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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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bitte freiwillig nicht zum Abschlussball? Wieso fragst du ihn nicht einfach? Wir leben nicht mehr im 19. Jahrhundert, Mia. Heutzutage ist es völlig okay, wenn das Mädchen den Jungen zum Abschlussball einlädt. Ich weiß, dass das nicht dasselbe ist, aber ihr seid jetzt schon seit zwei Jahren zusammen - eine Ewigkeit! Auch wenn ihr noch nicht … na ja, du weißtschon-was getan habt. Habt ihr doch noch nicht, oder?
     
    Ahhhhh... sie sagt immer noch verschämt du-weißt-schonwas! Das ist so süß, ich sterb gleich.
    Trotzdem muss ich zugeben, dass sie nicht ganz unrecht hat. Statt abzuwarten, hätte ich ihn längst selbst fragen können. Wieso hab ich das nicht gemacht? Als die erste Anzeige für den Abschlussball im Atom erschienen ist, hätte ich die Seite rausreißen, einfach »Hey, hast du Lust, mit mir da hinzugehen?« draufkritzeln und sie an die Tür von JPs Schließfach kleben können.
    Oder mittags in der Cafeteria, wo der Abschlussball seit Wochen Gesprächsthema Nummer eins ist. Warum hab ich ihn nicht ganz offen darauf angesprochen, ob wir zusammen hingehen? Es stimmt zwar, dass JP in Gedanken ständig bei seinem Stück und bei Stacey Cheeseman ist, die ihren Text noch nicht kann (wobei es wahrscheinlich schon helfen würde, wenn er ihn nicht ständig umschreiben würde), aber trotzdem. Wenn ich ihn gefragt hätte, hätte er einfach mit Ja oder Nein antworten können, und ich wüsste, woran ich bin. Und weil er JP ist, hätte er natürlich Ja gesagt.
    Weil JP im Gegensatz zu meinem Exfreund nämlich kein Abschlussball-Muffel ist.
    Aber ich brauche keinen Dr. G. Stöhrt, um selbst dahinterzukommen, warum ich JP bis jetzt nicht auf den Abschlussball
angesprochen hab. Eigentlich ist das Ganze kein großes Mysterium. Für Tina vielleicht, aber für mich nicht.
    Darüber will ich jetzt aber nicht weiter nachdenken.
     
    Weißt du, irgendwie bin ich gar nicht mehr so heiß auf den Abschlussball wie früher. Ehrlich gesagt finde ich solche Schulveranstaltungen inzwischen ziemlich lahm. Ich hätte kein Problem damit, wenn er mich gar nicht fragen und wir nicht hingehen würden. Deshalb hab ich auch keine Lust, meine Zeit zu verschwenden und ein Kleid zu kaufen, das ich vielleicht gar nicht brauche. Ich wünsche euch viel Spaß, aber ich hab wichtigere Sachen zu tun.
     
    Sachen. Wann werde ich endlich aufhören, meinen Roman verschämt als »Sache« zu bezeichnen? Wenn es einen Menschen auf diesem Planeten gibt, gegenüber dem ich in diesem Punkt ehrlich sein kann, dann ja wohl Tina. Sie würde mich niemals auslachen, wenn ich ihr verraten würde, dass ich einen Roman geschrieben hab. Erst recht nicht, wenn sie wüsste, dass es ein Liebesroman ist. Immerhin hat Tina mich auf die Idee gebracht, selbst mal einen Liebesroman zu lesen. Dank ihr hab ich erst erkannt, wie genial Liebesromane sind - und zwar nicht nur, weil man damit bei Verlagen leichter einen Fuß in die Tür bekommt. (Es ist nun mal eine Tatsache, dass es kein Genre gibt, in dem mehr Bücher erscheinen als im Bereich der Liebesromane. Deshalb hat man als Autorin statistisch gesehen eine viel größere Chance, einen Liebesroman bei einem Verlag unterzubringen als zum Beispiel einen Science-Fiction.) Nein, Liebesromane liefern auch den perfekten Stoff und alle Zutaten für eine gelungene Geschichte. Eine starke Heldin, einen faszinierenden Helden, einen Konflikt, der die beiden daran hindert, ein Paar zu werden, und dann, nach unzähligen, unglaublich spannenden Verwicklungen, wenn man sich vor lauter Aufregung schon die Nägel abgekaut hat, kommt es zu einer befriedigenden Lösung... dem ultimativen Happy End.

    Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum nicht alle Schriftsteller Liebesromane schreiben.
    Wenn Tina wüsste, dass ich einen Roman geschrieben hab, würde sie ihn bestimmt lesen wollen, besonders wenn es darin eben nicht um die Herstellung von Olivenöl in Genovia geht, also ein Thema, über das kein geistig gesunder Mensch ein Buch lesen wollen würde …
    Na ja, mit einer Ausnahme.
    Wenn ich daran denke, kommen mir vor Rührung jedes Mal fast die Tränen, weil das echt das Süßeste war, was jemals jemand zu mir gesagt hat. Oder in diesem Fall gemailt hat, denn Michael hat mich in einer seiner Mails gefragt, ob er meine Arbeit lesen darf. Wir mailen uns bloß ein paarmal im Monat, und unser erster Ton ist immer bemüht neutral, so wie in der allerersten Mail, die ich ihm geschickt hab, nachdem er (auch per Mail) mit mir Schluss gemacht
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