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Dein Auftritt Prinzessin

Titel: Dein Auftritt Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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widerlich, sondern so, als würde ich im Moor versinken. Nur dass mir das nichts ausmacht, weil es da drin so schön warm und gemütlich ist.
    Die Frage mit dem Gemüseburger verwirrte mich etwas. Fragen Jungs Mädchen, mit denen sie Schluss machen wollen, vorher immer, ob sie vielleicht noch einen Gemüseburger essen möchten?
    Na ja, woher soll ich so was wissen? Ich hab ja keine Erfahrung.
    Aber es kam mir doch ziemlich unwahrscheinlich vor.
    »Öh«, sagte ich sehr intelligent. »Ich weiß nicht.« Oder war das etwa eine Fangfrage? »Also … wenn du einen dahast.«
    Als Michael »Okay« sagte, ging ich hinter ihm her in die Küche, wo Lilly hockte und auf der Küchentheke die einzelnen Blätter ihres Storyboards für die nächste Folge von »Lilly spricht Klartext« ausbreitete, die sie morgen abdrehen will.
    »Huch!«, rief sie, als sie mich sah. »Was ist denn mit dir passiert? Hast du mit irgendeiner guten Fee Klamotten getauscht?«
    »Ich war doch auf einem Ball«, erinnerte ich sie.
    »Ach ja«, sagte Lilly. »Also, wenn du mich fragst: Die gute Fee hat den besseren Tausch gemacht. Aber ich bin gar nicht da. Also beachtet mich nicht.«

    »Tun wir auch nicht«, versicherte Michael ihr.
    Und dann machte er was ganz Komisches. Er fing an zu kochen. Ganz im Ernst. Er kochte.
    Okay, »kochen« ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck. »Aufwärmen« trifft’s wohl eher. Er nahm zwei Gemüseburger aus der Mikrowelle, klatschte sie auf zwei aufgeschnittene Hamburgerbrötchen und legte die dann auf zwei Teller. Danach holte er Pommes frites aus dem Ofen und schaufelte sie auf die Teller. Dann nahm er Ketschup, Majo, Senf und zwei Dosen Cola aus dem Kühlschrank, stellte alles auf ein Tablett und ging damit aus der Küche. Bevor ich Lilly fragen konnte, was das alles zu bedeuten hatte, kam er wieder zurück, nahm die beiden Teller und sagte zu mir: »Kommst du?« Was blieb mir anderes übrig, als hinter ihm herzugehen?
    Ich folgte ihm ins Fernsehzimmer, wo Lilly und ich so viele Juwele der Filmgeschichte zum ersten Mal gesehen haben. Ich denke da an Meisterwerke wie: »Das Mädchen und der heiße Typ« oder »Girls United« oder »Angriff der 20-Meter-Frau« oder »Sarah und Sam«.
    Zwischen der schwarzen Ledercouch und dem Breitbildfernseher von Sony standen zwei niedrige Klapptische, auf denen Michael die Teller abstellte. Sie glühten bläulich im Schimmer des Titelbilds von »Krieg der Sterne«, das als Standbild auf dem Bildschirm eingefroren war.
    »Michael!« Ich war total baff. »Was soll das denn?«
    »Na, wenn du es nicht schaffst, ins Screening Room zu kommen, muss das Screening Room eben zu dir kommen. Los, iss. Ich bin halb verhungert.«
    Er war verhungert - ich war total verblüfft. Ich starrte auf die Burger, die übrigens total lecker dufteten. »Äh, warte mal. Da machst also nicht mit mir Schluss?«
    Michael, der schon auf der Couch saß und sich gerade ein
paar Fritten in den Mund gesteckt hatte, guckte mich an, als sei ich komplett irre. »Schluss? Aber wieso das denn?«
    »Na ja...« Vielleicht bin ich wirklich irre. »Als ich dir abgesagt hab, da... da kamst du mir irgendwie so abweisend vor.«
    »Ich war nicht abweisend«, sagte Michael. »Ich hab mir den Kopf darüber zerbrochen, wie wir uns trotzdem einen schönen Abend machen können.«
    »Aber als du dann auch nicht beim Mittagessen warst …«
    »Ach so«, sagte Michael. »Da hab ich die Burger bestellt und Maya überredet, einkaufen zu gehen und die restlichen Sachen zu besorgen. Und meinen Vater musste ich anrufen, damit er die DVD von dem Bekannten zurückholt, dem er sie geliehen hatte.«
    Ich hörte ihm mit offenem Mund zu. Anscheinend waren alle - die Haushälterin Maya, Lilly und sogar seine Eltern - in Michaels Plan eingeweiht gewesen.
    Nur ich hatte nichts geahnt. So wenig, wie er geahnt hatte, dass ich damit rechnete, er würde mit mir Schluss machen.
    »Oh«, sagte ich. Mir kam der Verdacht, dass ich die größte Idiotin der Welt sein könnte. »Dann … dann machst du also nicht mit mir Schluss?«
    »Natürlich nicht.« Michael guckte ein bisschen gereizt - wahrscheinlich hat Mr Rochester so geguckt, als er erfuhr, dass Jane mit diesem St. John anbändelte. »Ich liebe dich doch, Mia. Hast du das vergessen? Wieso sollte ich Schluss machen? Und jetzt setz dich und iss, bevor alles kalt wird.«
    Da wurde der Verdacht zur Gewissheit: Ich bin wirklich die größte Idiotin der Welt.
    Und das glücklichste Mädchen des
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