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Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)
Autoren: Justin C. Skylark
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rot, was seiner Schwester sofort
auffiel.
„Bist du krank?“
Er nickte. „Ein wenig.“
Kurz schwiegen sie. Dann unterbrach Neal die Stille mit
einem tiefen Seufzer.
„Mein Anruf heute Morgen war bescheuert, ich weiß.“ Er
griff in seine Jackentasche, um Taschentücher heraus zu
nehmen. Dann putzte er sich die Nase.
„Ich habe mich wohl gestern erkältet.“ Er warf das
Taschentuch in den naheliegenden Mülleimer, dann sah er
seine Schwester an. „Ich bin schweißgebadet eingeschlafen.“
Nun sah sie beschämt zu Boden und musste dabei
sogar ein wenig schmunzeln. Auch sie war am Abend zuvor
sofort eingeschlafen, nachdem sie miteinander geschlafen
hatten. Wie ausgehungert waren sie übereinander
hergefallen.
Neal setzte seine Brille ab. Noch immer wirkte sein Blick
anziehend auf sie.
„Ich dachte“, gab Francis zu verstehen, „nachdem, was
gestern Nacht passiert ist, sollten wir über wichtigere Dinge
sprechen, als über Kondome und Maklertermine.“
„Ja, natürlich.“ Neal stimmte zu. Er schien sogar etwas
verlegen, als er daran dachte, dass es wieder seine eigene
Schwester war, die ihm den Kopf verdrehte. Wie damals löste
sie große Emotionen und ein außergewöhnlich starkes
Verlangen in ihm aus. Trotzdem waren sie immer noch
Geschwister.
„Wir stehen vor der gleichen Entscheidung wie früher“,
sagte er nachdenklich. „Wir werden vielleicht nicht mehr die
Fehler machen wie anfänglich, aber ...“
Francis nickte. „Dad meinte damals, wir wären nicht
erwachsen genug, um die Sache zu bewältigen. Aber nun ...“
Sie schluckte und sprach das aus, was sie seit Neals
Rückkehr mit sich herumtrug. „Ich denke, ich weiß
mittlerweile, was ich will.“
„Ja?“ Neal sah neugierig auf, doch ihr Gespräch wurde
von Nicholas unterbrochen, der auf sie zugelaufen kam,
dabei Neal ganz mürrisch ansah und quengelte: „Ich will nach
Hause.“
Kräftig zog er an Francis’ Hand. Sie gab sofort nach.
„Okay.“
Aber ihr Gesicht sah nicht glücklich aus. Zu gerne hätte
sie die Lage mit Neal geklärt.
    Ihm ging es nicht anders. Schon am Abend war er
wieder da; besuchte sie in ihrer Wohnung. Er hatte Blumen
mitgebracht, welche sie freudestrahlend entgegen nahm. Nur
Nicholas zeigte sich weiterhin abweisend. Das Spielauto,
welches Neal ihm mitgebracht hatte, ignorierte er gänzlich.
    Erst als er im Bett war, konnten die Geschwister offen
miteinander reden.
„Er versteht überhaupt nicht, wer ich bin.“ Neals Stimme
klang verzweifelt und auch immer noch krächzend. Seine
Erkältung war schlimmer geworden, doch er ließ es sich nicht
anmerken. Und dass sein Sohn sich so abweisend verhielt,
machte ihn direkt traurig.
„Ich werde ihm morgen noch mal genau erklären, dass
du mein Bruder bist und warum du so lange weg warst“,
entschloss sich Francis, „dann ist endlich Schluss mit dem
Zirkus.“
Sie stand auf und räumte den Esstisch ab. Ohne
Aufforderung half ihr Neal dabei.
„Lass mich erst mit ihm reden“, bat er. Dabei fuhr er sich
über die Stirn, als hätte er Kopfschmerzen. Was er
anschließend sagte, überraschte ihn selbst.
„Ich werde ihm die Wahrheit sagen.“
„Was?“ Francis wurde bleich. Augenblicklich unterbrach
sie das Einräumen der Geschirrspülmaschine. „Aber, wir
hatten abgemacht, dass er es nicht erfahren soll.“
Ihre Stimme klang direkt verzweifelt, woraufhin sie Neal
in den Arm nahm.
„Ich bin sein Vater. Ich möchte, dass er das weiß und
mich auch so behandelt.“
Er ließ sie los. „Und dass ich mich anständig um ihn
kümmere, bin ich ihm und auch dir längst schuldig.“ Vielleicht
hatte er Tränen in den Augen, als er in das Wohnzimmer
ging. Francis konnte sein Gesicht nicht sehen, doch sie
ahnte, dass ihm die Situation schwer zu schaffen machte. Als
sie die Küche aufgeräumt hatte, gesellte sie sich zum ihm.
„Ob das die richtige Lösung ist?“
Neal hob die Schulter an, aber er war sich seiner
Entscheidung immer noch sicher.
„Wir sollten es probieren. Du hast selbst gesagt, dass wir
nun reifer sind.“
Francis nickte. In der Tat fühlte sie sich um einiges
erwachsener, als vor vier Jahren. Es war viel passiert
seitdem. Und es waren noch einige Fragen ungeklärt.
„Ich muss etwas wissen“, nahm sie das Gespräch wieder
auf. Es lag in der Luft, dass ihr folgendes Thema
unangenehm war. „Hast du noch diese Neigung zu
Männern?“
Neal nickte still. Auch ihm schien dieses Thema nicht
geheuer. „Ich werde es wohl nie ganz
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