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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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meinen Prinzessinnen-Status zurückzuführen ist.) Ich soll auch allen verraten, wovon mein Abschlussprojekt wirklich handelt (einschließlich des einzigen Menschen, der Interesse gezeigt hat, die Arbeit zu lesen), und sogar die Sache mit dem Abschlussball klären. Ehrlich gesagt bin ich der Ansicht, dass es vor allem einen Menschen gibt, dem ich dringend mal die Wahrheit stecken sollte - und das ist Dr. G. Stöhrt. Meiner Meinung nach ist nämlich in Wirklichkeit er derjenige, der eine Therapie braucht. Okay, er hat mir geholfen, eines der dunkelsten Kapitel meines Lebens durchzustehen, auch wenn ich letztendlich aus eigener Kraft aus dem dunklen Loch rausklettern musste.
    Aber wenn er sich einbildet, ich würde mich einfach so hinstellen und allen die Wahrheit sagen, dann hat er echt einen an der Waffel.
    Wie gesagt, es würde zu viele Menschen zu sehr verletzen, wenn ich plötzlich mit der Wahrheit herausrücken würde. Dr. G. Stöhrt hat selbst miterlebt, was los war, nachdem ich Fürstin Amelies Erlass publik gemacht habe. Mein Vater und Grandmère waren danach stundenlang zum Krisengespräch bei ihm in der Praxis. Das war schrecklich. So was will ich nie mehr durchmachen müssen.
    Natürlich weiß ich, dass meine Freunde nicht alle zum Krisengespräch bei Dr. G. Stöhrt landen würden, wenn ich ihnen
die Wahrheit sagen würde. Aber Kenny Showalter - ups, sorry, er will ja von jetzt an Kenneth genannt werden - hatte sich so sehr gewünscht, an der Columbia angenommen zu werden. Leider haben sie ihn dort erst mal nur auf die Warteliste gesetzt, und jetzt muss er wahrscheinlich am Massachusetts Institute of Technology studieren, das eigentlich seine zweite Wahl war. Das MIT ist zwar eine der weltweit führenden Universitäten im Bereich der technischen Forschung und Lehre, aber versucht das mal Kenny - Kenneth, meine ich - klarzumachen! Wahrscheinlich ist er vor allem deswegen so untröstlich, weil seine große Liebe Lilly hier in New York bleiben und an der Columbia studieren wird (genau wie ihr Bruder früher), während das MIT seinen Sitz in Massachusetts hat (wie der Name schon sagt). Das heißt, dass die beiden durch einen ganzen Bundesstaat voneinander getrennt sein werden.
    Tina ist nicht in Harvard aufgenommen worden, wo sie hinwollte, sondern an der New York University. Aber darüber ist sie im Nachhinein sogar froh, weil Boris auch nicht am Berklee College of Music angenommen wurde (das, genau wie Harvard, in Boston ist), sondern an der Juilliard School hier in New York. So können Tina und Boris wenigstens in derselben Stadt studieren, auch wenn sie nicht an den Unis gelandet sind, wo sie eigentlich hinwollten.
    Trisha hat einen Platz an der Duke University, Perin am Dartmouth College, Ling Su an der Parson School of Design (auch hier in New York) und Shameeka geht nach Princeton. Sie alle wären lieber auf andere Unis gegangen, von denen sie aber abgelehnt wurden. (Lillis erste Wahl war Harvard.) Und außerdem sind sie alle auf unterschiedliche Unis gekommen, obwohl einige von ihnen gern zusammen studiert hätten! So wie JP und ich. Okay, das stimmt nicht ganz. Ich könnte mit ihm zusammen studieren, aber das weiß er nicht, weil ich ja behauptet hab, ich wäre nirgendwo aufgenommen
worden. Ich konnte nicht anders! Als die Briefe von den Zulassungsstellen kamen und keiner an der Uni aufgenommen worden war, an die er eigentlich gewollt hätte, und sich dann auch noch herausstellte, dass sie teilweise sogar ein oder zwei Bundesstaaten voneinander getrennt studieren müssen, und alle heulten und total mies drauf waren … Ich weiß auch nicht, was da über mich gekommen ist. Ich hab mich so schuldig gefühlt, weil ich überall angenommen worden bin, dass ich einfach ohne nachzudenken sagte: »Stellt euch vor. Ich bin von keiner einzigen Uni angenommen worden!«
    Es war gnädiger, als ihnen die Wahrheit zu sagen - damit hätte ich ihnen doch nur wehgetan. JP wurde blass und musste schlucken, als er meine Lüge hörte, und dann hat er mir einen Arm um die Schulter gelegt und gesagt: »Wir stehen das schon durch, Mia. Irgendwie stehen wir das durch.«
    Ja, ich gebe es zu. Ich bin ein schlechter Mensch. Aber wenigstens war meine Lüge glaubwürdig. Ich hab im Matheteil des Uni-Eignungstests so mies abgeschnitten, dass mich von Rechts wegen wirklich keine Uni hätte aufnehmen dürfen.
    Wie soll ich denen jetzt noch die Wahrheit sagen? Das geht einfach nicht. Unmöglich.
    Dr. G. Stöhrt sagt, ich würde mich
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