstarrt gewesen wäre. Offensichtlich ließ sie jetzt auch noch ihr Gehör im Stich, denn er konnte auf gar keinen Fall erwidern, was sie sich einbildete, gehört zu haben.
    »Noch nicht.«

2
    Irgendjemand hatte ganz in der Nähe Sex. Eidolon konnte es fühlen. Riechen. Diese Fähigkeit gehörte zur Gabe seiner Rasse. Jeder Seminus-Dämon innerhalb von dreißig Metern würde genau dasselbe spüren. Der Duft der Erregung wurde immer stärker, je weiter er ging, und sein ganzer Körper spannte sich an. Seine Eier pochten. Natürlich gab es zu so ziemlich jeder Zeit irgendjemanden im Krankenhaus, der Sex hatte – für gewöhnlich Wraith – , aber dieses Mal witterte er nur eine Frau.
    Normalerweise war eine derartige Erregung wie ein Leuchtfeuer für jeden Inkubus, aber Eidolon hatte den Drang, diese erregte Frau aufzuspüren und die Gunst der Stunde – beziehungsweise ihre Lust – auszunutzen, immer bekämpft. Zumindest hatte er dem Drang bis vor einigen Monaten widerstanden, als er in sein hundertstes Lebensjahr eingetreten war und die Wandlung begonnen hatte. Seitdem hatte sich der Widerstand als zunehmend hart und schmerzvoll erwiesen. Und genauso fühlte sich gerade auch sein Schwanz an.
    Verdammter Mist, hoffentlich würden Wraith oder Shade diese Frau bald aufspüren und ihr Verlangen stillen, bevor sie sich für ihn als zu große Ablenkung – oder Versuchung – erwies.
    Er bewegte sich rasch durch die düsteren Korridore, nickte immer wieder ihm entgegenkommenden Mitarbeitern zu, und als er das Zimmer der Jägerin erreichte, wurde der Duft der Erregung fast überwältigend. Ein leises, lang gezogenes Stöhnen zwang ihn, einen Laut zu unterdrücken, der sein eigenes Verlangen zum Ausdruck gebracht hätte.
    Leise vor sich hinfluchend eilte er an den beiden Gnomen vorbei, die vor ihrem Zimmer Wache standen – mit ausreichend Sedativa bewaffnet, um einen Gargantua-Dämon zur Strecke zu bringen – , und trat ein.
    Tayla lag mit geballten Fäusten auf dem Krankenhausbett, ihr Brustkorb hob und senkte sich heftig unter ihren keuchenden Atemzügen. Ihm blieb die Luft weg, als sie laut aufschrie und ihre Hüften sich aufbäumten, als wollten sie ihren imaginären Liebhaber tief in sich aufnehmen.
    Am Fuß ihres Bettes stand sein Bruder und feixte. Eidolon hätte es wissen müssen.
    »Raus aus ihrem Kopf, Wraith.«
    »Du bist doch bloß eifersüchtig, weil du diese Fähigkeit nicht hast.«
    Eidolon holte tief Luft und betete zu den Zwei Göttern um Geduld. Wraiths Launenhaftigkeit machte es sowieso schon schwierig genug, mit ihm fertig zu werden, auch unter normalen Umständen. Aber sobald sich noch einer seiner Urinstinkte – Sex, Gewalt, Blutgier – zu der Mischung gesellte, wurde es geradezu unmöglich.
    »Wraith … «
    »Reg dich ab, ältestes männliches Geschwister. Sie bringt uns um. Da wollte ich nur mal sehen, wie es ihr gefiele, einen von uns zu ficken.« Er warf Eidolon einen Seitenblick zu. »Beziehungsweise dich zu ficken. Ich bin ein klein bisschen wählerischer, was meine Partnerwahl angeht, darum habe ich ihr Bilder von dir vorgegaukelt.«
    Eidolon hätte beinahe gelacht. Die Wörter «Wraith« und «wählerisch« schlossen einander praktisch aus. Sowohl Shade als auch Eidolon zogen humanoide Sexpartner vor, auch wenn sich seine Vorlieben bald ändern würden. Aber mit der Ausnahme von Menschen und Vampiren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher