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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Es ist zwecklos.
    Egal. Nach dem, was ich angerichtet hab, ist es das Mindeste, was ich für Dad tun kann. Sie ihm vom Hals zu halten, meine ich. Als ich damals öffentlich verkündet habe, dass Genovia in Zukunft eine Demokratie sein wird, bin ich davon ausgegangen, es würde außer ihm niemanden geben, der für das Amt des Premierministers kandidieren will. Die Bevölkerung von Genovia ist so was von apathisch und politisch desinteressiert, dass ich mir einfach nicht vorstellen konnte, irgendjemand anderes würde sich um den Posten bewerben.
    Ich wäre im Traum nicht auf den Gedanken gekommen, die Comtessa Trevanni könnte ihrem Schwiegersohn Prinz René den Wahlkampf finanzieren, damit er gegen Dad antritt.
    Dabei hätte ich es mir denken können. René hat noch nie in seinem Leben richtig gearbeitet und braucht jetzt, wo er und Bella ein Kind haben, natürlich irgendeine sinnvolle Beschäftigung. Außer der kleinen Luv die Windeln zu wechseln, meine ich.
    Aber ein Applebee’s Kettenrestaurant in Genovia? Es würde mich nicht wundern, wenn René bei dem Deal selbst auch kräftig mitverdienen würde.

    Was soll nur aus Genovia werden, wenn plötzlich überall Fast-Food-Ketten aus dem Boden schießen und das Land zu einer Art zweitem Euro-Disney mutiert? (Mir wird speiübel, wenn ich daran denke.)
    Was kann ich bloß tun, um das zu verhindern?
    Dad findet, ich soll mich aus der Sache raushalten, ich hätte wahrlich schon genug angerichtet …
    Toll. Das verringert mein schlechtes Gewissen natürlich ungemein.
    Gott, wie mich das alles stresst!
    Ganz zu schweigen von den anderen Problemen, mit denen ich mich rumschlagen muss. Okay, im Vergleich zu dem Schicksal, das Dad und Genovia schlimmstenfalls bevorsteht, sind das natürlich nur Problem chen ... aber sie beschäftigen mich trotzdem. Dad und Genovia sind nicht die Einzigen, denen in Zukunft Veränderungen bevorstehen - mir nämlich auch.
    Der einzige Unterschied zu Dad ist der, dass ich vor lauter Verzweiflung lüge. Klar, er lügt auch (z. B. indem er Grandmère eingeredet hat, sie müsse nach New York, um eine Geburtstagsparty für mich zu organisieren, obwohl er sie in Wirklichkeit bloß loswerden wollte).
    Aber das ist eine Lüge. Bei mir sind es Massen von Lügen. Ein ganzes Lügengebäude!
    Liste der fetten Lügen, die Mia Thermopolis in ihrem Umfeld verbreitet hat
    Erste Lüge: Dass ich allen erzählt hab, ich wäre an keiner einzigen Universität aufgenommen worden. (Außer mir weiß niemand die Wahrheit. Nur Mrs Gupta. Und meine Eltern. Und Dr. G. Stöhrt.)

    Zweite Lüge: Mein Abschlussprojekt. Dass ich in Wirklichkeit keine Abhandlung über die Geschichte der Herstellungsmethoden für Olivenöl in Genovia (1254-1650) geschrieben habe, wie ich allen weisgemacht hab. (Außer Ms Martinez, die meine Projektbetreuerin war und die Arbeit gelesen hat... zumindest die ersten achtzig Seiten. Mir ist aufgefallen, dass sie danach aufgehört hat, die Zeichensetzung zu korrigieren. Dr. G. Stöhrt ist natürlich auch eingeweiht, aber der zählt nicht.)
    Zum Glück hat mich sonst keiner gefragt, ob er die Arbeit lesen kann. Klar, wer will schon eine vierhundert Seiten dicke Abhandlung über die Geschichte der Olivenölherstellung in Genovia zwischen 1254 und 1650 lesen?
     
    Na ja, okay, einen gibt’s, der sie lesen wollte.
     
    Aber das ist ein anderes Thema, über das ich jetzt nicht nachdenken will.
    Dritte Lüge: Dass ich Lana gerade geschrieben hab, ich könne nicht mit ihr shoppen gehen, weil ich John Paul Reynolds-Abernathy dem Vierten bei seinem Stück helfen müsste, obwohl ich in Wirklichkeit... ach, egal. In Wirklichkeit will ich nicht mitkommen, weil ich genau weiß, worüber sie mit mir reden will. Und ich hab im Moment einfach keine Lust und keine Kraft, mich mit »La Lana« auseinanderzusetzen.
    Der einzige Mensch, der das wahre Ausmaß meiner Lügerei kennt, ist Dr. G. Stöhrt. Er hat mir versprochen, alle seine
Termine abzusagen, um Zeit für mich freizuschaufeln, falls alles auffliegt - was seiner Meinung nach früher oder später zwangsläufig passieren wird.
    Ihm wäre früher lieber als später, hat er gesagt, weil wir nächste Woche unsere letzte Sitzung haben.
    Eigentlich fände er es ja am allerbesten, wenn ich von mir aus mit der Wahrheit herausrücken würde - also zugebe, dass ich in Wirklichkeit an jeder Uni, an der ich mich beworben hab, angenommen wurde. (Aus irgendeinem Grund scheint er zu glauben, dass das nicht unbedingt nur auf
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