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Dem siebten Himmel so nah

Dem siebten Himmel so nah

Titel: Dem siebten Himmel so nah
Autoren: Kelly Hunter
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bleibe dabei.“
    Das Essen wurde serviert. Während sie den sündhaft reichhaltigen Eintopf genossen, plauderten sie zwanglos. Pete beherrschte die Kunst der Verführung so perfekt, dass es Serena den Atem verschlug und sie sich fasziniert fragte, was wohl als Nächstes kam. Ein verwegenes Lächeln oder eine provokante Frage? Ausweichmanöver, Angriff oder Rückzug? Er ließ sie im Ungewissen und war dabei unterhaltsam und amüsant.
    Sie war schon von Natur aus neugierig, aber ihre Neugier auf diesen Mann war schier unersättlich. Warum lag dieser Schatten in seinen Augen, und warum flog er hier Touristen durch die Gegend, obwohl ihr Instinkt ihr sagte, dass so viel mehr in ihm steckte.
    „Kaffee?“, schlug er vor, als Theo die Teller abräumte. „Nachtisch?“ Theo öffnete den Mund, als wolle er ihnen auch das abschlagen. Pete betrachtete ihn kühl. „Wenn es hier nichts mehr gibt, können wir natürlich auch woanders hingehen.“
    Sie bekamen ihren Kaffee und auch ein Dessert. Sie bekamen auch ein Taxi, obwohl sie gar keines bestellt hatten. Es würde in fünf Minuten abfahren, informierte Theo sie. Und er hielte es für eine gute Idee, wenn Serena dann drin säße. Sie widersprach nicht.
    Pete wirkte belustigt, doch auch er widersprach nicht.
    Um viertel vor zehn stoppten sie vor dem kleinen weiß getünchten Haus am Berghang. Serena wartete schweigend, während Pete den Taxifahrer bezahlte, zurücktrat und zur Haustür blickte. „Keine Haie“, sagte er. „Das überrascht mich.“
    „Nico ist einigermaßen entspannt“, sagte sie trocken. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er etwas dagegen hat, wenn wir zusammen essen gehen.“
    „Ach nein?“ Da war es wieder, dieses unwiderstehliche Lächeln. „Ich schon.“
    Nico hatte die Terrassenbeleuchtung für sie angelassen, doch noch ehe sie entschieden hatte, wie sie den Abend ausklingen lassen sollte, ob sie Pete noch hereinbitten oder sich zurückziehen oder irgendwas dazwischen tun sollte, stand Nico in der Tür und musterte die beiden.
    „Du bist ja noch wach“, sagte sie überrascht. Normalerweise ging Nico deutlich früher zu Bett. Kein Wunder, schließlich stand er jeden Tag auf, bevor es hell wurde.
    „Hast du eine Ahnung, wie oft das Telefon heute Abend deinetwegen geklingelt hat?“, fragte er.
    „Äh … zu oft?“
    „Einmal wäre schon zu oft gewesen. Es waren vier Anrufe. Vier! Zwei von Theo, einer von Marianne Papadopoulos und einer von deiner Mutter! Und frage mich nicht, woher sie wusste, dass du mit einem Mann unterwegs bist. Man könnte denken, ihr beide hättet im Restaurant Sex gehabt.“ Er musterte sie mit zusammengekniffenen Augen. „Habt ihr?“
    „Nein!“ Serena stemmte die Hände in die Hüften. Ihre Geduld war allmählich erschöpft. „Wir haben versucht etwas zu essen, ein sehr eingeschränktes Vergnügen übrigens. Hast du schon mal erlebt, dass Theo sich weigert, Austern oder Alkohol zu servieren?“
    Um Nicos Mund zuckte es.
    Serena funkelte ihn wütend an. „Wage es ja nicht zu lachen.“
    „Ich lache nicht“, sagte er und strafte sich selbst sofort Lügen. Ein breites Grinsen lag auf seinem Gesicht, als er sich umdrehte und im Haus verschwand. „Wir sind hier nicht in Australien“, sagte er über die Schulter. „Wir sind nicht mal in Athen. Was hast du erwartet?“ Und mit einem strengen Blick auf Pete. „Du hast fünf Minuten. Ich brauche meinen Schlaf. Wenn Sam morgen auf dem Boot irgendetwas passiert, spießt mich Chloe mit einem Angelhaken auf. Wenn Serena in den nächsten fünf Minuten irgendetwas passiert, was gegen die Anstandsregeln verstößt, dann spieße ich dich auf. So läuft das hier. Willkommen in Sathi.“
    „Na schön“, sagte Serena seufzend, als sich die Tür hinter Nico schloss. Sie wandte sich um und betrachtete den Mann neben sich. „Vielleicht lag ich doch falsch damit, dass Nico nichts dagegen hat, wenn wir essen gehen. Aber wahrscheinlich war nicht er es, der sich Sorgen gemacht hat. Das haben andere für ihn erledigt. Wie geht es dir? Fühlst du dich bedroht?“
    „Ach was.“ Superman schien sich im Gegenteil prächtig zu amüsieren. „Er hat mir fünf Minuten gegeben. Er mag mich.“
    Sie mochte ihn. Und das erwies sich als größeres Problem, als sie gedacht hatte. „Lass uns ein Stück gehen, Pete Bennett. Ich zeig dir meinen Lieblingsplatz.“ Sie schlang die Arme um den Körper und ging um das Häuschen herum zum Garten, von wo man über das mondbeschienene Meer
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